Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Bauchgefühl statt fundierter Datengrundlage


Studie: 80 Prozent der befragten Deutschen stehen bei geschäftlichen Entscheidungen unter größerem Druck als bei Entscheidungen im privaten Bereich
Erhebung zeigt Verbindung zwischen Entscheidungsfindung, Datenanalyse und Geschäftswachstum in zwölf Ländern und sieben Branchen


Deutsche Führungskräfte machen sich mehr Sorgen über wichtige Entscheidungen am Arbeitsplatz als über kritische Entscheidungen zu Hause, die ihre Familie betreffen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt die Studie "Unlocking Growth von Oracle NetSuite". Die Erhebung basiert auf Befragungen von mehr als 1.000 Führungskräften in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Benelux-Staaten und Skandinavien. Sie ergab, dass 93 Prozent von der Menge an Daten überwältigt sind, wenn eine Entscheidung ansteht. Mehr als ein Viertel der deutschen Führungskräfte stellt das Minimieren von Risiken vor potenzielle Geschäftserfolge, um so die Karriere nicht zu beeinträchtigen. 18 Prozent verlassen sich bei kritischen Entscheidungen zudem eher auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition als auf konkrete Daten.

"Es wird derzeit viel über ein sich veränderndes wirtschaftliches, technologisches und politisches Umfeld gesprochen. Doch wer es von einer anderen Warte aus betrachtet, erkennt, dass deutsche Firmen deutlich mehr Wachstumschancen haben, wenn sie ihre Zeit und Ressourcen an den richtigen Stellen konzentrieren können", erklärt Nicky Tozer, VP EMEA, Oracle NetSuite. "Damit das gelingt, müssen Unternehmen die in dieser Studie identifizierten Herausforderungen bei Entscheidungsfindung und Planung angehen. Nur so können sie Daten effizienter nutzen und schneller als ihre Konkurrenz auf Veränderungen reagieren sowie neue Wachstumsmöglichkeiten erschließen."

Druck bei Entscheidungsfindung wächst
Führungskräfte verschiedenster Länder und Branchen stehen bei kritischen Geschäftsentscheidungen unter enormem Druck. Viele achten dabei in erster Linie darauf, Risiken möglichst gering zu halten. Wachstumspotenziale rücken in den Hintergrund.

Die meisten deutschen Führungskräfte (80 Prozent) gaben an, dass sie bei wichtigen Entscheidungen im Beruf mehr Druck erfahren würden als bei Entscheidungen in ihrem Privatleben.

Die Angst vor negativen Auswirkungen auf den Umsatz (45 Prozent), vor einer Schädigung des persönlichen Rufs (23 Prozent), vor dem Verlust des Arbeitsplatzes (17 Prozent) und vor negativen Auswirkungen auf die Mitarbeiter (11 Prozent) sind die vier wichtigsten Bereiche, um die sich deutsche Führungskräfte sorgen.

Diese Risikovermeidungstaktik ist bei Unternehmen, die sich selbst als High Performer definieren, sogar noch höher. 62 Prozent gaben zu, dass sie bewusst risikoscheue Entscheidungen treffen, selbst wenn sie wissen, dass dies den Erfolg schmälern könnte.

Bauchgefühl statt fundierter Datengrundlage

Informationsüberflutung, Zeitdruck und mangelndes Vertrauen in die Geschäftsleitung wirken sich negativ auf die Entscheidungsfindung aus und führen dazu, dass sich Manager bei ihren Entscheidungen fälschlicherweise auf ihr Bauchgefühl verlassen.

Fast alle (93 Prozent) Führungskräfte fühlen sich während des Entscheidungsprozesses von Daten überhäuft. Führungskräfte in Frankreich (99 Prozent) berichteten über die größten Probleme mit Daten, während Führungskräfte in Großbritannien (92 Prozent) weniger über diese Datenüberforderung klagten.

Zeitdruck und immer komplexere Prozesse erschweren die Entscheidungsfindung zusätzlich. 27 Prozent der Führungskräfte hatten im vergangenen Jahr weniger Zeit, um sich auf kritische Entscheidungen zu konzentrieren. Und 29 Prozent haben festgestellt, dass immer mehr Menschen in den Prozess eingebunden werden – ein Thema, das vor allem Befragte in den VAE (51 Prozent) beschäftigt.

Nur 13 Prozent der deutschen Führungskräfte gaben an, dass sie dem oberen Management vertrauen würden, wenn sie Hilfe bei ihren Entscheidungen benötigten. Kollegen (39 Prozent) und Branchenkollegen (29 Prozent) sind für sie vertrauenswürdiger.

49 Prozent der deutschen Befragten gehen außerdem davon aus, dass sie sich künftig an einen Roboter wenden werden, um Unterstützung bei kritischen Entscheidungen zu bekommen. Französische Führungskräfte (51 Prozent) nannten dies als am wahrscheinlichsten, während sich britische Führungskräfte (33 Prozent) abwartender äußerten.

67 Prozent gaben zudem an, dass sie bislang keine stark datengesteuerten Entscheidungen treffen würden. Britische Führungskräfte (73 Prozent) berücksichtigen Daten dabei am wenigsten und verlassen sich am ehesten auf ihr "Bauchgefühl".

Neue Datenstrategien vonnöten, um Wachstum zu sichern
Führungskräfte aller an der Studie beteiligten Länder und Branchen gehen davon aus, dass ihre Firmen künftig wachsen werden. Sie betonen aber auch, dass sie Planungsabläufe überdenken sollten, um sicherzustellen, dass sich Daten zur Anpassung von Geschäftsplänen nutzen lassen und dass jeder auf einen klaren Erfolgsplan hinarbeiten sollte.

56 Prozent der Führungskräfte erwarten, dass ihr Unternehmen in den kommenden zwei Jahren wachsen wird. Am positivsten äußerten sich die Führungskräfte aus Großbritannien (63 Prozent), gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (57 Prozent), Deutschland (56 Prozent), Skandinavien (54 Prozent), Benelux (50 Prozent) und Frankreich (49 Prozent).

Die Führungskräfte des Einzelhandels (33 Prozent) waren am zuversichtlichsten, dass ihre Unternehmen die Wachstumsziele künftig übertreffen werden, gefolgt von Produktion (27 Prozent), Distribution (22 Prozent) sowie Software und Technologie (29 Prozent). Am wenigsten zuversichtlich zeigten sich Führungskräfte im Bereich Professional Services (16 Prozent) und gemeinnützige Organisationen (11 Prozent).

Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Führungskräfte sagten, dass ihre Organisation neue Chancen gut nutzen würde, doch sie äußerten ernsthafte Bedenken bezüglich des Planungsprozesses. Nur 39 Prozent gaben an, dass sie Anpassungen von Geschäftsplänen auf Basis von Datenanalysen gut beherrschen würden, und fast ein Viertel (27 Prozent) ist der Meinung, dass das obere Management keinen klaren Plan für den Firmenerfolg verfolge. In Skandinavien sind es sogar nur 16 Prozent.

Studienmethode
Für diese Studie hat NetSuite in Zusammenarbeit mit Raconteur 1.050 Mitarbeiter auf Managerebene und darüber befragt. Die Teilnehmer stammen aus Großbritannien (300 Personen), Frankreich (150 Personen), Deutschland (150 Personen), den Vereinigten Arabischen Emiraten (150 Personen), den Benelux-Ländern (150 Personen) und Skandinavien (150 Personen). Sie vertreten kleine und mittlere Unternehmen aus einer Reihe von Branchen. Die Befragung wurde im Oktober und November 2019 online durchgeführt.
(Oracle: ra)

eingetragen: 12.02.20
Newsletterlauf: 17.04.20

Oracle: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

  • Softwarenutzungsanalyse

    Daten sind nicht erst seit KI ein begehrtes Gut. Die Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle und die Verbesserung des Kundenservices setzen umfassende Einblicke und damit Daten voraus. Doch obwohl eine wachsende Mehrheit der Softwareanbieterin Telemetriedaten erfasst, gelingt es nur wenigen, das Potential vorliegender Daten auch effektiv auszuschöpfen.

  • KI läutet neue Ära im Microsoft-Ökosystem ein

    Die fortschreitende Implementierung von generativer KI (Generative AI, GenAI) verändert das Microsoft-Ökosystem von Grund auf. Es ist davon auszugehen, dass die neue strategische Ausrichtung von Microsoft wesentlich zu Geschäftswachstum und Produktivitätssteigerungen bei Microsoft-Partnern und -Anwendern beiträgt.

  • Report: Der Schlüssel zur ITSM-Effizienz

    SolarWinds hat ihren State of ITSM Report 2024 veröffentlicht. Er liefert praktische handlungsrelevante Empfehlungen auf Basis realer ITSM-Strategien (Information Technology Service Management).

  • Public-Cloud-Markt wächst weiter

    Laut der neuesten Prognose von Gartner werden die weltweiten Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste im Jahr 2025 723,4 Milliarden US-Dollar erreichen. Im Jahr 2024 lagen sie noch bei 595,7 Milliarden US-Dollar.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen