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Digitale Transaktions- und Plattformmodelle


Studie: Internetwirtschaft trotzt Rezession – bis 2030 Gesamtumsatz von 389 Mrd. Euro erwartet - rund 10 Prozent jährliche Wachstumsrate bis 2030
Vorstandsvorsitzender Süme: "Ohne entschlossenes politisches Handeln könnte der Wachstumsboom ins Leere laufen"

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Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 – ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen. Doch trotz dynamischer Entwicklung warnt eco vor strukturellen Defiziten: Fehlende Rechenzentrenkapazitäten und schlecht ausgebaute Telekommunikationsnetze könnten diesen Wachstumskurs einbrechen lassen.

"Ohne entschlossenes politisches Handeln könnte der Wachstumsboom ins Leere laufen", warnt eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme. "Die Studie zeigt, dass wir insbesondere im Bereich der digitalen Infrastrukturen in den kommenden fünf Jahren auf eine massive Angebotslücke zusteuern. KI und Automatisierung lassen die Nachfrage nach Rechenleistung und schnellen Netzen explodieren. Die aktuellen Bedingungen am Standort Deutschland erlauben es uns aber gar nicht, die entsprechenden Kapazitäten zeitgerecht dem Markt zur Verfügung zu stellen." Dies habe auch mit politischen Versäumnissen zu tun, so Süme. "Wenn wir es nicht schaffen, KI-Lösungen made in Germany schnell zu skalieren, werden wir im internationalen Wettbewerb abgehängt", so Süme weiter.

Infrastrukturlücken im Festnetz, zögerliche Digitalisierung im Mittelstand und fehlende Plattformkompetenz verhindern den Übergang zur Skalierung
Die Ursachen sind hausgemacht: schleppender Glasfaserausbau, zögerliche Digitalisierung im Mittelstand, fehlende Plattformkompetenz verhindern den Übergang zur Skalierung. "Deutschlands digitale Wettbewerbsfähigkeit ist tief industriell verankert, aber weder breit genug noch global sichtbar", kritisiert Arthur-D.-Little-Partner Lars Riegel.

IT-Anschlussleistung von Rechenzentren in Deutschland steigt bis 2030 um rund 50Prozent auf 3,7 GW – Nachfrage allerdings mindestens dreimal so hoch

Während die Nachfrage nach Rechenleistung und Netzen explodiert, fehlt es an Kapazitäten und politischem Rückhalt. "Die Anschlussleistung deutscher Rechenzentren wächst bis 2030 zwar um 50 Prozent auf 3,7 Gigawatt, die Industrie erwartet jedoch mindestens den dreifachen Bedarf", so Arthur-D.-Little-Partner Dr. Nejc Jakopin. Zum Vergleich: Die USA liegen schon heute beim 20-Fachen.

Politik muss Zugang zu bezahlbarem grundlastfähigem Strom sicherstellen und Investitionen in digitale Infrastruktur weiter vorantreiben

Ob der heimische Markt jedoch ein solch ambitioniertes Verdreifachungs-Szenario realisieren kann, hängt maßgeblich davon ab, ob die entsprechenden infrastrukturellen, regulatorischen und energie­wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich bewältigt werden. "Ohne günstigen, grundlastfähigen Strom, schnellere Genehmigungen und Investitionen in digitale Infrastruktur droht die Branche an Standortnachteilen zu ersticken. Rechenzentren müssen zwingend als systemrelevant anerkannt und in die Strompreiskompensation einbezogen werden", fordert Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der eco Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

"Gelingt es Branche, Investoren und Politik, diese Hebel konsequent zu bedienen, können Rechenzentren und Telekommunikationsnetze ihre Rolle als Herz- und Kreislaufsystem der digitalen Ökonomie voll ausspielen – und das prognostizierte Wachstum der Internetwirtschaft bis 2030 nachhaltig absichern", so eco Vorstandsvorsitzender Süme.

Eine enge strategische Synchronisierung von Maßnahmen auf kommunaler sowie Landes- und Bundesebene im Austausch mit der Wirtschaft ist aus Sicht des Verbands essenziell, um dem Rechenzentren-Standort Deutschland den nötigen Boost zu verleihen. eco fordert daher einen engen Dialog zwischen zuständigen Landes- und Bundesministerien im Zuge der laufenden Entwicklung von Rechenzentren-Strategien. Insbesondere für den Standort Hessen, als Sitz des europaweit größten Internetaustauschknotens DE-CIX wird eine solche Verzahnung Signalwirkung für den Rest des Landes entfalten können. (eco: ra)

eingetragen: 07.10.25

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