Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing in der Logistik


Umfrage: Trotz Sicherheitsbedenken ist vor allem der Mittelstand offen für Logistik-IT-Services aus der Cloud
Durch Cloud Computing können die Supply-Chain-Prozessbeteiligten weltweit auf aktuelle Daten und Software zugreifen


(18.01.13) - Seit einiger Zeit findet das neue IT-Modell "Cloud Computing" auch Einzug in die Logistik. Offen ist dabei, wie Logistiker das Thema einschätzen und in welchem Umfang Cloud Computing-Dienstleistungen für Planungs- und Logistikaufgaben bereits in den Unternehmen eingesetzt werden. Diesen Fragen ist Inform jetzt im Rahmen einer Online-Umfrage nachgegangen und kam zu überraschenden Ergebnissen.

Cloud Computing bedeutet Software direkt über das Internet zu beziehen und zu nutzen. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom soll der Umsatz mit Cloud Computing-Services in Deutschland bis 2015 auf rund 13 Milliarden Euro steigen - mehr als dreimal so viel wie heute. Das IT-Nutzungsmodell aus der Wolke verspricht dabei viele Vorzüge: Vor allem die geringen finanziellen Investitionen und die Entlastung von IT-Ressourcen machen die Cloud für Unternehmen attraktiv. So kann sich mit 68,3 Prozent die Mehrheit aller Befragten der kürzlich vom Software-Anbieter Inform durchgeführten Trendumfrage vorstellen, Cloud Computing für Logistikaufgaben einzusetzen. Dazu im Widerspruch steht jedoch, dass davon bisher lediglich 12,7 Prozent den Schritt in die Wolke gewagt haben und tatsächlich Anwendungen aus der Cloud beziehen.

Sicherheitsbedenken hemmen Cloud Computing-Einsatz
Als Gründe dafür geben 29,5 Prozent eine mangelnde Vertrautheit mit der Thematik an. Fast die Hälfte aller Umfrage-Teilnehmer hat hauptsächlich Sicherheitsbedenken. Dabei wird deutlich, dass bei Logistik-IT-Services in der Cloud noch erheblicher Aufklärungsbedarf besteht. Gerade in Sachen Datensicherheit sehen Unternehmen große Risiken. "Bei den Verantwortlichen besteht oft eine gefühlte Unsicherheit, die aber rational nicht bestätigt werden kann. So können wir etwa für unsere Produkte gewährleisten, dass die Datenübertragung an spezielle Sicherheitsprotokolle geknüpft ist und unsere IT-Experten in regelmäßigen Abständen Hacker-Angriffe simulieren, um potenzielle Sicherheitslücken aufzuspüren und zu beseitigen. Darüber hinaus treffen Cloud Computing-Rechenzentren wie von Microsoft sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen, die sich kleinere Unternehmen oft gar nicht leisten können und die für große Konzerne einen gigantischen Aufwand darstellen würden", erklärt Ludger Schuh, Leiter des Geschäftsbereichs Inventory & Supply Chain bei Inform.

Mittelstand erkennt Pluspunkte für die Logistik - Hauptvorteil Flexibilität
Dennoch können vor allem mittelständische Unternehmen konkrete Vorteile von Cloud Computing für ihre Supply-Chain-Prozesse identifizieren: Die Umfrageteilnehmer sind zu mehr als zwei Dritteln für Firmen zwischen 10 und 1.000 Mitarbeitern tätig. Positiv bewerten diese vor allem die höhere Flexibilität, die mithilfe von Cloud Computing erreicht werden kann. Denn: In Zeiten globalisierter Märkte fordern immer mehr Unternehmen eine Web-Anwendung, um ihre weltweiten Standorte mit in den Planungsprozess einbinden zu können. Eine zentrale Planung verbessert deren Qualität, weil alle partizipieren können - unabhängig von Ort und Zeit. Durch Cloud Computing können die Supply-Chain-Prozessbeteiligten weltweit auf aktuelle Daten und Software zugreifen. 38,3 Prozent der Befragten sehen darin den Hauptvorteil von Cloud Computing-Services für die Logistik. Weitere 25 Prozent schätzen die Senkung der Betriebskosten. Für 18,3 Prozent ist die höhere Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Geschäftsprozessen ein entscheidender Vorteil.

45 Prozent der Befragten, die bereits Cloud Computing-Services in der Logistik nutzen, sehen die Absatzplanung sowie den Bereich Lagerverwaltung/-optimierung und die Inventur als sinnvolle Einsatzfelder an. "Viele Inform-Kunden, die unsere Stichprobeninventur in der Cloud nutzen, zählen interessanterweise zum eher konservativ geprägten Mittelstand. Dies ist für uns ein Zeichen, dass in Bezug auf IT-Services aus der Wolke ein Umdenken stattfindet. Trotz Sicherheitsbedenken überzeugen zunehmend Vorteile wie beispielsweise das zeit- und ortsunabhängige Arbeiten. Wir sehen daher im Cloud Computing nicht nur einen Trend, sondern eine zukunftsweisende Technologie, die Prozesse optimiert und sich für Unternehmen finanziell rechnet. Im Bereich der webbasierten Absatzplanung summieren sich zum Beispiel die Einsparungen gegenüber einer festen Installation vor Ort schnell auf einen fünfstelligen Betrag", kommentiert Schuh.

Auf die abschließende Frage, welche Cloud-Logistik-Lösung sich die Befragten wünschen würden, erhielt Inform zum Teil überraschende Antworten: So kann sich manch ein Logistiker die Anbieter- und Auftraggeber-Kommunikation, das Lieferanten-Controlling oder das Supply Chain Event Management zukünftig auch in der Wolke vorstellen. (Inform: ra)

Inform: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen