Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Neue Rolle für den CIO


CIO-Studie: Annähernd 70 Prozent der europäischen CIOs fürchten um ihre Rolle, wenn sich die Verantwortung für die IT in die Geschäftsbereiche verlagert
In Zuklunft muss der CIO stärker die Geschäftsstrategie des Unternehmens im Blickfeld haben

(15.04.13) - Wie eine aktuelle Studie von Forrester Consulting zeigt, bremst eine mangelnde Vernetzung der IT-Abteilungen mit den für die Kundenansprache zuständigen Geschäftsbereichen die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens aus. In der von Colt Technology Services beauftragten Untersuchung gab nur die Hälfte der CIOs an, dass sie regelmäßig oder häufig mit dem Marketing (43 Prozent) oder dem Vertrieb (30 Prozent) zusammenarbeiten. Und das, obwohl diese Abteilungen vermehrt selbst IT-Dienstleistungen und Infrastrukturen einkaufen. Mit der Finanzabteilung hingegen arbeiten 79 Prozent der CIOs regelmäßig zusammen. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Effizienz, dem wachsenden Bedarf an Echtzeit-Daten und nutzerorientierter IT erwarten Unternehmen von den IT-Abteilungen jedoch zunehmend, dass sie einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Firma leisten.

Für die Studie wurden europaweit 400 CIOs zu ihrer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen befragt. Dabei gaben 57 Prozent aller Teilnehmer an, dass sie nur selten oder manchmal mit dem Marketing zusammenarbeiten. Besonders häufig kam diese Aussage von CIOs in der Schweiz (72 Prozent), Belgien (70 Prozent) und Großbritannien (68 Prozent), wogegen zumindest in Deutschland jeder zweite CIO regelmäßig mit den Kollegen aus der Marketingabteilung spricht (52 Prozent). Andererseits sehen mehr als die Hälfte (56 Prozent) die Notwendigkeit, ein besseres Verständnis für andere Unternehmensbereiche zu entwickeln.

Daten und neue Technologien spielen im Unternehmensalltag eine immer größere Rolle. Vermehrt beschaffen daher Marketing und Vertrieb ihre IT-Lösungen selbst. Die direkte Kommunikation mit der IT-Abteilung nimmt so noch weiter ab. Wie die Studie zeigt, sehen über 60 Prozent der CIOs diese sogenannte Schatten-IT als Bedrohung. Am häufigsten findet man diese Befürchtung unter CIOs in Frankreich 82 Prozent, in Deutschland sind es zwei Drittel aller CIOs (66 Prozent). Besorgniserregend ist dies vor allem, da noch immer die Hälfte der CIOs der Meinung ist, dass das Management nicht genügend Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen der IT und ihres Beitrages zum Unternehmenserfolg aufbringt.

Diese Ergebnisse stammen aus der von Colt, VMware und Cisco in Auftrag gegebenen und von Forrester Consulting durchgeführten Studie mit dem Titel "Bridging the gap between technology and business needs", Januar 2013.

Stimmen zur Studie
Die Studie bestätigt: "Der Bedarf an Informationen zu Kundenverhalten, Aktivitäten der Wettbewerber und Verkaufsergebnissen - idealerweise in Echtzeit - wächst stetig. Da die Anforderungen und das Budget für IT-Projekte immer häufiger aus den Geschäftsbereichen selbst kommen, müssen diese ein Verständnis für IT-Lösungen und deren Kosten-Nutzen-Aspekten entwickeln. Je kürzer die Abstimmungswege hierfür sind, desto geringer die Gefahr, dass am Ende die Kundenbeziehungen darunter leiden."

Christian Kläsener, Regional Sales Director Deutschland und Österreich bei Colt, sagt: "In Zukunft wird der CIO eine zentrale Rolle in der Unternehmensentwicklung übernehmen müssen. Er muss die Geschäftsstrategie des Unternehmens stärker im Blickfeld haben und zunehmend wird es seine Aufgabe sein, den Abteilungen den Kundennutzen der IT zu vermitteln. Nur wenn CIOs ein tiefes Verständnis für die Arbeitsweise und das Beziehungsgeflecht der Geschäftsbereiche sowie die Ziele ihrer Dienstleister und Kunden entwickeln, werden sie in der Lage sein, Veränderungen voranzutreiben und als Dienstleister im Unternehmen den Geschäftserfolg mitzugestalten."

"Zuallererst muss der CIO die Geschäftsbereiche seines Unternehmens verstehen und wie die IT sie dabei unterstützen kann, ihre Ziele zu erreichen und ihre Arbeitsprozesse zu optimieren. Auf diese Weise können meine IT-Kollegen und ich nicht nur zur Wertschöpfung im Unternehmen beitragen, wir können auch stärker mit Vertrieb und Marketing zusammenarbeiten und so einen Mehrwehrt für unsere Kunden schaffen", erklärt Stuart Walters, IT Director bei Taylor Wessing.

"Nie zuvor konnte Technologie so erheblich zum Unternehmenserfolg beitragen", betont Gavin Jackson, EMEA Director Cloud Services und Partner bei VMware. "Das wirkt sich auch auf die Rolle des CIOs aus, der Innovationen nun im Kontext der allgemeinen Unternehmensziele betrachten muss. CIOs mit weniger Sinn für die geschäftlichen Aspekte müssen ihre – bislang nie angezweifelte – Autorität verteidigen und neu erarbeiten."

Jeremy Bevan, Leiter Marketing EMEAR bei Cisco kommentiert: "In einem Umfeld, in dem neue Geschäftsfelder entstehen und Technologie für alle Unternehmensbereiche wichtiger wird, kommt dem CIO und seiner Abteilung eine führende Rolle als "Enabler" zu, der auch strategische Maßstäbe setzt. Um die operative Leistung zu verbessern und einen nachhaltigen Effekt auf die Geschäftsentwicklung zu erreichen, müssen Führungskräfte die Möglichkeiten der IT ausschöpfen können."

Weitere Ergebnisse der Studie:

>> Die größte Herausforderung sehen 74 Prozent in der mangelnden strategischen und finanziellen Unterstützung vom Management bei der Modernisierung der Infrastruktur. Auch in Deutschland sind zwei Drittel der CIOs dieser Meinung (68 Prozent).

>> Annähernd 70 Prozent der europäischen CIOs fürchten um ihre Rolle, wenn sich die Verantwortung für die IT in die Geschäftsbereiche verlagert.

>> CIOs gehen vermehrt unbürokratischere Wege, um dem Unternehmen bei der Zusammenarbeit entgegenzukommen.

>> Bei der Auswahl von IT Service Providern ist CIOs ein verbesserter Kundenservice (80 Prozent) und die Berücksichtigung der Wünsche der Geschäftsbereiche (74 Prozent) wichtiger als die Kostenkontrolle.

Über die Studie
Die Studie wurde von Forrester Consulting im Auftrag von Colt, VMware und Cisco durchgeführt. Sie basiert auf einer im Oktober und November 2012 durchgeführten Online-Umfrage, an der europaweit 400 CIOs teilnahmen. Ergänzt wurde die Umfrage durch 15 Tiefeninterviews mit europäischen CIOs, COOs und CFOs, die zwischen Oktober und Dezember 2012 geführt wurden.
(Colt: ra)

Colt: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen