Resiliente Netzwerke trotz Fachkräftemangel?


Ohne Sicherheitsvorkehrungen, die Hackerangriffe erschweren, kann von Netzwerkresilienz keine Rede sein
Viele Unternehmen spiegeln bis heute ihre Netzwerke, um ihre Resilienz zu steigern. Dieses Vorgehen ist in der Tat eine sinnvolle Maßnahme, jedoch schon längst nicht mehr genug


Netzwerke sind das wirtschaftliche Rückgrat von Unternehmen – ihre Sicherheit und Stabilität sind daher obligatorisch. Doch wie können Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels eine möglichst hohe Netzwerkresilienz erreichen? Opengear nennt dafür drei Taktiken.

Das Thema Netzwerkresilienz hat nicht zuletzt mit dem Inkrafttreten des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 branchenübergreifend an Wichtigkeit gewonnen. Auch abseits kritischer Infrastrukturen sind Unternehmen schon allein aus wirtschaftlichen Gründen mehr denn je auf stabile und sichere Netzwerke angewiesen. Leider sind immer weniger Fachkräfte verfügbar, um die Netze auch entsprechend zu verwalten. Unternehmen müssen sich daher gut überlegen, wie sie die Resilienz ihrer Netzwerke steigern können, ohne mehr Personal einzusetzen. Welche drei Methoden und Strategien sich dafür eignen, erklärt Opengear.

1. KI und Automatisierung
Eine aktuelle Studie von Opengear, für die CIOs (Chief Information Officers), CSOs (Chief Security Officers) und Netzwerkingenieure befragt wurden, deckt auf: Künstliche Intelligenz spielt eine Doppelrolle im Hinblick auf die Netzwerkresilienz. Einerseits ist klar, dass Automatisierung und der Einsatz von KI die durch den Fachkräftemangel evozierten Probleme abmildern können. Gerade beim Patch-Management für Netzwerkgeräte und dem Monitoring des Traffics spielt diese Technologie ihre Vorteile aus. Automatisiert können zudem auch Reaktionen auf bestimmte Vorfälle wie Downtimes erfolgen. Konsolenserver, die über eine Failover-to-Cellular-Funktionalität verfügen, sind so in der Lage, den Traffic ohne manuelles Zutun für eine gewisse Zeit über LTE- oder 5G-Mobilfunk umzuleiten und die Verantwortlichen zu informieren. Doch so hilfreich KI auch sein kann, der Mangel an ausgebildetem Personal ist gleichzeitig auch ein Hemmnis bei der Implementierung, wie rund ein Viertel der Netzwerkingenieure (25 Prozent) und des C-Levels (27,7 Prozent) in der Opengear-Studie angaben. Eine höhere Wahrscheinlichkeit von Downtimes könnte überdies die Folge einer Nicht-Implementierung von KI sein, befürchten 22 Prozent der Network Engineers und 26,7 Prozent der Führungskräfte.

2. Mehr Sicherheit durch Segmentierung
Ohne Sicherheitsvorkehrungen, die Hackerangriffe erschweren, kann von Netzwerkresilienz keine Rede sein. Ein wichtiges Puzzlestück einer funktionierenden Netzwerk-Security-Strategie ist die Segmentierung. Bei dieser Methode wird das Netzwerk, wie der Name schon sagt, in separate und kleinere Teile gespalten. Ziel ist es, vor allem Hochrisikobereiche möglichst engmaschig zu kontrollieren und nur sehr begrenzten Zugriff auf sie zu gewähren. Oft geht mit dieser Methode auch die Implementierung eines Zero-Trust-Ansatzes einher, bei dem keinem Nutzer und keinem Gerät automatisch vertraut wird. Künstliche Intelligenz wird auch hier eine besondere Rolle spielen, da sie helfen kann, Anomalien im Verhalten der Nutzer automatisch zu erkennen und bei Auffälligkeiten den Zugriff ohne Zeitverzögerung vorübergehend zu sperren.

3. Smarte Out-of-Band-Lösungen gegen Fachkräftemangel
Viele Unternehmen spiegeln bis heute ihre Netzwerke, um ihre Resilienz zu steigern. Dieses Vorgehen ist in der Tat eine sinnvolle Maßnahme, jedoch schon längst nicht mehr genug. Neben einer gespiegelten Netzwerkinfrastruktur sollten sie auch ein smartes OOB (Out of Band)-Netzwerk implementieren, das parallel zum Produktivnetzwerk läuft. OOB-Netzwerke erlauben einerseits den Netzwerkadministratoren, bei Downtimes nach Fehlerquellen zu forschen und sie zu beheben – und zwar von überall aus. Gleichzeitig ermöglichen sie es, kontinuierliche Backups zu erstellen und Patches oder Updates auszuführen, ohne das Produktivnetzwerk zu belasten. Mit Unterstützung von KI können diese Vorgänge sogar vollautomatisiert ablaufen. Smarte Out-of-Band-Lösungen reduzieren durch den Remote-Zugriff zudem die Notwendigkeit, Fachpersonal vor Ort einzusetzen, da die Verwaltung der lokalen Netzwerke zentralisiert ablaufen kann. Auch das ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf den akuten Fachkräftemangel.

"Künstliche Intelligenz wird den Bedarf an Fachkräften senken – so sehen es 28 Prozent der von uns befragten Netzwerkingenieure und fast ein Drittel des C-Levels", fasst Dirk Schuma, Sales Manager EMEA North bei Opengear, zusammen. "Darüber hinaus wird sich nach Ansicht eines Viertels der Befragten die Fähigkeit der Unternehmen verbessern, Sicherheitsrisiken zu erkennen und darauf zu reagieren. All das trägt dazu bei, den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken." (Opengear: ra)

eingetragen: 08.05.25

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