Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

KI ist ein zentraler Wegbereiter


Studie von eco, Allianz und IW schätzt 250 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung durch Rechenzentrums-Nutzung
Bedeutung von Rechenzentren und Cloud-Nutzung für Erwerbstätigkeit & Bruttowertschöpfung wächst signifikant - 5,9 Millionen Erwerbstätige hängen am Ökosystem digitaler Infrastrukturen – mit jedem Monat 126.000 mehr



Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

Demnach ist ein leistungsfähiges Ökosystem digitaler Infrastrukturen essenziell für diese Entwicklung. So ermöglichen Rechenzentren die Verarbeitung und Speicherung großer Datenmengen, die durch die fortschreitende Digitalisierung, insbesondere durch hochperformante Technologien und Anwendungen auf Basis von KI, in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft generiert werden. Als Rechenzentrumsnutzer werden in dieser Studie Unternehmen erfasst, die Public-Cloud, Private-Cloud oder Colocation-Services in Anspruch nehmen.

Cloud- und KI-Nutzung boostet Innovation und Produktivität
Innovative Unternehmen, die KI einsetzen, erzielen 32 Prozent ihres Umsatzes mit neuen Produkten oder Dienstleistungen. Das Ökosystem digitaler Infrastrukturen dient dabei als besonderer Treiber: Wenn die KI-Tools in der Cloud eingesetzt werden, liegt der Anteil neuer Produkte und Dienstleistungen am Umsatz bei rund 40 Prozent. Bei innovativen Unternehmen, die keine KI einsetzen, liegt der Anteil lediglich bei 25 Prozent. Unternehmen ohne Rechenzentrumsnutzung realisieren nur 8 Prozent ihres Umsatzes mit neuen Produkten oder Dienstleistungen.

Unternehmen, die Rechenzentren nutzen, sind also nochmal innovativer als Unternehmen, die nur auf eine lokale IT-Infrastruktur im eigenen Unternehmen setzen. Zusätzlich weisen Rechenzentrumsnutzer ein doppelt so hohes Produktivitätswachstums durch die Anwendung generativer KI auf.

Aktuell nutzen 48 Prozent der Unternehmen entweder eine Public Cloud, eine Private Cloud oder beides. Colocation-Services werden bereits von elf Prozent aller Unternehmen genutzt.

"Die Bedeutung von Colocation-Rechenzentren für das gesamte Ökosystem digitaler Infrastrukturen geht allerdings hierüber weit hinaus, da Clouddienstleistungen aktuell fast ausschließlich in Colocation-Rechenzentren erbracht werden", sagt Volker Ludwig, Managing Director DACH beim Colocation Anbieter Digital Realty.

Bedeutung von Rechenzentren für Erwerbstätigkeit & Bruttowertschöpfung wächst
"Für den Wirtschaftsstandort Deutschland, dessen Erfolg maßgeblich von der Innovationskraft seiner Unternehmen abhängt, sind Rechenzentren damit ein zentraler Treiber für digitale Innovationen", sagt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen im eco Verband. "Die Bedeutung von Rechenzentren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands kann damit kaum überschätzt werden", so Waldhauser weiter.

Die Studienergebnisse bestätigen dies: 55 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich die Nutzung von Cloud-Technologie positiv auf ihre Innovationsaktivitäten bei neuen Produkten und Dienstleistungen auswirkt. Diese höhere Innovationsleistung macht die Cloud-Nutzer auch ökonomisch erfolgreicher: 72 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass verbesserte Prozesse durch die Cloud-Nutzung zu zusätzlichen Umsätzen führen.

5,9 Millionen Erwerbstätige hängen an der Cloud – mit jedem Monat 126.000 mehr
Diese Verbesserungen auf Unternehmensebene zeigen sich auch aus einer gesamtwirtschaftlichen Perspektive. Gemäß der repräsentativen Befragungsergebnisse von 500 Unternehmen in Deutschland und unter Berücksichtigung der indirekten Effekte auf andere Unternehmen ergibt sich durch Rechenzentrums-Nutzung eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft. Dies spiegelt sich in einer hohen Bedeutung der Rechenzentren für die Erwerbstätigkeit in Deutschland wider: Insgesamt sind im Jahr 2024 etwa 5,9 Millionen Erwerbstätige in Unternehmen tätig, deren Geschäftsmodell ohne die Cloud nicht möglich wäre. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei gut 2,8 Millionen Erwerbstätigen. Das bedeutet einen monatlichen Zuwachs von 126.000 Erwerbstätigen in Unternehmen, deren Geschäftsmodell ohne die Cloud nicht funktionieren würde.

Allianz zur Stärkung Digitaler Infrastrukturen fordert Vorfahrt für Rechenzentren
"Die volkswirtschaftlichen Produktivitätseffekte der Digitalisierung lassen sich nur mit einer geeigneten Infrastruktur-Landschaft realisieren", sagt Carsten Kestermann, Director Public Policy bei AWS. Dazu seien auch politische Rahmenbedingungen ausschlaggebend. "Es kann bis zu sechs Jahre dauern, bis ein geplantes Rechenzentrum genehmigt und gebaut wird. Mit Blick auf die damit verbundenen Produktivitätseinbußen in der Anwenderindustrie ist das einfach zu lange. Wir brauchen mehr Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren, um die notwendigen Rechenkapazitäten für die digitale Transformation rechtzeitig errichten zu können." Dies schließe auch eine neue Flächen- und Genehmigungspolitik mit ein, so Kestermann weiter.

Rechenzentren kompensieren Distanznachteile ländlicher Regionen
Insbesondere für ländliche Räume spielen Rechenzentren eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit dort ansässiger Unternehmen. Während 24 Prozent der Unternehmen in Städten bereits generative KI einsetzen, sind es nur 17 Prozent der Unternehmen in ländlichen Räumen. Wenn ländliche Unternehmen aber die Leistungen von Rechenzentren in Anspruch nehmen, nutzen sie mit 35 Prozent ähnlich häufig KI wie rechenzentrums-nutzende Unternehmen in den Städten. Die ländlich geprägte digitale Avantgarde kann dementsprechend über Rechenzentren ihre Distanznachteile zu den Städten kompensieren. Um Distanznachteilen ländlicher Räume entgegenzuwirken, muss die digitale Infrastruktur vor allem dort zügig ausgebaut werden, wo sich wirtschaftliche Aktivitäten konzentrieren. Regionale Akteure wie beispielsweise in den Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren sollten insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) stärker auf die Vorteile der Rechenzentrums-Nutzung hinweisen und Vorbehalte abbauen, fordert die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen im eco Verband. (eco: ra)

eingetragen: 27.10.24
Newsletterlauf: 17.12.24

eco: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen