Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

KI könnte viele Service-Jobs ersetzen


KI verändert Arbeit im ITSM: ITler rechnen mit besserem Service, weniger Service-Jobs
Umfrage: 59 Prozent der IT-Profis in Deutschland denken, dass KI dazu führen wird, dass Mitarbeiter in Service-Jobs andere Fähigkeiten brauchen werden als bisher


Unter IT-Verantwortlichen besteht kein Zweifel daran, dass Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeitsweise und die benötigten Fähigkeiten der Mitarbeiter in diesem Bereich verändern wird. 62 Prozent der deutschen ITler stimmen stark oder eher zu, dass KI die Leistung von Servicemitarbeitern erheblich verbessern wird. Nur 15 Prozent stimmen dem überhaupt nicht oder eher nicht zu und 23 Prozent sind unentschlossen. Zudem glauben 59 Prozent stark oder eher daran, dass KI dazu führen wird, dass Servicemitarbeiter andere Fähigkeiten benötigen werden als bisher. 17 Prozent gehen überhaupt nicht oder eher nicht davon aus, dass dies notwendig sein wird. Weitere 24 Prozent sind sich nicht sicher, wie sich KI auf die benötigten Fähigkeiten der IT Service-Mitarbeiter auswirken wird. Dies geht aus dem dritten Teil der Studie "OTRS Spotlight: IT Service Management 2024" hervor, für die das Softwareunternehmen OTRS AG international 600 IT-Verantwortliche und -Mitarbeiter befragt hat, 100 davon in Deutschland.

Anwendungsfall KI-Chatbots – Was bringen sie wirklich?
Einer der Anwendungsfälle, von dem IT-Teams einen spürbaren Einfluss auf das IT Service Management (ITSM) und den IT Service erwarten, ist der Einsatz von KI-basierten Chatbots. Die Befragten in Deutschland erwarten vor allem:
>> weniger Wartezeiten für Kunden / schnellere Reaktionen (57 Prozent),
>> bessere Qualität in der Kundenbetreuung (54 Prozent),
>> mehr Effizienz durch weniger Routineaufgaben (53 Prozent) und
>> Entlastung für Mitarbeiter (46 Prozent).

Darüber hinaus rechnen 39 Prozent damit, dass durch den Einsatz von KI-basierten Chatbots Kosten eingespart werden können. Generell betrachtet denkt die Hälfte der Befragten aus Deutschland, dass KI-basierte Chatbots den IT Service wesentlich verbessern werden. Weitere 42 Prozent meinen, dass sie eher ein zusätzliches Element im Servicespektrum sind, aber den IT Service nicht wesentlich verändern werden. Dass KI-basierte Chatbots den IT Service verschlechtern, erwarten nur wenige (5 Prozent).

Trotz Grenzen: Keine KI-Chatbots sind auch keine Option
Angesichts der zu erwartenden Vorteile bemühen sich die meisten Unternehmen um den Einsatz von KI-Chatbots. 43 Prozent tun dies bereits; weitere 38 Prozent haben sich bereits damit befasst und planen ihren Einsatz. Nur 15 Prozent sehen derzeit (noch) keinen Bedarf und zwei Prozent haben keinerlei Ambitionen in diese Richtung.

Obwohl die Erwartungen hoch sind und der Einsatz unumgänglich erscheint, sehen die Befragten Grenzen für den Einsatz von KI. Nur 24 Prozent denken, dass sich Kunden bei IT Service-Anfragen voll und ganz auf Chatbots verlassen können. Die Mehrheit (64 Prozent) ist hingegen der Meinung, dass Chatbots für einige Anliegen funktionieren, aber in vielen Fällen weiterhin menschlicher Support erforderlich sein wird. Jeder Zehnte glaubt, dass sie ohne menschlichen Support überhaupt nicht funktionieren.

"Jedes Mal, wenn sich neue Technologien durchsetzen, gibt es eine Welle der Aufregung. Die Menschen probieren aus, was alles möglich ist, und haben hohe Erwartungen an die Vorteile, die diese neuen Möglichkeiten mit sich bringen werden", erklärt Andreas Bender, Vice President Consulting der OTRS AG. "Es braucht einfach Zeit, bis diese Erwartungen erfüllt werden können. Mit jedem Versuch, KI zu nutzen, wie im Beispiel der Chatbots, verbessern sich die Fähigkeiten und die Support-Teams werden immer geschickter darin, das Tool zu ihrem Vorteil – und dem ihrer Kunden – einzusetzen."

Nur die Hälfte hält reibungslose Mensch/KI-Workflows für möglich
Trotz der insgesamt positiven Einschätzung der Chatbot-Nutzung bleibt eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf das Thema KI im Allgemeinen bestehen. So glaubt mehr als die Hälfte der Befragten aus Deutschland (53 Prozent), dass ein langer Anpassungsprozess notwendig ist, damit menschliche Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität und Innovation und KI gut zusammenspielen. Zugleich glaubt nur etwas weniger als die andere Hälfte (45 Prozent), dass beides ganz natürlich Hand in Hand geht. Nur zwei Prozent sehen KI und menschliche Fähigkeiten als Gegenpole, die nicht zusammengeführt werden können.

Darüber hinaus herrscht eine nicht unerhebliche Angst davor, wie KI sich auf Service-Jobs auswirken könnte. Eine große Gruppe (39 Prozent) stimmt voll und ganz oder eher zu, dass KI viele Service-Jobs ersetzen wird. Weitere 23 Prozent sind unsicher und stimmen dem weder zu noch lehnen sie die Aussage ab. Die übrigen 38 Prozent sind optimistisch und stimmen überhaupt nicht oder eher nicht zu, dass KI viele Service-Jobs ersetzen wird.

Andreas Bender ergänzt: "Es ist ganz natürlich, dass sich Menschen vor dem Unbekannten fürchten. Trotz all des Hypes um die Möglichkeiten von KI ist sie noch nicht umfassend verstanden und in Geschäftsprozesse integriert. Je normaler dies für Service-Teams – und in jedem anderen Bereich – wird, desto mehr wird diese Angst schwinden."

Neue Skills für IT Service-Mitarbeiter
Eine weitere Auswirkung von KI, mit der viele ITler rechnen, ist, dass Mitarbeiter ihre eigenen Fähigkeiten ausbauen werden. 60 Prozent stimmen voll und ganz oder eher zu, dass KI dazu führen wird, dass Servicemitarbeiter mehr Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit als Hard Skills wie beispielsweise technisches Wissen benötigen werden. Andere stimmen dem überhaupt nicht oder eher nicht zu (15 Prozent) und jeder Vierte ist in dieser Frage unentschieden.

Daneben werden Servicemitarbeiter den Befragten zufolge vermutlich auch mehr Gelegenheit haben, sich um den Aufbau und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen zu kümmern – sei es intern zu anderen Teams oder extern zu Kunden. Ganze 71 Prozent glauben, dass sich die verstärkte Nutzung von KI sehr oder eher positiv auf den Aufbau und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen auswirken wird. Jeder Fünfte steht der Aussage neutral gegenüber. Nur neun Prozent denken, dass verstärkte KI-Nutzung den Aufbau und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen sehr oder eher negativ beeinflussen wird.

Über die Studie "OTRS Spotlight: IT Service Management 2024"
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der Pollfish Inc. im Auftrag der OTRS AG, an der 600 Angestellte im IT (Service) Management oder IT Support in Deutschland, USA, Brasilien, Mexiko, Singapur, Malaysia und Ungarn zwischen dem 03.04.2024 und 02.05.2024 teilnahmen. (OTRS: ra)

eingetragen: 30.07.24
Newsletterlauf: 11.09.24

OTRS: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen