Schutz ist mehr als nur Prävention


Eine grundlegende E-Mail-Sicherheitsmaßnahme: Die Fähigkeit, auf erfolgreiche Cyberangriffe zu reagieren
Der Hauptzweck von E-Mail-Sicherheitslösungen besteht darin, E-Mail-basierte Bedrohungen zu erkennen und zu blockieren, bevor diese den Posteingang des Empfängers erreichen


Von Emanuela Puglisi, Senior Channel Business Sales Manager DACH bei Barracuda Networks

E-Mail-Sicherheit umfasst inzwischen mehr als die Abwehr von Cyberbedrohungen. Vielmehr geht es auch darum, schnell und effektiv reagieren zu können, wenn es eine Bedrohung in den E-Mail-Posteingang schafft, denn selbst die fortschrittlichsten Sicherheitsmaßnahmen sind nicht zu 100 Prozent sicher. Malware, Phishing und Social Engineering entwickeln sich kontinuierlich weiter und während sich Sicherheits-Tools an diese Entwicklung anpassen, suchen auch die Angreifer ihrerseits wieder nach neuen Möglichkeiten, diesen Schutz zu umgehen.

Sicherheitsverantwortliche benötigen deshalb einen Ansatz, der Prävention mit der Möglichkeit zur schnellen und skalierbaren Reaktion auf Vorfälle vereint. Idealerweise sollte dieser Ansatz automatisiert sein, damit Bedrohungen noch effizienter lokalisiert, eingedämmt und neutralisiert werden können, ohne dass dafür menschliches Eingreifen erforderlich wird und ohne dass das Tagesgeschäft beeinträchtigt wird.

Der Hauptzweck von E-Mail-Sicherheitslösungen besteht darin, E-Mail-basierte Bedrohungen zu erkennen und zu blockieren, bevor diese den Posteingang des Empfängers erreichen. In der sich rasant weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft von heute besteht jedoch stets das Risiko, so klein es auch sein mag, dass es eine Bedrohung dennoch so weit schafft. In diesem Fall ist es entscheidend, schnell zu handeln. Ein Angreifer kann jede Minute, in der er Zugriff auf ein kompromittiertes Konto hat, nutzen, um sich seitlich im Netzwerk zu bewegen, Malware zu verbreiten, sensible Daten zu stehlen oder Geschäftsprozesse zu beeinträchtigen.

Manuelle Reaktionsprozesse können in solchen Fällen unzureichend sein. Sie sind ressourcenintensiv, relativ langsam und stehen wahrscheinlich nicht rund um die Uhr zur Verfügung. IT-Verantwortliche können Stunden oder sogar Tage benötigen, um eine Sicherheitsverletzung zu erkennen, davon betroffene Nutzer zu identifizieren, die schädlichen E-Mails zu isolieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dies kostet Zeit und Ressourcen, die besser für wertschöpfende Tätigkeiten genutzt werden könnten.

Die Lösung für diese Herausforderung liegt in der Automatisierung von Incident Response-Prozessen – ein schneller und effektiver Ansatz, Bedrohungen, die es per E-Mail in das Unternehmen schaffen, zu begegnen, ihre Ausbreitung zu stoppen und sie rechtzeitig zu isolieren, um Nutzer und sensible Daten zu schützen.

Warum Automatisierung sinnvoll ist
Durch eine automatisierte Incident Response werden die Einschränkungen und auch die potenziellen Fehler von manuellen Prozessen in der E-Mail-Sicherheit vermieden. Automatisierung bietet zudem die erforderliche Skalierbarkeit, sodass selbst Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen eine signifikante Anzahl von Vorfällen bewältigen können.

Die meisten automatisierten Incident-Response-Lösungen bieten IT-Verantwortlichen fortschrittliche Werkzeuge für die proaktive Suche nach und Analyse von Bedrohungen. Diese Tools kombinieren Erkenntnisse aus Nutzerberichten über verdächtige E-Mails mit Open-Source-Informationen, um IT-Sicherheitsexperten dabei zu unterstützen, das wahrscheinliche Risiko und die Auswirkungen eines Vorfalls korrekt einzuschätzen. Schädliche E-Mails werden dann automatisch und rechtzeitig aus den Posteingängen der betroffenen Nutzer entfernt. Reaktionsleitfäden unterstützen zudem dabei, die entsprechenden Prozesse weiter zu optimieren, indem sie vordefinierte Aktionen basierend auf vorher definierten Ereignissen und Bedingungen ausführen.

Zusätzlich zu einer verbesserten E-Mail-Sicherheit bietet eine Automatisierung der Incident Response auch konkrete geschäftliche Vorteile. Schnellere Reaktionen auf E-Mail-Bedrohungen können beispielsweise das Risiko von Geschäftsunterbrechungen und den damit verbundenen Schäden erheblich reduzieren. IT-Verantwortliche können sich wieder zunehmend auf strategische Prioritäten fokussieren, anstatt auf sich wiederholende Aufgaben. Nicht nur steigert dies die Effizienz im Unternehmen, auch sorgen weniger manuelle Prozesse für geringere IT- und IT-Sicherheitskosten.

Incident Response in eine solide E-Mail-Sicherheitsstrategie integrieren
Eine automatisierte Incident Response ist ein entscheidender Bestandteil grundlegender E-Mail-Sicherheit, aber nicht der einzige. Weitere Schlüsselelemente umfassen:

>> Eine leistungsstarke E-Mail-Sicherheitslösung mit fortschrittlichem Schutz vor Identitätsdiebstahl und KI-gestützten Funktionen zur Erkennung neuer und ausgefeilter Bedrohungen
>> Strenge Richtlinien für Multi-Faktor-Authentifizierung und Zugriffskontrollen, um Anwendungen und Inhalte vor unbefugtem Zugriff zu schützen
>> Regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Sensibilisierung für die neuesten Bedrohungen
>> Klar definierte Prozesse zur Identifizierung und Meldung von verdächtigen E-Mails

Alle diese Elemente schützen ein Unternehmen vor den meisten Bedrohungen, die das Unternehmen per E-Mail erreichen können. Aber dennoch gilt: Verteidiger müssen jedes Mal erfolgreich sein, Angreifer nur ein einziges Mal. Mit automatisierter Incident Response rückt dieser Erfolg für die Angreifer wieder weiter in die Ferne. (Barracuda Networks: ra)

eingetragen: 08.05.25

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Meldungen: Security-Tipps und Background-Wissen

  • Gespeicherte Passwörter gesammelt

    Security-Experten warnen Android-Anwender vor einer neuen Spyware in Verbindung mit infizierten Apps. Durch die Android-Spyware sind aber auch Unternehmen den schwerwiegenden Bedrohungen ausgesetzt, da private Geräte manchmal Zugriff auf Unternehmenssysteme und -daten bieten. In Zeiten hybrider Arbeitsmodelle, in denen Bring-Your-Own-Device-Umgebungen an der Tagesordnung sind, kann ein einziges kompromittiertes Mobilgerät Angreifern einen Zugangspunkt zu sensiblen Netzwerken bieten.

  • Von einer Verschärfung der Lage ausgehen

    Nimmt man die Angriffsmethoden, die derzeit unter Cyberkriminellen am populärsten sind, einmal genauer unter die Lupe, zeigt sich rasch, dass Social Engineering und Phishing hier nach wie vor die Pole Position einnehmen - weltweit. Statt auf technologische Sicherheitslücken und Hintertüren setzt die Mehrheit der Angreifer nach wie vor auf die Schwächen und das Unwissen ihrer menschlichen Opfer.

  • Cyberbedrohungen im geopolitischen Kontext

    Mit der erneuten Eskalation geopolitischer Spannungen zwischen dem Iran, den USA und Israel verschärft sich auch die Bedrohung im Cyberraum. Die vergangenen Jahre zeigen, dass der Iran in solchen Situationen verstärkt auf Cyberangriffe als Teil hybrider Kriegsführung setzt. Vor allem Unternehmen aus dem KRITIS-Bereich müssen bestehende Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und ihr Vorgehen auf typische Angriffsmuster iranischer Akteure abstimmen. Im industriellen Umfeld spielt dabei der Schutz von Operational Technology (OT) eine zentrale Rolle.

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