Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Deutsche Rechenzentren nicht mehr vorn


Studie: Die Zahl der Unternehmen, bei denen virtualisierte Systeme auf 50 bis 69 Prozent der Server laufen, ist von 24 auf 32 Prozent gestiegen
Immer noch setzen 41 Prozent der Rechenzentrumsbetreiber auf lediglich ein Tool für das System-Management


(27.01.12) - Oracle hat zum zweiten Mal ihren "Next Generation Data Center Index" veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass die Betreiber von deutschen Rechenzentren wenig Fortschritte gemacht haben, im Vergleich zu den Ländern in Skandinavien und dem Nahen Osten. Insgesamt stieg der Index mit einer Skala von 1 bis 10 von 5,22 im Mai 2011 auf 5,58 im Januar 2012. Auch die betrachteten Subkategorien, wie Nachhaltigkeit, die Fähigkeit, das Kerngeschäft zu unterstützen, und Flexibilität stiegen in allen zehn untersuchten Ländern in der Region EMEA an.

Luigi Freguia, Senior Vice President Systems von Oracle EMEA, sagte:
"Der Umgang mit großen unstrukturierten Datenmengen, genannt 'Big Data', wird für Unternehmen in den nächsten beiden Jahren die große IT-Herausforderung sein. Entweder sind Unternehmen bis dahin darauf eingerichtet oder sie werden mit ihren Geschäften ins Abseits manövriert, weil sie auf die Gefahren und Chancen von Big Data nicht eingestellt sind. Die große Herausforderung ‚Big Data‘ resultiert aus dem Zusammentreffen mehrerer IT-Trends: das Wachstum vernetzter Anwendungen, Endgeräte und Systeme sowie der Individuen, die damit beruflich und privat umgehen, und in der Folge große Mengen strukturierter und unstrukturierter Daten generieren. Die Daten zu verstehen und zu analysieren, fängt im Rechenzentrum an. Dort, wo alle Prozesse beginnen müssen, befindet sich der Schlüssel für den Geschäftserfolg. Der neue Oracle Next Generation Data Center Index zeigt, dass sich Unternehmen diesen Entwicklungen langsam bewusst werden und versuchen, ihre kurz- und langfristigen Anforderungen an die Datenverfügbarkeit umzusetzen."

Die Ergebnisse für Deutschland im Detail

Deutsche und Schweizer Rechenzentren, die gemeinsam betrachtet worden waren, erreichten dabei einen Index von 6,21, verglichen mit 6,09 bei der ersten Befragung. Das entspricht lediglich einer Steigerung von 2 Prozent. Im Vergleich dazu verbesserte sich der Index für alle Länder um 6,9 Prozent. Lag Deutschland/Schweiz im ersten Next Generation Data Center Index vergangenes Jahr noch an erster Stelle, so haben sich dieses Mal die skandinavischen Länder mit einem Index von 6,51 vor Deutschland gesetzt und sich im Vergleich zur ersten Untersuchung um 9,4 Prozent gesteigert. Nach dem zweitplatzierten Deutschland/Schweiz folgen Benelux, UK, Frankreich, die Länder des Nahen Ostens und der iberischen Halbinsel und Italien. Das Schlusslicht bilden Irland und Russland, (die beide in der ersten Studie nicht berücksichtigt waren).

Die Ergebnisse im Detail zeigen, dass die Fortschritte in deutschen und Schweizer Rechenzentren gering sind oder gar auf eine Stagnation in der Entwicklung hindeuten:
>> Immer noch setzen 41 Prozent der Rechenzentrumsbetreiber auf lediglich ein Tool für das System-Management (39 Prozent in der ersten Untersuchung);
>> Der Energieverbrauch wird wie bei der letzten Befragung nur von den wenigsten Unternehmen beobachtet;

Weiterhin finden Themen wie Ausrichtung der IT an Geschäftsanforderungen, System-Verfügbarkeit, Patching-/Upgrade-Automation sowie Fehlerhandling geringe Beachtung.

Dennoch sehen offenbar viele Rechenzentrumsbetreiber in Deutschland und der Schweiz die Notwendigkeit, die Entwicklung ihrer IT-Infrastrukturen voranzutreiben:
>> Investitionen in ein neues Rechenzentrum innerhalb der nächsten zwei Jahre planen jetzt 41 Prozent der Befragten – bei der Befragung im vergangenen Jahr waren es nur 31 Prozent;

>> Der Prozentsatz der IT-Verantwortlichen, die der Ansicht sind, ein neues Rechenzentrum erst innerhalb von fünf Jahren zu benötigen ist von 35 Prozent auf 23 Prozent gefallen;

>> Der Anteil der IT-Verantwortlichen in Deutschland und der Schweiz, die als Grund für Investitionen den Wechsel auf eine neue Architektur angeben, liegt bei 30 Prozent;

>> Die Zahl der Unternehmen, bei denen virtualisierte Systeme auf 50 bis 69 Prozent der Server laufen, ist von 24 auf 32 Prozent gestiegen;

>> Und außerdem wird in IT-Abteilungen offenbar mehr Wert auf Planung gelegt: Fortgeschrittene Analyse-Tools und ein Abgleich mit Business-Plänen wird mittlerweile von 23 Prozent der Befragten betrieben, im Vergleich zu16 Prozent bei der ersten Untersuchung;

>> Auch das Engagement für Nachhaltigkeit ist gestiegen. Die Zahl der Unternehmen, die für ihr Rechenzentrum einen Nachhaltigkeitsplan haben und verfolgen, ist von 37 auf 44 Prozent gestiegen. In dieser Subkategorie liegt Deutschland/Schweiz mit Skandinavien gleichauf.

Gesamtwerte im Detail
Neben dem guten Index für Skandinavien, der durch gute Werte in allen Subkategorien erzielt wurde, wurde der stärkste Fortschritt in den Ländern des Nahen Ostens gemessen. Sie haben sich vom Ende der Skala auf einen Mittelplatz bewegt.

Nur acht Prozent aller EMEA-weit Befragten gaben an, in absehbarer Zeit kein neues Rechenzentrum zu benötigen (17 Prozent bei der ersten Studie).

Mehr als ein Drittel (36 Prozent) gab zu, nicht zu wissen, wie viel Energie ihr Rechenzentrum verbraucht. Zehn Prozent meinten sogar, dass der Energieverbrauch für ihr Rechenzentrum nicht extra ausgewiesen wird.

Nur zwölf Prozent aller Befragten konnten auf über 70 Prozent Hardware-Virtualisierung verweisen; 38 Prozent haben dagegen auf weniger als 30 Prozent aller Server virtuelle Systeme laufen.

Der Anteil der Befragten, die zeitgemäße Analyse-Tools und historische Daten für die Planung nutzen, ist immerhin von 39 auf 50 Prozent gestiegen; Fast 39 Prozent geben aber zu, zukünftige Auslastungen eher zu vermuten, als zu planen.

Im Branchenvergleich liegen weiterhin Telekommunikationsunternehmen und Versorger vorne; Finanzdienstleister folgen auf Platz drei, können aber statt eines Fortschritts nur mit Stillstand in punkto Rechenzentrumsentwicklung aufwarten. An letzter Stelle liegt der Handel noch nach der öffentlichen Hand. Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass vor allem Telkos wegen neuen Endgeräte und zunehmender Maschine-zu-Maschine-Kommunikation und Versorger durch Smart Meters ein extremes Datenwachstum zu bewältigen haben.

Für die Studie wurden in zehn Ländern in der Region EMEA 949 IT-Verantwortliche in großen Unternehmen befragt, die einen Umsatz zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Dollar machen. Die Studie umfasste auch Unternehmen, die nicht Oracle Kunden sind, und wurde von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Quocirca im Auftrag von Oracle durchgeführt. (Oracle: ra)

Oracle: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

  • Softwarenutzungsanalyse

    Daten sind nicht erst seit KI ein begehrtes Gut. Die Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle und die Verbesserung des Kundenservices setzen umfassende Einblicke und damit Daten voraus. Doch obwohl eine wachsende Mehrheit der Softwareanbieterin Telemetriedaten erfasst, gelingt es nur wenigen, das Potential vorliegender Daten auch effektiv auszuschöpfen.

  • KI läutet neue Ära im Microsoft-Ökosystem ein

    Die fortschreitende Implementierung von generativer KI (Generative AI, GenAI) verändert das Microsoft-Ökosystem von Grund auf. Es ist davon auszugehen, dass die neue strategische Ausrichtung von Microsoft wesentlich zu Geschäftswachstum und Produktivitätssteigerungen bei Microsoft-Partnern und -Anwendern beiträgt.

  • Report: Der Schlüssel zur ITSM-Effizienz

    SolarWinds hat ihren State of ITSM Report 2024 veröffentlicht. Er liefert praktische handlungsrelevante Empfehlungen auf Basis realer ITSM-Strategien (Information Technology Service Management).

  • Public-Cloud-Markt wächst weiter

    Laut der neuesten Prognose von Gartner werden die weltweiten Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste im Jahr 2025 723,4 Milliarden US-Dollar erreichen. Im Jahr 2024 lagen sie noch bei 595,7 Milliarden US-Dollar.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen