Zwei-Jahres-Hoch bei BPO in Europa
TPI-Bericht zeigt: Business Process Outsourcing lebt wieder auf
Das Wiederaufleben der BPO-Aktivitäten während des ersten Quartals 2011 ist ein ermutigendes Signal für den Outsourcing-Markt in EMEA
(11.05.11) - TPI, ein Sourcing-Beratungs- und Marktforschungsunternehmen, bescheinigt EMEA für das erste Quartal 2011 einen geschäftigen Outsourcing-Markt. Dies ist hauptsächlich auf die Erholung im Business Process Outsourcing (BPO) sowie einige Geschäftsabschlüsse in dieser Region mit hohem Vertragswert zurück zu führen.
Der 1Q11 EMEA TPI Index erfasste ein Gesamtvertragsvolumen (TCV) von 8,1 Milliarden Euro, was zwar gegenüber dem vorhergehenden Quartal einem Rückgang von 28 Prozent, jedoch im Jahresvergleich einer Abnahme um nur fünf Prozent entspricht. Damit gehört es innerhalb der vergangenen zehn Jahre zu den Outsourcing-aktiveren ersten Quartalen. Im Unterschied dazu erwies sich dieses erste Quartal im globalen Maßstab mit nur 14 Milliarden Euro an TCV als das erste Quartal dieses Jahrzehnts mit den geringsten Vertragsaktivitäten.
Im BPO-Segment wurden Verträge im Wert von insgesamt 3,2 Milliarden Euro vergeben, mehr als der dreifache Gesamtwert sowohl des vorhergehenden Quartals als auch des ersten Quartals 2010 und dem höchsten Wert in zwei Jahren. Dieser Gesamtwert beinhaltet einen 2-Milliarden-Vertrag für ein Kontaktzentrum in Saudi-Arabien. Unter anderem dadurch stieg das BPO-Vertragsvolumen um 65 Prozent.
"Das Wiederaufleben der BPO-Aktivitäten während des ersten Quartals 2011 ist ein ermutigendes Signal für den Outsourcing-Markt in EMEA", kommentiert Duncan Aitchison, Partner und President – EMEA, von TPI. "Wenn dieses Tempo bei Vertragsabschlüssen das Jahr über anhält, werden die BPO-Aktivitäten in der Region die Ergebnisse des Jahres 2010 mit Leichtigkeit übertreffen."
Der TPI Index, der inzwischen 34 Quartale in Folge erfasst hat, bietet Kunden, Sourcing-Anbietern, Analysten und der Presse eine vierteljährliche Momentaufnahme der Sourcing-Branche. Er ist die maßgebliche Quelle für Informationen über das Marktgeschehen in Bezug auf Transaktionsstrukturen und Bedingungen, Branchentrends, geografische Verbreitung und Service Provider-Kennzahlen im Outsourcing.
Insgesamt blieb die Zahl der unterzeichneten Verträge während des ersten Quartals trotz des Einschnitts im Gesamtvertragsvolumen auf einem im Verlauf der Jahre relativ konstanten Niveau, sowohl in EMEA als auch weltweit, was eine anhaltende Tendenz in Richtung kleinerer Vertragsvolumen reflektiert.
Die Restrukturierungsaktivitäten pendelten sich nach einem unerwarteten Schub im vierten Quartal, hauptsächlich in Skandinavien, in EMEA wieder auf dem üblichen Niveau ein und fielen damit im Quartalsvergleich um 76 Prozent. Der Rückgang an Restrukturierungen - wobei es sich um Verträge handelt, die erneuert, umstrukturiert oder neu verhandelt werden - traf besonders die Auslagerung von Informationstechnologie (ITO), die in der gesamten Region nur fünf Milliarden Euro an TCV erzielte und damit im Quartalsvergleich um 52 Prozent und Jahresvergleich um 36 Prozent zurückfiel.
Der Rückgang bei Restrukturierungen bedeutet allerdings, dass die Vergabe von Verträgen für neue Bereiche an Outsourcing-Aktivitäten einen größeren Marktanteil gewann. Der TCV für neue Outsourcing-Felder erreichte 7,4 Milliarden Euro im ersten Quartal und lag damit im Jahresvergleich um 48 Prozent höher und nur leicht niedriger als im vorhergehenden Quartal.
Differenziert nach Sektoren belief sich der TCV-Anteil für die Bereiche Telecom, Medien und Energie in EMEA im ersten Quartal 2011 auf 66 Prozent, in erster Linie aufgrund der Vergabe umfangreicher Verträge. Finanzdienstleistungen, die üblicherweise der stärkste Sektor für Outsourcing in dieser Region sind, sank im Quartalsvergleich auf lediglich acht Prozent des TCV.
"Der Ausblick für das weitere Jahr 2011 lässt ein gesundes Maß an Vertragsaktivitäten und ein moderates Volumen an Restrukturierungen innerhalb des Outsourcing-Spektrums vermuten", meint Aitchison. "Insgesamt sind wir vorsichtig optimistisch für das nächste Quartal und stärker optimistisch für den Verlauf des zweiten Halbjahres 2011." (TPI: ra)
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