Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

ITaaS: Durchbruch lässt auf sich warten


In den vergangenen zwanzig Monaten ist die Zahl der Lösungen und Einsatzgebiete für ITaaS/SaaS deutlich gestiegen
Unternehmen, die ITaaS/SaaS nutzen, sind mit den Services zufrieden - Hohes Wachstum im ITaaS-Markt bis 2012 erwartet


(12.10.09) - Der Nutzungsgrad von ITaaS/SaaS in Deutschland ist derzeit eher gering. Allerdings befinden sich viele Unternehmen in einem Planungs- und Evaluierungstatus. Dies lässt auf künftig steigende Nutzerzahlen schließen. Viele der verfügbaren Angebote haben bereits einen solchen Reifegrad erreicht, der eine effiziente Nutzung zulässt. Somit erwartet die Experton Group einen in den nächsten Jahren signifikant wachsenden Markt.

In den vergangenen zwanzig Monaten ist die Zahl der Lösungen und Einsatzgebiete für ITaaS/SaaS deutlich gestiegen. Für immer mehr Anwendungsbereiche werden Lösungen in einem "as-a-Service" -Nutzungsmodell angeboten. Die Akzeptanz dieser Servicemodelle bleibt allerdings hinter den Erwartungen der Anbieter zurück. Bei dem überwiegenden Teil der Anwender sind die Inhalte solcher Themen wie ITaaS und SaaS noch gar nicht bekannt oder besitzen keine Relevanz. Die Unternehmen allerdings, die ITaaS/SaaS nutzen, sind mit den Services zufrieden, wie eine Analyse der Experton Group zeigt.

Der Begriff ITaaS (IT as a Service) umschließt als Oberbegriff die drei Services: SaaS (Software-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) und IaaS (Infrastructure-as-a-Service). SaaS, PaaS und IaaS bilden den Cloud Stack.

ITaaS/SaaS ist in der Öffentlichkeit oftmals scheinbar auf einzelne Themen wie CRM oder Collaboration reduziert. Diese Sichtweise greift mittlerweile zu kurz. Für andere Themen wurden höhere Einsatzraten festgestellt. Am häufigsten nutzen die befragten Unternehmen nach eigenem Bekunden ITaaS/SaaS-Angebote in den Segmenten Kommunikation / Zusammenarbeit / Office (u.a. Mail-Archivierung, Mail und PIM, Web-Conferencing, etc.). Ebenfalls häufig kommen das Nutzen eines zentralen Arbeitsplatzes/Workplace und IT-Security Offerings zum Zuge.

Es folgen in der Reihenfolge der Nennungen Systemmanagement und Anwendungsentwicklung, ERP, Informationsmanagement, Ressourcenmanagement und Storage, CRM, SCM, BI sowie sonstige Anwendungen. "Nach Einschätzung der Experton Group werfen die Anwenderauskünfte zu den Nutzungsgraden einzelner Einsatzsegmente bezüglich ITaaS Fragen auf. Hinter einigen Verträgen, insbesondere in den Bereichen ERP, BI und bei einzelnen Infrastrukturthemen, dürften sich einige Hosted Services verbergen, die offensichtlich nun als Miet- und Servicemodelle im Sinne von SaaS, On Demand usw. geführt werden. Dies zeigt, dass sich die Geschäftsmodelle einerseits dynamisch weiterentwickeln, Übergänge fließend sind, andererseits in einigen Fällen neue Etiketten geklebt werden", erläutert Matthias Zacher, Senior Advisor bei der Experton Group.

SaaS-Portfolio
SaaS-Portfolio Bild: Experton Group


Am häufigsten führen die befragten Unternehmen eine Verringerung des Wartungsaufwandes als Zielsetzung an. Angesichts eines immer noch hohen IT-Budgetanteils in vielen Unternehmen für Maßnahmen, die lediglich den IT-Betrieb aufrechterhalten – bis zu 70 Prozent – hat dieses Argument gerade in Zeiten der Kostendiskussionen große Relevanz. Somit sollen die neuen Service- und Bezugsmodelle einen einfacheren und effizienteren Einsatz der IT-Ressourcen unterstützen. Einerseits kann die IT-Abteilung somit von einfachen und standardisierten Routineaufgaben entlastet werden, die verfügbaren Kräfte stehen für andere Aufgaben (z.B. Innovation) zur Verfügung.

Auch das an zweiter Stelle am häufigsten genannte Ziel – die Vereinheitlichung der Softwareausstattung - kann dem Aspekt effizienter Einsatz der IT-Ressourcen zugeordnet werden. Insbesondere für kleine Unternehmen ist dies ein erklärtes Ziel. An dritter Stelle wurde die Vermeidung von Ressourcenengpässen genannt. In der Regel planen Unternehmen ihren Bedarf an IT-Ressourcen mittelfristig und langfristig. Dennoch sind Ressourcenengpässe nicht zu vermeiden.

So benötigen Unternehmen beispielsweise bei kurzfristig aufgesetzten Projekten zusätzliche Ressourcen. Die genannten Ziele werden offensichtlich erreicht. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen, die ITaaS/SaaS nutzen, bewerten das von ihnen genutzte Angebot mit "Sehr Gut" und "Gut". Dies ergibt eine durchschnittliche Bewertung von "2,3" (Skalierung 1=Sehr Gut bis 5=Ungenügend).

Die Experton Group erwartet in Deutschland für das Jahr 2009 einen ITaaS-Markt in Höhe von 436 Mio. Euro, der im Jahr 2012 voraussichtlich ein Volumen von 1.220 Mio. Euro erreichen wird. Der ITaaS-Markt besteht aus den Teilmärkten Infrastructure as a Service, Software as a Service und Platform as a Service. Auf das Segment Software as a Service entfallen im Jahr 2009 418 Millionen Euro.

Hierzu zählen Applikationen und Infrastruktur Software. Mit einem Volumen von 18 Millionen Euro im Jahr 2009 deutlich kleiner ist das Segment Infrastructure as a Service mit seinen Bestandteilen Storage und CPU als "pay per use"-Ressourcen. Platform as a Service ordnet die Experton Group in den Jahren 2009 und 2010 aufgrund einer frühen Marktphase keine kommerziell sichtbaren Umsätze zu. In diesem Segment befinden sich die meisten Anbieter im Aufbau bzw. Erprobung.

ITaaS-Marktentwicklung
ITaaS-Marktentwicklung Bild: Experton Group


Die Experton Group rechnet bei ITaaS mit einem starken Wachstum von durchschnittlich knapp 41 Prozent (CAGR 2009 bis 2012). Für die hohen Wachstumszahlen sind drei Grundströmungen verantwortlich:

>> Wachsende Akzeptanz des Bezugsmodells für Anwender und dadurch höhere Nutzungs- und Einsatzraten.
>> Teilweise Erweiterung von ITaaS/SaaS im Unternehmen auf andere Bereiche aufgrund guter Erfahrungen mit dem genutzten Bezugsmodell.
>> Umfassende Vermarktung des Modells durch die Anbieter, Markteintritt zahlreicher Lösungsanbieter und Provider sowie Erschließen neuer Anwendungsfelder. Insbesondere im Segment Infrastructure as a Service ist mit einem umfassenden Ausbau der Kapazitäten seitens der Anbieter zu rechnen, was ein hohes Marktwachstum nach sich ziehen wird.

"Die Anbieter stellen ihre Plattform Services im Moment kostenfrei zur Verfügung, um ein gewisses Momentum und eine kritische Masse an Partner zu erreichen. Ziel ist der Aufbau eines Eco-Systems. Sollte dies gelingen, wird das prognostizierte Wachstum noch übertroffen werden", erläutert Matthias Zacher, Senior Advisor bei der Experton Group. (Experton Group: ra)

Experton Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen