Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Führende IT-Dienstleister in Deutschland


IT-Dienstleistungsmarkt weiter auf Wachstumskurs: Dienstleister steigern ihre Inlandsumsätze 2022 um durchschnittlich 13,2 Prozent
Externe Unterstützung bei IT-Modernisierung, Cloud-Transformation und Softwareentwicklung besonders stark nachgefragt - Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung rückt IT-Lieferkette in den Fokus



Der anhaltend starke Fachkräftemangel, die schlechte Konjunkturentwicklung sowie die unterschiedlichen globalen Krisenherde haben kaum Auswirkungen auf Digital- und IT-Investitionen. Tatsächlich sind die Ausgaben der Unternehmen in 2022 für externe IT-Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gestiegen. Das durchschnittliche Wachstum der Inlandsumsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister lag demnach bei 13,2 Prozent (2021: 13,1 Prozent). Haupttreiber der Nachfrage sind weiterhin die Digitale Transformation und die mit ihr verbundenen Herausforderungen sowie Investitionsfelder. Besonders bei den Themen Cloud-Transformation, IT-Modernisierung und Softwareentwicklung besteht eine hohe Nachfrage nach IT-Dienstleistungen.

Dies sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2023 "Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland" des Research- und Consulting-Unternehmens Lünendonk & Hossenfelder. Die korrespondierenden Lünendonk-Listen "Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland" sowie "Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland" stehen zum Download bereit. Die umfangreiche Marktstudie erscheint voraussichtlich Ende Juli 2023.

Lünendonk-Liste "IT-Beratung und Systemintegration" im Überblick
In das Ranking aufgenommen werden Unternehmen, die mehr als 60 Prozent des Umsatzes mit Management- und IT-Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung und -einführung erzielten.

Marktführer ist weiterhin Accenture mit einem geschätzten Deutschlandumsatz von 2,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 (2021: 2,2 Mrd. Euro), gefolgt von Capgemini, die laut Lünendonk-Schätzungen erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro Umsatz in Deutschland (2,05 Mrd. Euro) durchbrechen konnten. IBM komplettiert die Top 3 mit einem ebenfalls geschätzten Deutschlandumsatz von 1,85 Milliarden Euro. Auf Rang vier und fünf folgen TCS (928,7 Mio. Euro) und msg systems (902,6 Mio. Euro).

In der aktuellen Lünendonk-Liste gibt es einige wichtige Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr: Durch die Verschmelzung der NTT-Tochtergesellschaften NTT Data und NTT Ltd. zur NTT Data Inc. hat das neue Unternehmen nun ein geändertes Leistungsspektrum und wird daher in der Lünendonk-Liste "Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland" geführt. Auch die beiden Dienstleister DXC und T-Systems werden nun mit ihren Gesamtumsätzen in der Lünendonk-Liste "Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland" eingeordnet, da ihr Schwerpunkt mittlerweile im Segment IT-Service liegt. Zuvor waren sie mit ihren anteiligen IT-Beratungs- und Systemintegrationsumsätzen in der Lünendonk-Liste vertreten.

Durch ein Umsatzwachstum von 32,6 Prozent ist Adesso um fünf Positionen von Rang elf auf sechs geklettert. Ebenfalls deutlich nach oben ging es für die IT-Beratung Materna, die um rund 32 Prozent auf 495,7 Millionen Euro wachsen konnte und damit vier Plätze gut machte. Weiterhin überdurchschnittlich stark haben sich 2022 Senacor (+28 Prozent) und Reply (+24 Prozent) entwickelt.

Neu in der Lünendonk-Liste auf den Plätzen 22 und 23 sind die IT-Beratungen ISO Software Systeme mit einem Deutschlandumsatz von 137,0 Millionen Euro und Team Neusta mit 129,3 Millionen Euro.

Das Ranking "IT-Service" im Überblick
In das Ranking aufgenommen werden IT-Dienstleister, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Outsourcing, Hosting, Managed Services und anderen Rechenzentrums-Services am externen Markt erzielen.

Den Spitzenplatz der führenden IT-Service-Unternehmen hält T-Systems mit einem geschätzten Umsatz von 2,9 Milliarden Euro. Den zweiten Platz besetzt der Neueinsteiger NTT Data Inc., der laut Lünendonk-Schätzungen 2022 auf einen Deutschlandumsatz von 2,2 Milliarden Euro kam. Atos (1,92 Mrd. Euro), DXC (1,35 Mrd. Euro) und Kyndryl (780 Mio. Euro) schließen die Top 5 ab.

Mit einem Umsatzplus von 12,8 Prozent gelingt der Datagroup erneut ein zweistelliges Wachstum, was Rang sechs im Ranking bedeutet. Nach Lünendonk-Schätzungen konnten die indischstämmigen IT-Dienstleister HCL (424 Mio. Euro) und Tech Mahindra (310 Mio. Euro) um rund 15 Prozent in Deutschland zulegen. Auf Rang zwölf reiht sich die Kölner Q.beyond mit einem Umsatzsprung um 10,2 Prozent in Deutschland in der Lünendonk-Liste ein. Die Top 20 schließt die Leipziger Ewerk Group mit einem Inlandsumsatz von 29,2 Millionen Euro ab.

Wachstum geht 2023 weiter – allerdings mit anderen Fokusthemen
Für 2023 beobachten die IT-Dienstleister ergänzend zu den bereits vorherrschenden Trends 2022 eine stark steigende Nachfrage rund um die Themen Effizienzsteigerungen, ESG und Data & Analytics. "Für viele Unternehmen steht 2023 im Fokus, wie sie möglichst gut durch die aktuellen Krisen wie Inflation, steigende Energiepreise und die stagnierende Nachfrage navigieren können", beobachtet Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. "Technologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud und Automatisierung spielen hier eine zentrale Rolle und CIOs sind besonders gefordert, mit dem Einsatz von digitalen Technologien nachhaltige Effizienzsteigerungen zu fördern."

Die IT-Dienstleister rechnen mit Blick auf 2023 mit einem durchschnittlichen Wachstum von 12,2 Prozent. Besonders stark sollen die Umsätze in den Bereichen Consulting (+11,1 Prozent), Data & Analytics (+11,0 Prozent), Cloud-Transformation (+12,3 Prozent) und Managed Cloud Services (+12,0 Prozent) zulegen.

Nachhaltigkeit bestimmt die Agenda der IT-Dienstleister
Zusätzlich zu dem seit Jahren starken Fachkräftemangel kommt nun mit der ab 2024 verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung eine weitere große Herausforderung auf die IT-Dienstleister zu. "Mit zunehmender Digitalisierung nimmt unweigerlich auch der CO2-Fußabdruck der IT zu und die IT-Lieferkette rückt in den Fokus der Nachhaltigkeitsstrategien", so Mario Zillmann.

Die Auswirkungen spüren bereits 37 Prozent aller von Lünendonk befragten IT-Dienstleister und berichten, dass sie interne ESG-Audits durchführen müssen, um überhaupt bei ihren Kunden zu Ausschreibungen zugelassen zu werden. Mit Blick auf die Zukunft rechnen daher bereits 32 Prozent der IT-Dienstleister damit, dass ab 2025 alle IT-Produkte mit einem CO2-Preis hinterlegt sind, sodass Kunden bereits im Einkauf Transparenz über deren CO2-Fußabdruck in der IT-Lieferkette haben. Jeder zweite IT-Dienstleister hat bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und eingeführt. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern: So ist beispielsweise mit einem durchschnittlichen Frauenanteil von 28,7 Prozent bei den untersuchten IT-Dienstleistern noch viel Potenzial beim Thema ESG erkennbar. (Lünendonk: ra)

eingetragen: 05.06.23
Newsletterlauf: 12.07.23

Lünendonk & Hossenfelder: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen