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Wichtig: Rechtsgrundlagen & Datensicherheit


Studie: Behörden können durch Cloud Computing erheblich Kosten sparen
In Cloud Computing-Lösungen schlummert Effizienzpotenzial für die öffentliche Verwaltung

(01.04.15) - Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung BearingPoint ist der Weg in die Wolke für die öffentliche Verwaltung eine attraktive Alternative zum klassischen Outsourcing von IT-Dienstleistungen. So können Behörden und Kommunen von Cloud Computing genauso profitieren wie Unternehmen aus der Privatwirtschaft, das heißt die Investitions- und Betriebskosten ihrer IT senken, den Leistungsumfang flexibel an ihren Bedarf anpassen und mit automatisierten Prozessen die Effizienz ihrer IT steigern. Die Umfrage von BearingPoint zeigt aber auch: Obwohl 78 Prozent der befragten deutschen Behörden und Kommunen gegenwärtig IT-Services fremdbeziehen oder schon einmal eingekauft haben, entscheiden sich nur sieben Prozent für Leistungen aus der Wolke. "Damit sich Cloud Computing auch in der öffentlichen Verwaltung durchsetzen kann, brauchen wir einheitliche Rechtsgrundlagen innerhalb der EU, Daten- und Informationssicherheit sowie Cloud-Lösungen, die standardisiert, interoperabel und übertragbar sind", erklärt Stefan Pechardscheck, Partner IT Advisory bei BearingPoint und Co-Autor der Studie.

Ohne geht es nicht: einheitliche Rechtsgrundlagen und Datensicherheit
Weil Daten in der Wolke über verschiedene Rechtsräume verteilt sein können, sind Nutzer oft mit unterschiedlichen nationalen Gesetzgebungen konfrontiert. BearingPoint fordert daher von der Politik, gesetzliche Regelungen für sensible Bereiche wie Datenschutz, Urheberrecht, Lizenzen, Vertragsfragen und die Zertifizierung von Anbietern innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Zudem müssten sinnvolle Aktivitäten wie beispielsweise das Technologieprogramm "Trusted Cloud" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) weiter gestärkt werden.

Denn das Thema Sicherheit steht für die öffentliche Verwaltung bei Cloud Computing ganz oben auf der Agenda. Laut Studie geht es hier um die drei klassischen Datenschutzziele: Verfügbarkeit, Gewährleistung von Integrität sowie Vertraulichkeit von IT-Leistungen und Daten. Letztere gilt es, vor externem und internem Zugriff durch Unbefugte zu schützen. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt sowohl für Anbieter als auch für Nutzer Empfehlungen zum Thema Sicherheit bei Cloud Computing. Doch die Studie macht deutlich: Nur knapp ein Viertel der befragten Behörden und IT-Dienstleister ist mit den Cloud-spezifischen Sicherheitsempfehlungen des BSI auch tatsächlich vertraut. Da bestehe für die Behörden noch Nachholbedarf, meinen die Studienautoren.

Services müssen interoperabel und übertragbar sein
Ein Blick auf die IT-Dienstleister der öffentlichen Verwaltung zeigt, dass das Angebot an Cloud-Lösungen für die Verwaltung rasant wächst. 67 Prozent der IT-Dienstleister wollen in den nächsten 6 bis 18 Monaten Leistungen aus der Wolke anbieten. Im Fokus stehen Speicherlösungen, Testumgebungen, Work-Flow-Management- und Data-Warehouse-Systeme. Doch Pechardscheck warnt: "Die öffentliche Verwaltung wird nur Angebote annehmen, die standardisiert und dank einheitlicher Schnittstellen und Datenformate auch interoperabel sind. Unsere Studienteilnehmer wünschen sich Systeme und Plattformen für eine ressortübergreifende Zusammenarbeit und den Austausch von Daten." Ein Zertifikat würde das Vertrauen der öffentlichen Verwaltung in die Wolke zudem deutlich erhöhen: Die Mehrheit aller befragten Behörden und Kommunen (56 Prozent) wäre eher bereit, Cloud-basierte Services von einem IT-Dienstleister zu beziehen, wenn dieser ein anerkanntes Sicherheitszertifikat hätte.

"Um das Effizienz-Potenzial von Cloud-Lösungen für die öffentliche Verwaltung nutzbar zu machen, müssen Politik, Behörden und Anbieter Hand in Hand arbeiten. Ziel ist zum einen, die Prozessqualität unserer Verwaltung trotz ihrer kleiner werdenden Personalbasis zu sichern. Das ist auch für den Standort Europa wichtig. Zum anderen muss die öffentliche Verwaltung mit modernen, digitalisierten Abläufen auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger antworten. Denn ihre Lebenswelt ist zunehmend digital geprägt", kommentiert der IT-Experte Pechardscheck.

Über die Studie
Die Studie "Standortbestimmung: Cloud Computing in der öffentlichen Verwaltung" der Management- und Technologieberatung BearingPoint analysiert Anwendungsszenarien und Effizienzpotenziale von Cloud Computing in der öffentlichen Verwaltung. Befragt wurden IT-Leiter, IT-Abteilungsleiter und CIOs auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene sowie öffentliche IT-Dienstleister.

Die Studie besteht aus einem quantitativen und einem qualitativen Teil. Die quantitative Online-Befragung fand im Juli 2014 mit insgesamt rund 50 Behörden und öffentlichen IT-Dienstleistern statt. Im Anschluss haben die Studienautoren sechs Experteninterviews mit Entscheidungsträgern in der Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen geführt.
(BearingPoint: ra)

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Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

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    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

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  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

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    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

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