Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Migration in die Single- oder Multi-Cloud


Deutsche Unternehmen beziehen Netzwerkdienste zunehmend als Managed Service
Neue ISG-Studie: Externe Anbieter lösen immer häufiger alte Do-it-yourself-Lösungen ab



Noch betreiben die meisten deutschen Unternehmen ihre Netzwerke entweder in Eigenregie oder arbeitsteilig zusammen mit dafür spezialisierten Serviceanbietern. Doch werden Netzwerk-Dienstleistungen schon bald überwiegend in Form kompletter Managed Services erbracht werden. Dies meldet die neue Vergleichsstudie "ISG Provider Lens Network – Software-Defined Solutions & Services Report Germany 2022", die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) veröffentlicht hat. Der Anbietervergleich untersucht die Wettbewerbsstärke und Portfolioattraktivität von 40 Netzwerkdienstleistern, die im deutschen Markt tätig sind.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Großkrisen wie Pandemie, Ukraine-Krieg und zunehmende Cyber-Bedrohungen stellt die Netzmodernisierung und -digitalisierung ISG zufolge einen Schlüsselfaktor für die heutige Umstrukturierung von Unternehmen dar. "Im Rahmen der aktuellen Netzwerktransformation lagern deutsche Unternehmen viele Aufgaben zunehmend an externe Dienstleister aus", sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei der Information Services Group (ISG). "Es gibt vor allem einen Trend zu sogenannten Co-Managed-Services, die zudem oft die Vorstufe für komplette Managed Services darstellen." Damit folge Deutschland dem weltweiten Trend kompletter SD-WAN Managed Services, der zum Beispiel in den USA und asiatischen Ländern schon früher und stärker eingesetzt habe.

"Viele Netzwerk-Services orientieren sich heute immer weniger an bestimmten Technologien, sondern an den strategisch wichtigen Geschäftsprozessen der Unternehmen", so Henkes weiter. "So ist Customer Experience (CX) zu einem strategischen Thema für viele Unternehmen geworden, und zwar in erster Linie nicht mehr auf Ebene von Contact Centern oder anderen Kundenservices." Im Mittelpunkt stehe vielmehr das direkte Erlebnis der Endkunden. "Es geht auch mit Blick auf die Netzwerke nun vorrangig darum, dass die digitalen Services eines Unternehmens bei seinen Kunden gut, performant und sicher laufen", so ISG-Analyst Henkes.

Der Trend hin zu SD-WAN Managed Services wird der ISG-Studie zufolge durch den wachsenden Fachkräftemangel zusätzlich verstärkt. So würden Unternehmen ihre Mitarbeiter mehr für unternehmens- oder branchenspezifische Aufgaben einsetzen und schulen, anstatt personelle Ressourcen in der Netzwerkabteilung zu binden. Zudem würden Unternehmen ihren IT- und Netzwerkbetrieb zunehmend in die Cloud verlagern. Software-Defined Networking (SDN) könne hierbei unterstützen, da es die Komplexität reduziert und eine risikoärmere Migration in Single- oder Multi-Cloud-Umgebungen ermöglicht.

Die Studie stuft Deutsche Telekom als "Leader" ein, Bild: ISG

Ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld stellen laut ISG-Studie Security-Services in Netzwerken dar. Vor allem müsse eine übergreifende Sicherheit vom Kern bis zum Rand aller Netze gewährleistet werden. So werde SD-WAN seitens der Provider zum Beispiel immer häufiger im Rahmen des Ansatzes "Secure Access Secure Edge" (SASE) in allen Bereichen moderner integrierter Netzwerke erprobt und eingesetzt. Für diesen Teilmarkt erwartet ISG in den nächsten zwölf bis 24 Monaten in ganz Deutschland ein hohes Wachstum.

Darüber hinaus verzeichnet ISG auch im Zusammenhang mit Netzwerken ein explosionsartiges Wachstum an Services für die Netzwerkränder (Edge) im Rahmen von Edge Computing, Netzwerk-Edge, Branchen-Edge oder Remote-Edge. Das Wachstum in diesem Markt habe sich infolge der globalen Pandemie mit dem Aufkommen von Homeoffice und neuen hybriden Arbeitsmodellen noch einmal exponentiell beschleunigt. Angesichts von IoT-Erweiterungen und SD-WLAN stelle die Edge-Technologie einen der am schnellsten wachsenden Bereiche dar und verbreitet sich mittlerweile in Unternehmen aller Branchen, so ISG.

Bewertungen der Anbieter
Die Studie "ISG Provider Lens Network – Software-Defined Solutions & Services Report Germany 2022” bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 40 Anbietern in den fünf Marktsegmenten "Managed (SD-) WAN Services", "SDN Transformation Services (Consulting and Implementation)", "Enterprise Networks Technology and Service Suppliers", "Edge Technologies and Services" und "Secure Access Service Edge (SASE)".

Die Studie stuft Deutsche Telekom in allen fünf Marktsegmenten als "Leader" ein. Orange Business Services und Vodafone erhalten diese Einstufung in vier Marktsegmenten sowie Computacenter, Extreme Networks und Wipro in jeweils drei Segmenten. BT, Colt, NTT und Verizon sind "Leader” in je zwei Segmenten, während Apcela, Axians, CANCOM, Cisco, Damovo, GTT, IBM, Juniper Networks, Logicalis und Riedel Networks diese Einstufung in je einem erhalten.

Darüber hinaus werden Axians, Infosys und Wipro in je einem Marktsegment als "Rising Star" bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial. (ISG: ra)

eingetragen: 07.11.22
Newsletterlauf: 25.01.23

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen