Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud-basierte As-a-Service-Leistungen


ISG Index: Europäischer Markt für IT- und Business-Services entwickelt sich weiter dynamisch
Gegenüber dem Vorjahr steigt das Outsourcing-Vertragsvolumen (ACV) um 20 Prozent - Sowohl Cloud-basierte Dienste als auch Managed Services zeigen Stärke


Der europäische Markt für IT- und Business-Services ist in robuster Verfassung: Während sich die Stärke des Managed-Service-Segments im ersten Quartal 2021 weiter fortsetzte, verzeichnete die Nachfrage nach Cloud-basierten Diensten sogar ein neues Allzeithoch. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index auf Basis der neuesten Zahlen der Sourcing-Branche. Der vierteljährlich erscheinende Index wird von der Information Services Group (ISG) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungshaus im Technologiesegment.

Der EMEA ISG Index erfasst Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 4,2 Millionen Euro (5 Millionen US-Dollar). Im ersten Quartal lag das Volumen des Gesamtmarkts, der sowohl As-a-Service-Leistungen als auch Managed Services umfasst, bei 5,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Steigerung von 20 Prozent. Ungeachtet dessen ging das Ergebnis des Gesamtmarkts gegenüber den Rekordwerten des vierten Quartals 2020 um 5 Prozent zurück.

Mit 2,1 Milliarden Euro erzielte das Vertragsvolumen Cloud-basierter As-a-Service-Leistungen einen neuen Quartalsrekord und damit ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 16 Prozent. Gleich um 19 Prozent legte der Teilmarkt Infrastructure-as-a-Service (IaaS) zu und lag zum Quartalsende bei 1,8 Milliarden Euro. Ebenfalls auf Rekordniveau schloss der Bereich der Software-as-a-Service-Leistungen (SaaS) ab. Hier verzeichnet der EMEA ISG Index einen Anstieg von 9 Prozent auf 552 Millionen Euro.

Im Bereich Managed Services lag das Vertragsvolumen des ersten Quartals bei insgesamt 2,9 Milliarden Euro. Dies ist ein Anstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit das zweite starke Quartal in Folge. ISG führt den Anstieg auf ein hohes Wachstum in den Teilbereichen IT-Outsourcing (ITO) und Business Process Outsourcing (BPO) zurück. Hinzu kommen starke Ergebnisse in Großbritannien, Frankreich und der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Im ITO-Umfeld trugen insbesondere ADM-Services (Application Development & Maintenance) sowie Infrastrukturdienstleistungen dazu bei, dass das Vertragsvolumen im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro anstieg. Im BPO-Bereich lag der Zuwachs sogar bei 66 Prozent. Dies verdankt sich vor allem der starken Nachfrage nach branchenspezifischen Dienstleistungen, Leistungen im Finanz- und Rechnungswesen sowie in den Bereichen Engineering und Forschung und Entwicklung (F&E). Insgesamt trägt das Business Process Outsourcing damit 437 Millionen Euro zum gesamten Managed-Service-Segment bei.

"Wie bereits im Schlussquartal 2020 liegt das Vertragsvolumen in EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) bei über 5 Milliarden Euro. Gegenüber dem pandemiebedingten Jahrestiefststand 2020 ist dies ein Zuwachs von mehr als 1,2 Milliarden Euro", sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. "Wichtig ist, dass die Region sowohl im As-a-Service-Segment stark ist, da immer mehr Unternehmen eine Public- oder Hybrid-Cloud-Strategie verfolgen, als auch im Bereich der Managed Services, der einen Aufschwung erlebt."

Barbara Florschütz weist zudem darauf hin, dass von den vier Megadeals weltweit gleich drei in der EMEA-Region abgeschlossen wurden. Als Megadeal bezeichnet ISG Abschlüsse mit einem Vertragsvolumen von mindestens 84 Millionen Euro (100 Millionen US-Dollar). "Seit Oktober 2020 verzeichnen wir damit bereits acht Megadeals für EMEA. Um einen Zeitraum von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen zu finden, in dem mehr Megadeals in Auftrag gegeben wurden, müssen wir bis zum Jahresbeginn 2017 zurückgehen."

Zu den wichtigsten Abschlüssen des ersten Quartals zählt der an Mphasis vergebene Auftrag des britischen Versicherungsmaklers Ardonagh Group zur Unterstützung von dessen digitaler Transformation. Im Digital-Workplace-Bereich erhielt Atos einen Großauftrag des italienischen Telekommunikationsunternehmens Wind Tre. Zudem schloss HCL mit dem europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus einen Fünfjahresvertrag über Leistungen für digitale Arbeitsplätze ab.

Im Bereich BPO unterzeichnete KPIT bedeutende Verträge über Ingenieurdienstleistungen mit BMW und dem für die Automobilindustrie tätigen Technologieanbieter Veoneer, um die Bereiche autonomes Fahren und intelligente Mobilität zu unterstützen. In Großbritannien verlängerte die ISS Group ihren Vertrag mit dem Finanzunternehmen Barclays um acht Jahre, im Rahmen dessen integrierte Facility- und Workplace-Services in 30 Ländern erbracht werden.

Derweil entwickelt sich der Automobilsektor zu einem hart umkämpften Markt für die großen Public-Cloud-Anbieter: Die BMW Group gab bekannt, dass sie Workloads auf AWS migriert und damit den Automobilherstellern Renault und Volkswagen folgt. In der Reisebranche erbrachte ISG Beratungsleistungen bei einem der größten Cloud-Deals der Region in diesem Quartal, dem bereits unterzeichneten Vertrag des globalen Reisetechnologieunternehmens Amadeus mit Microsoft Azure.

Im SaaS-Segment schloss Microsoft in diesem Quartal Verträge mit Daimler, GlaxoSmithKline und IKEA ab. Oracle sicherte sich Aufträge der NatWest Group, um die verschiedenen Banken des Konzerns mithilfe der Middleware-Lösung Oracle Fusion in der Cloud zu integrieren.

Ergebnisse nach Ländern
Im ersten Quartal 2021 erreichte der Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) im Bereich Managed Services ein Vertragsvolumen von 840 Millionen Euro, was einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies war das zweite Quartal in Folge, in dem das Vertragsvolumen in den DACH-Ländern über der Marke von 1 Milliarde US-Dollar (840 Millionen Euro) lag – etwa ein Drittel höher als der historische Mittelwert. Der Anteil der DACH-Region am EMEA-Vertragsvolumen im Bereich Managed Services beträgt nun fast 30 Prozent.

Das Vertragsvolumen im Bereich Managed Services erreichte in Großbritannien 727 Millionen Euro und verzeichnete damit ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es war das vierte Quartal in Folge, in dem Großbritannien im Bereich Managed Services ein Vertragsvolumen von mehr als 800 Millionen US-Dollar (672 Millionen Euro) erzielte. Dies bedeutet einen nachhaltigen Aufschwung für den Markt. Der Quartalswert liegt aber immer noch unter dem Volumen von 1 Milliarde US-Dollar (840 Millionen Euro), das vor 2017, also vor Beginn der durch den Brexit bedingten Unsicherheiten, üblich war.

Für Frankreich war es das Quartal mit dem höchsten Vertragsvolumen seit 2014. Das Land verzeichnete im Bereich Managed Services einen ACV von 500 Millionen Euro und damit einen Anstieg um fast das Zweieinhalbfache des Werts gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (204 Millionen Euro). Insgesamt wurden dabei rund 40 Verträge abgeschlossen.

Weltweiter Ausblick 2021
ISG erwartet, dass der Markt für cloudbasierte Dienste (IaaS und SaaS) 2021 weltweit um 18 Prozent zulegen wird. Somit korrigiert ISG seine im Januar 2021 erstellte Prognose leicht um zwei Prozentpunkte nach unten. Demgegenüber hebt ISG seine Wachstumsprognose für den Managed-Services-Bereich von 3 auf 5 Prozent an. (ISG: ra)

eingetragen: 08.05.21
Newsletterlauf: 30.07.21

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen