Unit4 untersucht Dienstleistungssektor
Studie: Dienstleister sind auf Wachstum eingestellt
Deutschland zögert bei kreativer Mitarbeitergewinnung
Unit4 veröffentlicht die Ergebnisse der Studie "Dienstleistungsunternehmen in Europa: Benchmark-Bericht für 2022". Unit4 beauftragte PAC mit der Studie, um die Ansichten von Geschäftsführern in 250 professionellen Dienstleistungsunternehmen in ganz Europa zu analysieren, die u. a. in den Sektoren Architektur, Ingenieurswesen, Unternehmensberatung, IT-Dienstleistungen und Finanzdienstleistungen agieren.
Professionelle Dienstleistungsunternehmen gehören zu den sich am schnellsten konsolidierenden Wirtschaftszweigen in Europa. Die aktuelle Studie von PAC belegt, dass sie ausgesprochen optimistisch in die Zukunft blicken. 83 Prozent der Führungskräfte erwarten für ihr laufendes Geschäftsjahr Umsatzsteigerungen. Insgesamt rechnen 82 Prozent mit einem Anstieg der Kunden, wobei IT-Dienstleister (94 Prozent) und Finanzdienstleister (87 Prozent) am optimistischsten sind. Fast 40 Prozent der europäischen Unternehmen sehen in Fusionen und Übernahmen den primären Wachstumsmotor. Allerdings verlassen sich auch 90 Prozent darauf, dass erneute Aufträge von Bestandskunden das Umsatzwachstum im kommenden Jahr ankurbeln.
"Angesichts des wiederkehrenden Optimismus im professionellen Dienstleistungssektor könnten Führungskräfte versucht sein, die in dieser Studie thematisierten Schwerpunkte zu verdrängen", so Nick Mayes, Research Director, PAC. "Dabei sind die richtigen Strategien jetzt wichtiger denn je, um das Wachstum aufrechtzuerhalten und flexibel auf die noch recht volatilen Marktbedingungen reagieren zu können."
Wachstumshemmer: Altsysteme und fehlende Fachkräfte
Um Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein, äußern sich die Befragten zu Innovationshürden und zu ihrer Fähigkeit, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten:
>> 71 Prozent sehen die Abhängigkeit von veralteten Systemen und die mangelnde Integration zwischen wichtigen Anwendungen als größte Innovationshürde.
>> Fehlende Einblicke in die Leistung ihrer Mitarbeiter wurden von 62 Prozent als weiteres Innovationshindernis genannt.
Flexible und kreative Talentstrategien im Fokus
81 Prozent der professionellen Dienstleistungsunternehmen planen die Erweiterung ihrer Belegschaft, um ihre Ziele zu erreichen. Zunehmend arbeiten sie mit unterschiedlichen Ressourcen und ergänzen feste Teams durch Subunternehmer, Freiberufler und Partner-Ökosysteme. Dies rückt die Talentstrategie in den Fokus. Es überrascht daher keineswegs, dass Dienstleistungsunternehmen flexible und kreative Ansätze verfolgen. So erklärte die Hälfte der Befragten, das Arbeiten im Homeoffice noch bis 2025 aufrechtzuerhalten. Im regionalen Vergleich wird deutlich, dass die Benelux-Länder (57 Prozent) und das Vereinigte Königreich (56 Prozent) in dieser Hinsicht flexibler sind als Deutschland (32 Prozent).
Organisationen suchen auch nach anderen Möglichkeiten, die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern, wobei 64 Prozent das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden im Auge behalten, um einen umfassenderen Überblick zu erhalten. Interessanterweise erachten 84 Prozent der Führungskräfte die Einführung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie als entscheidend, um die besten Talente anzuziehen.
Unternehmensberatungen sehen Rückgang bei Home-Office-Trend
Unternehmensberatungen sind laut Studie weniger optimistisch: 32 Prozent erwarten einen Rückgang ihres Umsatzwachstums und mehr als ein Drittel (36 Prozent) einen Rückgang der Rentabilität im laufenden Jahr. Diese Prognosen unterstreichen die Wichtigkeit einer effektiven Planung und Kontrolle, um als professionelles Dienstleistungsunternehmen in einem unbeständigen wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich zu sein. Gleichzeitig zeigt sich die Branche als am wenigsten flexibel in Bezug auf neue Talentstrategien: So gehen 76 Prozent der Unternehmensleiter davon aus, dass ihre Mitarbeitenden bis 2025 den Großteil ihrer Zeit wieder im Büro verbringen werden.
"Der künftige Erfolg der Dienstleistungsbranche ist an das bestmögliche Handling von Kundenanforderungen gekoppelt", erklärt daher Jochen Wießler, Regional President DACH, Osteuropa, Unit4. "Dies erfordert eine IT-Infrastruktur mit agilen Grundlagen und einer zentralen Informationsquelle. Das Ressourcenmanagement rückt dabei besonders in den Fokus, um die Abwanderung von Fachkräften zu vermeiden und Bestandskunden zu halten."
Methodik:
Die Ergebnisse dieser Studie beruhen auf einer Befragung von Führungskräften aus Wirtschaft und Technik in 250 großen und mittelgroßen professionellen Dienstleistungsunternehmen in Europa. Alle teilnehmenden Unternehmen haben zwischen 500 und 5.000 Mitarbeiter und sind in sechs wichtigen Segmenten der Dienstleistungsbranche tätig. Die Umfrage wurde im ersten Quartal 2022 durchgeführt.
(Unit4: ra)
eingetragen: 19.05.22
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