Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Bemühungen in Richtung Continuity-Management


Studie: Lediglich in jedem fünften Fall besteht ein Continuity-Management für IT-Services (ITSCM)
IT-Services selten auf Katastrophen oder große Systemausfälle vorbereitet


(09.10.12) - Wenn technische Ausfälle die Geschäftsprozesse bedrohen, dann sind auch unmittelbar die IT-Services gefordert. Doch in den IT-Organisationen mangelt es hierfür meist noch an einem systematischen Continuity-Management. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der ITSM Consulting AG unter mehr als 200 Mittelstands- und Großunternehmen im deutschsprachigen Raum.

Lediglich in jedem fünften Fall besteht ein Continuity-Management für IT-Services (ITSCM), das in die übergreifenden Business-Continuity-Strategien eingebunden ist. Bei weiteren 17 Prozent sind zwar ebenso Vorkehrungen für extreme Technikausfälle geschaffen worden, dort sind sie aber isoliert auf die IT ausgerichtet. Von allen anderen Unternehmen haben 22 Prozent wenigstens teilweise Bemühungen in Richtung Continuity-Management unternommen, etwa doppelt so viele waren bisher jedoch weitgehend untätig, leben aber offenbar bewusst mit dem Risiko unzureichender IT-Services in kritischen Ausfallsituationen. "In der Konsequenz heißt dies, dass bei großen Systemausfällen oder gar Katastrophen nur in Ausnahmefällen das erforderliche Niveau der IT-Services gewährleistet werden kann", problematisiert Siegfried Riedel, Vorstand der ITSM Consulting AG.

Auch der Blick auf die konkreten Instrumente für ein ITSCM, über die Unternehmen derzeit verfügen, zeigt kein besseres Bild. Zwar sind wenigstens in 43 Prozent Notfallhandbücher vorhanden, doch lediglich jede dritte IT-Organisation verfügt über die notwendige Policy für das IT Service Continuity Management. Ein Prozesshandbuch ist sogar noch seltener vorhanden, auch Wiederanlaufpläne bestehen nur bei 31 Prozent.

Allerdings gehören auch noch längst nicht alle Unternehmen zu den bekennenden Continuity-Management-Vertretern. So sind nur 38 Prozent der Meinung, dass ITSCM zu den elementaren Aufgaben einer IT-Organisation gehört. Halb so viele sind der gegenteiligen Auffassung und sprechen dem Continuity-Management gegenwärtig nur eine sekundäre Bedeutung zu. Doch dies soll sich zukünftig ändern. Denn fast jeder zweite befragte IT-Manager urteilt, dass diese Aufgabe entweder zukünftig deutlich an Relevanz gewinnen oder sie sogar unerlässlich werden wird.

"Diese Einschätzung deutet immerhin auf ein Umdenken hin", sieht der Consultant Riedel Licht am Horizont. Er schränkt aber gleichzeitig ein: "Wenn heute Probleme entstehen, hilft der Verweis auf ein zukünftiges Risikomanagement auch nicht. Insofern muss dieses Thema nicht irgendwann, sondern relativ kurzfristig und mit konkreten Zielplanungen auf die Agenda."

Seiner Ansicht nach leidet das IT Service Continuity Management unter der Fehleinschätzung, dessen Einführung würde zu größeren Projekten mit erheblichen Investitionskosten führen. "Dies ist möglicherweise eine der Ursache dafür, dass ITSCM noch nicht in der Breite zum Selbstverständnis geworden ist", vermutet Riedel. "Der Projektaufwand ist im Verhältnis zum Nutzen vergleichsweise gering, deshalb können Budgetaspekte im Regelfall keinesfalls gegen ein stärkeres Engagement im Continuity-Management sprechen."

Ergebnisse:
Wie wichtig erachten Sie das Continuity-Management für IT-Services (ITSCM)?
• gehört zu den elementaren Aufgaben: 38 Prozent
• ist aktuell von sekundärer Bedeutung: 18 Prozent
• gewinnt deutlich an Bedeutung: 15 Prozent
• wird zukünftig unerlässlich: 29 Prozent
(n = 217 Unternehmen; Quelle: ITSM Consulting AG; 2012)
.
Besteht ein ITSCM mit Integration in das übergeordnete Business-Continuity-Management?
• ja, mit Integration: 19 Prozent
• ja, aber ohne Integration: 17 Prozent
• teilweise: 22 Prozent
• nein/nur rudimentär: 42 Prozent

Über welche Instrumente für das IT-Service-Continuity-Management (ITSCM) verfügen Sie konkret?
• Policy: 34 Prozent
• Prozesshandbuch: 29 Prozent
• Notfallhandbuch: 43 Prozent
• Wiederanlaufpläne: 31 Prozent
• operative Hilfsinstrumente für Ausfallsituationen: 27 Prozent
• andere Instrumente:19 Prozent
(Mehrfachnennungen möglich)
(ITSM Consulting: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen