Ransomware: allgegenwärtiger & schädlicher denn je


Untersuchung: 55 Prozent der von Ransomware getroffenen deutschen Unternehmen mussten ihren Betrieb unterbrechen
Ransomware wirkt sich negativ auf den Umsatz aus und schädigt die Reputation der getroffenen deutschen Unternehmen


Illumio gab die Ergebnisse der beim Ponemon Institute in Auftrag gegebenen Studie The Global Cost of Ransomware bekannt. Die Studie zeigt, dass Ransomware-Angriffe die Geschäftsabläufe von Unternehmen erheblich beeinträchtigen und zu finanziellen Verlusten führen. Laut den Ergebnissen der Studie mussten 55 Prozent der deutschen Unternehmen, die von einem Ransomware-Angriff getroffen wurden, den Betrieb herunterfahren. 45 Prozent berichteten von erheblichen Umsatzeinbußen. 36 Prozent sahen sich gezwungen Stellen abzubauen und 34 Prozent haben Kunden verloren.

Die Studie The Global Cost of Ransomware analysiert das Ausmaß der Bedrohung durch Ransomware und die von Unternehmen ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung der Risiken und Minderung der Auswirkungen.

Wichtige Erkenntnisse der Studie sind:

>> Angreifer fokussieren sich auf kritische Systeme, um maximalen Schaden zu verursachen: Ransomware-Angriffe beeinträchtigten 24 Prozent der kritischen Systeme, die durchschnittlich für 12 Stunden ausfielen.

>> Deutsche Unternehmen investieren mehr Zeit und Manpower in die Eindämmung von Ransomware als jedes andere Land: Deutsche Unternehmen benötigten im Durchschnitt 18,3 Mitarbeitende, die jeweils 149 Stunden arbeiteten, um den größten Ransomware-Angriff einzudämmen und zu beheben – länger als jedes andere Land.

>> Kosten durch Reputationsschäden übersteigen mittlerweile rechtliche und regulatorische Kosten: Bei 34 Prozent der betroffenen Unternehmen erlitt die Marke erhebliche Schäden.

>> Fehlende Priorisierung von Investitionen in die Verbesserung der Resilienz kommen Unternehmen teuer zu stehen: 47 Prozent der deutschen Unternehmen brauchen zu lange, um Sicherheitsverletzungen zu erkennen und eindämmen. Nur 28 Prozent implementieren Mikrosegmentierung, was eine wichtige Maßnahme ist, um die Ausbreitung eines Angriffs zu stoppen.

"Ransomware ist allgegenwärtiger und schädlicher denn je, doch nicht jeder Angriff muss zwangsläufig zu Betriebsunterbrechungen oder schwerwiegenden geschäftlichen Misserfolgen führen", sagte Trevor Dearing, Director of Critical Infrastructure bei Illumio. "Unternehmen müssen auf betriebliche Resilienz setzen und dazu Maßnahmen wie Mikrosegmentierung ergreifen, die Angreifer daran hindern, kritische Systeme zu erreichen. Wenn Angriffe bereits frühzeitig eingedämmt werden, können Unternehmen ihre wichtigsten Systeme und Daten schützen und Millionenkosten für Downtime, Umsatzeinbußen und Reputationsschäden einsparen."

Cloud- und hybride Umgebungen bleiben Schwachstellen, da Angreifer ungepatchte Systeme ausnutzen
Die zunehmende Vernetzung von Geschäftssystemen und Geräten erschwert es Unternehmen, sich gegen Ransomware-Angriffe zu verteidigen. Unternehmen sehen die Cloud als am verwundbarsten an. 40 Prozent der befragten deutschen Unternehmen geben an, dass ein Mangel an Visibilität in hybriden Umgebungen die Reaktion auf Ransomware-Angriffe behindert.

In Deutschland sind Desktops und Laptops mit 52 Prozent die Geräte, die am meisten kompromittiert werden. Phishing (45 Prozent) und Remote Desktop Protocol (RDP, 31 Prozent) werden als häufigste Einstiegspunkte für Ransomware genannt. 62 Prozent der Angriffe breiteten sich über das Netzwerk aus und infizierten weitere Geräte. In mehr als der Hälfte dieser Fälle (56 Prozent) nutzten Angreifer ungepatchte Systeme, um sich lateral zu bewegen und sich weitreichendere Rechte zu verschaffen.

Deutsche Unternehmen investieren viel in die Abwehr von Ransomware, aber die Bemühungen greifen zu kurz
Laut der Studie wird fast ein Drittel (30 Prozent) der IT-Budgets deutscher Unternehmen für Mitarbeitende und Technologien aufgewendet, die Ransomware-Angriffe verhindern, erkennen, eindämmen und lösen sollen. Dennoch bleiben Angriffe erfolgreich: Laut der Studie waren 89 Prozent der Unternehmen bereits Opfer eines Ransomware-Angriffs, obwohl 59 Prozent von ihrer Security Posture überzeugt waren.

Viele der Unternehmen setzen außerdem auf die Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff und scheitern dabei. 52 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ein vollständiges und genaues Backup eine ausreichende Verteidigung gegen Ransomware darstellt. Doch nur 11 Prozent konnten nach einem Angriff alle betroffenen Daten wiederherstellen.

Die Studie identifiziert zudem weitere zentrale Herausforderungen bei der Verteidigung gegen Ransomware, unter anderen diese:

>> Ransomware-Vorfälle werden weiterhin nicht gemeldet: 65 Prozent der Betroffenen meldeten Ransomware-Angriffe nicht an Strafverfolgungsbehörden. Hauptgründe dafür sind Zeitdruck aufgrund von Zahlungsfristen (38 Prozent), Angst vor Vergeltungsmaßnahmen (38 Prozent) und Angst, dass die Öffentlichkeit von dem Ransomware-Angriff erfahren könnte (32 Prozent).

>> Mitarbeiter bleiben eine Schwachstelle in der IT-Sicherheit: Nur 39 Prozent der Befragten äußerten Vertrauen in ihre Mitarbeitenden, Social-Engineering-Angriffe als solche erkennen zu können. Nachlässigkeit innerhalb der Belegschaft wurde als größte Herausforderung bei der Reaktion auf Ransomware-Angriffe genannt.

>> Langsame Einführung von KI zur Bekämpfung von Ransomware: Nur 41 Prozent der deutschen Unternehmen setzen KI gezielt zur Bekämpfung von Ransomware ein. Gleichzeitig befürchten 56 Prozent, dass KI auch für die Generierung neuartiger Ransomware-Angriffe auf ihr Unternehmen genutzt werden könnte.

Forschungsmethodik
Die Studie wurde vom Ponemon Institute im Auftrag von Illumio durchgeführt. Dabei wurden 2.547 IT- und Cybersicherheitsexperten in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Australien und Japan befragt. Alle Teilnehmer sind für die Abwehr von Ransomware-Angriffen in ihren Organisationen verantwortlich.
(Illumio: ra)

eingetragen: 24.04.25

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