Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Software- und IT-Services-Markt 2011


PAC: Im IT-Services-Bereich legte Outsourcing in 2010 um 3,5 Prozent zu
Prognose: Analysten erwarten bei IT-Services für 2011 einen deutlicheren Ausgabenanstieg von 4 Prozent


(07.03.11) - Die Analysten der IT-Marktanalyse- und Beratungsgesellschaft Pierre Audoin Consultants (PAC) haben ihre aktuelle Prognose zur Entwicklung des Software- und IT-Services-Marktes 2011 veröffentlicht. Während 2010 eine beginnende Erholung des Marktes für Software und IT-Services zu erkennen war, deuten die aktuellen Entwicklungen darauf hin, dass sich dieser Aufwärtstrend 2011 bestätigen wird. Im laufenden Jahr sieht PAC die Innovation als wichtige treibende Kraft.

Nach einem signifikanten Wachstumsrückgang 2009 brachte das Jahr 2010 eine Erholung der Software- und IT-Services-Branche. Die meisten Länder wiesen wieder positives Wachstum auf, wodurch sich weltweit eine durchschnittliche Zunahme von 4 Prozent (*) bei den Ausgaben für Software (auf 203 Milliarden Euro) und von 1,5 Prozent bei den Ausgaben für IT-Dienstleistungen (auf 502 Milliarden Euro) ergab. Der Software-Markt profitierte von einem deutlichen Anstieg der Lizenzumsätze, während das Marktumfeld für IT-Services schwierig blieb. Zwar erhöhte sich hier die Zahl der Neuaufträge beträchtlich, doch andererseits blieb auch der Preisdruck enorm.

Die drei Hauptsegmente des Software-Markts (Systems Infrastructure Software, Tools und Application Software Products) wuchsen ähnlich schnell (zwischen 3,5 und 4,5 Prozent). Im IT-Services-Bereich legte Outsourcing um 3,5 Prozent zu, während Hardware Maintenance und Project Services mehr oder weniger stagnierten.

Starke regionale Unterschiede beim IT-Einkaufsverhalten
Die höchsten Zuwachsraten verzeichneten die Analysten von PAC im Nahen Osten und in Afrika (über 7 Prozent sowohl bei Software als auch bei IT-Dienstleistungen), in Lateinamerika (6 bzw. 5 Prozent) sowie im asiatisch-pazifischen Raum (6 bzw. 3 Prozent). In Nordamerika wuchs der Markt lediglich um 4,5 Prozent bei Software und 1,5 Prozent bei IT-Services. Osteuropa, das in 2009 am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde, erholte sich leicht und wuchs um 4 bzw. 3 Prozent. Demgegenüber schnitt Westeuropa am schlechtesten ab. Dort legte das Software-Segment um magere 1,5 Prozent zu, der Services-Markt schrumpfte um 0,5 Prozent. Beunruhigend war, dass Italien, Portugal, Spanien, die Niederlande und Großbritannien im Jahr 2010 immer noch Rückgänge zu verzeichnen hatten.

Ein weitaus positiveres Bild zeigt sich in den BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China). Wachstumsstärkstes Land war Indien mit 15 Prozent bei Software und 14 Prozent bei Services, gefolgt von China (15 bzw. 11 Prozent). Brasilien, der reifste der BRIC-Märkte, verzeichnete ein Plus von 6 Prozent bei Software und bei Dienstleistungen, und Russland wuchs um 7 bzw. 4 Prozent nach einem dramatischen Einbruch im Jahr 2009.

Markterholung setzt sich 2011 fort
PAC geht davon aus, dass diese Erholung im Jahr 2011 weiter anhalten wird, wobei die Ausgaben für Software mit 5,5 Prozent Wachstum in lokaler Währung nur leicht zulegen, während die Analysten bei IT-Services für 2011 einen deutlicheren Ausgabenanstieg von 4 Prozent (gegenüber 1,5 Prozent im Vorjahr) erwarten.

Aus regionaler Sicht sieht PAC auch in 2011 den Nahen Osten und Afrika an der Spitze mit je 10 Prozent Plus bei Software und 9 Prozent bei Services, gefolgt von Lateinamerika (8 Prozent in beiden Segmenten), Osteuropa (7 Prozent in beiden Segmenten), Asien-Pazifik (7 bzw. 5 Prozent) und Nordamerika (5,5 bzw. 4 Prozent). Das Schlusslicht bildet Westeuropa mit 3,5 Prozent Wachstum bei Software und 2,5 Prozent bei Dienstleistungen.

Aus Sicht von PAC ergeben sich immer noch erhebliche Wachstumschancen für IT-Anbieter aus der Herausforderung, Infrastruktur- und Anwendungslandschaften zu konsolidieren und standardisieren. Gleichzeitig kommen auch zahlreiche Transformationsprojekte in Gang und Technologietreiber wie Virtualisierung, Cloud Computing, SOA (Service-Oriented Architecture) und Mobility kommen häufig in Kombination zum Einsatz. Als Schlüsselkriterien bei den meisten Transformationsprojekten sieht PAC Integration, Networking, Flexibilität, Kosteneffizienz, Allgegenwärtigkeit und Prozessorientierung.

"Obgleich sowohl das wirtschaftliche als auch das politische Umfeld in den PIIGS-Ländern (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien), in Tunesien und Ägypten instabil bleibt, sind die meisten Unternehmen 2011 wieder auf Wachstumskurs”, meint Christophe Châlons, Chief Analyst bei PAC. "Hauptziele bleiben Kostenreduzierung und Steigerung der betrieblichen Effizienz. Allerdings ist auch das Unternehmenswachstum zurück an der Spitze der Prioritätenliste. Es geht darum, das Geschäft mit Bestands- und Neukunden zu entwickeln, neue Regionen zu erschließen und alle Vertriebskanäle zu bündeln. Dabei sollen auch die Time-to-Market verkürzt und Innovationen gefördert werden.”

Nach Ansicht von PAC gibt es zahlreiche andere Prozess- und Technologiebereiche, für die beträchtliche Investitionssummen reserviert sind. Hierzu zählen beispielsweise eingebettete Systeme, das "Internet der Dinge", Collaboration, CRM (Customer Relationship Management), Informationsmanagement, soziale Netzwerke, Compliance und Nachhaltigkeit, nicht zu vergessen aber auch branchenspezifische Themen wie PLM (Product Lifecycle Management), Multichannel-Integration, Post-Merger-Integration, E-Government, E-Health, Tele-Health sowie Smart Grid oder Smart Metering.

Noch kein Grund zur Euphorie
PAC-Analyst Christophe Châlons warnt davor, diese kurzfristige Aufhellung des Marktumfelds schon als Anlass zum Feiern zu sehen:

"Ein großer Teil der aktuellen Investitionen hat zum Ziel, mittelfristig die Gesamtkosten für IT zu senken und dabei die neuen Cloud-basierten Delivery-Modelle zu nutzen, wie beispielsweise SaaS (Software-as-a-Service) oder IaaS (Infrastructure-as-a-Service).

Dies veranlasst die meisten traditionellen IT-Anbieter, Beratungsfirmen, Systemintegratoren, Outsourcing-Dienstleister, Softwareanbieter, Hardware-Hersteller und VARs, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken. In der Zwischenzeit führt die zunehmende Reife des Markts zu einer immer deutlicheren Konzentration bei den IT-Anbietern. Sie treiben verstärkt Fusionen und Übernahmen voran, um Skaleneffekte zu generieren, die geografische Reichweite auszudehnen, ihr Portfolio zu diversifizieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen."

Hinzu kommt, dass die Konvergenz von IT und Telekommunikation sowie die wachsende Bedeutung von IT für die meisten Produkte und Dienstleistungen den Markteintritt neuer Anbietergruppen möglich machen, zum Beispiel Telekommunikationsbetreiber, Gerätehersteller oder Maschinen- und Anlagenbauer.

Die gute Nachricht ist, dass die Anwender immer mehr bereit sind, für echten Mehrwert und sinnvolle Innovationen zu zahlen. Allerdings geht PAC davon aus, dass die hierfür benötigten "Innovations"-Budgets durch Kosteneinsparungen bei Standard-Produkten und -Dienstleistungen generiert werden.

"Die Anwender und Entscheidungsträger sind zunehmend bereit, Standards mit begrenzter kundenspezifischer Anpassung zu implementieren. Sie versuchen auch, Verbraucherstandards in der Unternehmens-IT umzusetzen. Diese beiden Faktoren sind Voraussetzungen für die meisten Cloud Computing-Modelle. Die Zahl der IT-Lieferanten sinkt immer rascher und die Anwender suchen sich eine geringere Anzahl bevorzugter Anbieter, die ihnen länderübergreifende Betreuung bieten", kommentiert Châlons.

(*) Alle oben genannten Wachstumsraten sind in lokaler Währung, d.h. Währungsschwankungen werden nicht berücksichtigt. In "realen" Euro wuchs der weltweite Software-Markt um 10 Prozent, der weltweite IT-Services-Markt um 7 Prozent. In "realen" US-Dollar fiel das Plus mit 5,5 bzw. 2 Prozent wesentlich geringer aus
(PAC: ra)

PAC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

  • KI ersetzt Frust durch Effizienz

    Deutschland wird oft als "Service-Wüste" bezeichnet: Lange Wartezeiten und eine frustrierende Kundenkommunikation sorgen bei Verbrauchern für Unzufriedenheit. Doch es gibt Hoffnung: Künstliche Intelligenz verändert schon heute den Kundenservice und mit dem nächsten Entwicklungsschritt hin zu KI-Agenten werden künftig nahtlose, empathische und effiziente Interaktionen möglich. Dies bestätigt der Consumer Voice Report 2025, der in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Opinium und ServiceNow, KI-Plattform für Business Transformation, erstellt wurde.

  • Externe Expertise gewinnt an Bedeutung

    Die digitale Transformation ist für Unternehmen aller Branchen ein entscheidender Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch bleiben viele Organisationen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dies zeigt die aktuelle Studie "Digitalisierung, die passt: Ziele und Potenziale im Blick", die von der techconsult GmbH mit Unterstützung der Modus Consult GmbH durchgeführt wurde.

  • Förderung der Nachhaltigkeit

    Während digitale Technologien ein enormes Potenzial für die Förderung der Nachhaltigkeit bieten, bleibt ihr hoher Energieverbrauch für deutsche Unternehmen eine Herausforderung. 78 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass der Energiebedarf von KI und Cloud Computing deren Vorteile für die Nachhaltigkeit zunichtemachen könnte. Zwei Drittel geben an, dass diese Bedenken sie daran hindern, KI umfassend zur Unterstützung ihrer Nachhaltigkeitsziele einzusetzen.

  • Synergie zwischen Compliance & Cybersicherheit

    Devoteam, ein Unternehmen, das sich auf Cloud, Cybersicherheit, Daten und KI spezialisiert hat, präsentierte die vierte Ausgabe ihres TechRadar by Devoteam, ihren jährlichen strategischen Leitfaden zu 150 Technologien, die man im Auge behalten sollte. Er richtet sich an CIOs und IT-Entscheider und bietet konkrete Analysen und Empfehlungen um neue technologische Entwicklungen zu verstehen und effektiv nutzen zu können.

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen