Desktop-Virtualisierung und Outsourcing
Umfrage: Erfahrungen mit virtuellen Desktops übertreffen Erwartungen - Steigende Komplexität treibt Outsourcing-Geschäft
Virtual Desktop Infrastructure (VDI): Besonders in punkto Mobilität und Compliance konnten die Unternehmen die Leistungsfähigkeit ihrer Desktop-Landschaft steigern
(10.02.12) - Die Marktforscher von Pierre Audoin Consultants (PAC) sehen die Arbeit im Mittelstand vor einem tiefgreifenden Wandel: Kleine und mittlere Unternehmen schaffen derzeit die technischen Grundlagen, damit ihre Mitarbeiter in Zukunft mehr Wahlfreiheit genießen, wo, wann und womit sie arbeiten.
Das ergab eine PAC-Umfrage im Auftrag des ITK-Dienstleisters Pironet NDH zum Thema Desktop-Virtualisierung unter deutschen Mittelständlern mit 100 bis 500 Bildschirmarbeitsplätzen. Die Marktforscher interviewten dazu 114 Entscheider aus den Bereichen Geschäftsführung, Finanzen, Einkauf und EDV-Leitung. Demnach plant die Mehrheit der befragten Unternehmen in den kommenden zwei bis drei Jahren lokal betriebene PC-Systeme zu virtualisieren und zunehmend an spezialisierte Dienstleister auszulagern.
Als größte Herausforderung beim Betrieb von Desktop-Computern sehen 96 Prozent der mittelständischen Manager den wachsenden Bedarf an einer mobilen Arbeitsweise. Mitarbeiter wollen mit Notebook und Smartphone auch unterwegs möglichst ohne Einschränkung auf die Unternehmens-IT zugreifen. Zwei Drittel der Befragten suchen ebenso nach Wegen, private Endgeräte ("Bring your own Device", BYOD) und Heimbüros besser in die Unternehmens-IT einzubinden. Und fast neun von zehn IT-Entscheidern (84 Prozent) beschäftigen sich mit der Frage, ob und wie die gewachsenen Ansprüche der Nutzer überhaupt mit der Compliance im Unternehmen vereinbar sind.
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Desktop-Virtualisierung gilt im Teilnehmerfeld dabei als Schlüsseltechnologie, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die PAC-Umfrage ergab, dass die Mehrheit der Unternehmen, die bereits Virtual Desktop Infrastructure (VDI)-Lösungen einsetzt, ihre Erwartungen hinsichtlich Flexibilität, Sicherheit und Verfügbarkeit als erfüllt sieht. Besonders in punkto Mobilität und Compliance konnten die Unternehmen die Leistungsfähigkeit ihrer Desktop-Landschaft steigern.
Auch drei Viertel der Teilnehmer, die noch keine Erfahrung mit VDI haben, versprechen sich Fortschritte beim mobilen Arbeiten und bei der Erfüllung von Compliance-Vorgaben – trotz höherer Freiheitsgrade für die Nutzer. "Der Vergleich mit den tatsächlichen Erfahrungen im Teilnehmerfeld zeigt, dass die Erwartungen sogar noch übertroffen werden", sagt die Autorin der Studie, PAC-Analystin Dr. Katharina Grimme.
Virtuelle Desktops im Mittelstand auf dem Vormarsch
Allerdings stünden mittelständische Unternehmen beim Einsatz virtueller Desktops noch am Anfang, so Grimme. Ein Viertel der Befragten arbeitet bereits mit einer virtualisierten Desktop-Infrastruktur, ein weiteres Viertel plant einen VDI-Rollout. Insgesamt erwarten 63 Prozent der Manager, dass sich der Virtualisierungsgrad ihrer Desktop-Landschaft in den nächsten zwei bis drei Jahren auf jeden Fall steigern wird.
Erfahrungen mit virtuellen Desktops übertreffen Erwartungen
Die neuen Freiheiten für die Nutzer hätten allerdings auch ihren Preis, führt Analystin Grimme an: "Mit der Virtualisierung steigt der Komplexitätsgrad bei Planung, Betrieb und Management von Desktop-Systemen." Statt der manuellen Wartung lokal betriebener Rechner müssten sich Unternehmen dann Themen wie virtualisierter Datensicherung, dynamischer Lastverteilung oder Hochverfügbarkeit stellen. Auch die auditsichere Lizenzierung einer VDI-Umgebung sei komplex, so Grimme. Dieser Aufwand sei gerade für mittelständische Betriebe ohne externe Spezialisten auf Dauer kaum mehr zu bewältigen.
Derzeit jedoch beziehen gerade einmal zwei Prozent der befragten Unternehmen ihre virtuellen Desktops von einem externen Dienstleister. Ein Fünftel hat zumindest Teile seiner Desktop-Infrastruktur ausgelagert. In Anbetracht der erwarteten Verbreitung von VDI-Technologien im Mittelstand sagen die PAC-Marktforscher aber einen starken Trend zum Outsourcing von Desktop-Management-Services in den kommenden Jahren voraus.
"Spezialisierte Dienstleister können sich besser auf die gestiegene Komplexität einstellen, virtuelle Desktop-Infrastrukturen wirtschaftlicher betreiben und laufend modernisieren", erklärt Grimme.
Outsourcing-Anbieter müssen echte "VDI-Produkte" schaffen
Khaled Chaar, Managing Director Business Strategy beim ITK-Dienstleister Pironet NDH, sieht in den Umfrage-Ergebnissen einen klaren Auftrag an die Anbieterlandschaft für IT-Outsourcing in Deutschland: "Die Studie hat gezeigt: Unternehmen im Mittelstand haben zum Teil noch sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was genau VDI ist. Hier sind wir als Anbieter aufgefordert, unseren Lösungen einen klar erkennbaren Produktcharakter zu geben und den Zugang zu Diensten für Desktop-as-a-Service möglichst einfach zu gestalten."
Das Whitepaper zur Studie sowie ein Video-Interview mit PAC-Analystin Dr. Katharina Grimme sind im Internet abrufbar.
Link zur Studie:
(Pironet: ra)
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