Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Fallstricke bei der Cloud-Migration


Viele Unternehmen gehen davon aus, dass die Nutzung von Cloud Computing-Services unweigerlich mit einer Kostensenkung verbunden ist
Doch dies muss nicht so sein


Das Interesse an der Nutzung von Cloud-Services nimmt auf breiter Front zu – gerade auch im Mittelstand. Einige grundlegende Dinge sind dabei aber zu beachten, die sechs gängigsten Fallstricke listet der IT-Dienstleister und Cloud-Experte transtec auf. Die erfolgreiche und schnelle Cloud-Migration hängt von mehreren Faktoren ab. Vor allem muss sich ein Unternehmen im Vorfeld im Klaren darüber sein, welche Systeme, Applikationen und Daten es in die Public Cloud verlagern will oder darf und welche Ziele damit verbunden sind – beispielsweise hinsichtlich Qualitäts- und Produktivitätssteigerung, Kostensenkung oder Erhöhung der Ausfallsicherheit.

"Es gibt auf Unternehmensseite vielfach falsche Vorstellungen im Hinblick auf die Möglichkeiten und den konkreten Nutzen einer vollständigen oder teilweisen Migration der eigenen IT in die Public Cloud", erklärt Michael Hohl, Vice President Services & IT bei der transtec AG in Reutlingen. "Zudem lauern einige gravierende Fallstricke – wie eine schlecht spezifizierte Exit-Strategie –, auf die zu achten ist, die aber bei entsprechender Berücksichtigung auch sehr leicht zu vermeiden sind."

Sechs gängige Fallstricke bei Cloud-Migrationen im Überblick:

1. Cloud nicht mit Kostensenkung gleichsetzen
Viele Unternehmen gehen davon aus, dass die Nutzung von Cloud Computing-Services unweigerlich mit einer Kostensenkung verbunden ist. Doch dies muss nicht so sein. Dabei wird auch verkannt, dass eine Kostenreduzierung nicht immer das mit der Cloud verbundene primäre Ziel sein muss. Auch Aspekte wie Hochverfügbarkeit, Ressourcenengpässe oder Digitale Transformation – um nur einige zu nennen – können für die Cloud sprechen und ausschlaggebende Motive für die Entscheidung zugunsten der Cloud sein.

2. Unterschiedliche Lizenzierungsmodelle beachten
Unerlässlich ist eine Überprüfung der genutzten Anwendungen und der damit verbundenen Lizenzierungsmodelle, denn nicht jede Software ist ohne Weiteres 1:1 in der Cloud nutzbar. Auch ist eine solche Nutzung eventuell mit hohen Kosten verbunden – ein Beispiel wären hier Oracle-Datenbanklizenzen, die bei korrekter Lizenzierung deutlich teurer als bei einer On-Premise-Installation wären. Auch OEM-Lizenzen von Microsoft dürfen nicht in Cloud Computing-Angebote überführt werden.

3. Daten klassifizieren
Vor der Auslagerung von Daten müssen sie klassifiziert werden. Klar bestimmt werden muss dabei vor allem, welche Daten unternehmenskritisch sind und von einer Verlagerung in die Cloud ausgenommen werden sollen. Auch kann es vorkommen, dass bei einigen Daten allein schon aus rechtlichen Gründen keine Cloud-Nutzung in Betracht kommt (zum Beispiel bei medizinischen Daten).

4. Backup- und Ausfallszenarien beachten
Zwei Punkte, die bei Cloud-Migrationen unbedingt zu berücksichtigen sind, betreffen das Thema Disaster Recovery und diesbezüglich das konkrete Leistungsangebot des Providers. Hierbei kommt es vor allem auf die beiden Kenngrößen RTO (Recovery Time Objective) und RPO (Recovery Point Objective) an. RTO bezieht sich auf die vorgegebene Zeitspanne, die bis zu einer vollständigen Systemwiederherstellung nicht überschritten werden darf. RPO betrifft die Zeitspanne, für die ein Datenverlust akzeptiert wird, also den Zeitraum der maximal zwischen zwei Backups liegen darf. Die klare Bestimmung dieser beiden Kenngrößen ist eine elementare Voraussetzung für den Abschluss einer Cloud-Vereinbarung.

5. Sicherheits-Policies des Providers überprüfen
Sind die Sicherheitsrichtlinien des Providers überhaupt mit den unternehmensinternen Compliance-Vorgaben vereinbar? Eine solche Frage ist ebenfalls vor einer Migration in die Cloud zu stellen und zu beantworten. Eventuell ist eine Anpassung der eigenen Richtlinien erforderlich. Es kann aber auch sein, dass schlicht und ergreifend keine Vereinbarkeit gegeben ist. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Provider – vor allem wenn es ein großer, international agierender ist – die Einhaltung deutscher beziehungsweise europäischer Datenschutzvorgaben nicht garantieren kann.

6. Vendor-Lock-in vermeiden
Unverzichtbar ist die Vereinbarung einer Exit-Strategie. Will ein Unternehmen seine IT wieder in-house betreiben, muss vertraglich exakt geregelt sein, wie die Rückabwicklung erfolgt. Das betrifft natürlich auch einen möglichen Provider-Wechsel. Fehlende Transparenz in der Vertragsgestaltung ist ohnehin ein zentrales Dilemma vieler Cloud-Vereinbarungen.

"Die Berücksichtigung dieser möglichen Fallstricke ist für ein Unternehmen schon einmal der erste Schritt für eine erfolgreiche Cloud-Migration und -Nutzung. Natürlich sind dann aber beim eigentlichen Migrationsprozess weitere wesentliche Dinge zu beachten. transtec bietet hierzu ein umfassendes Consulting- und Service-Paket an", so Hohl. (transtec: ra)

eingetragen: 29.11.16
Home & Newsletterlauf: 22.12.16

transtec: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • XLAs: Der Mensch als Maßstab

    Über Jahrzehnte galten Service Level Agreements (SLAs) als Maßstab für gutes IT- und Servicemanagement: Wurde ein Ticket fristgerecht gelöst, war die Aufgabe erledigt. Doch in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt zeigt sich: Diese Logik greift zu kurz. Effizienz allein entscheidet nicht mehr, ob Mitarbeitende zufrieden und produktiv bleiben. Gefragt ist ein neues Verständnis, das die tatsächliche Erfahrung der Menschen in den Mittelpunkt rückt.

  • Cloud-Souveränität immer stärker im Mittelpunkt

    Mit dem rasanten Fortschritt der digitalen Wirtschaft und dem Aufkommen zahlreicher neuer Technologien - allen voran Künstlicher Intelligenz (KI) - stehen europäische Entscheidungsträger vor einer neuen Herausforderung: Wie lässt sich ein innovatives Ökosystem regionaler Cloud-Anbieter schaffen, das sowohl leistungsfähige Lösungen als auch ausreichende Skalierbarkeit bietet? Und wie kann dieses Ökosystem mit internationalen Anbietern konkurrieren und zugleich die Abhängigkeit von ihnen verringern? Politik, Regulierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und Industrievertreter in Europa konzentrieren sich darauf, wie der Kontinent seine Position im globalen Wettlauf um Cloud-Innovationen verbessern kann - ohne dabei die Kontrolle, Autonomie und Vertraulichkeit über europäische Daten aufzugeben, die andernfalls womöglich in anderen Märkten gespeichert, verarbeitet oder abgerufen würden.

  • Vom Nearshoring zum Smart Sourcing

    Aufgrund des enormen IT-Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen von KI und digitaler Transformationen benötigen Unternehmen heute flexible und kosteneffiziente Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die Umsetzung anspruchsvoller Innovationsprojekte mit hohen Qualitätsstandards entscheiden sich deshalb viele Unternehmen für Nearshoring, da dieses Modell ihnen Zugang zu hochausgebildeten IT-Fachkräften in räumlicher und kultureller Nähe ermöglicht.

  • Sechs stille Killer des Cloud-Backups

    Cloud-Backups erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie auf den ersten Blick eine äußerst einfache und praktische Maßnahme zu Schutz von Daten und Anwendungen sind. Andy Fernandez, Director of Product Management bei Hycu, nennt in der Folge sechs "stille Killer", welche die Performance von Cloud-Backups still und leise untergraben. Diese werden außerhalb der IT-Teams, die täglich damit zu tun haben, nicht immer erkannt, können aber verheerende Folgen haben, wenn sie ignoriert werden.

  • Datenaufbewahrungsstrategie und SaaS

    Die Einhaltung von Richtlinien zur Datenaufbewahrung sind für Unternehmen unerlässlich, denn sie sorgen dafür, dass wertvolle Informationen sicher gespeichert und Branchenvorschriften - egal wie komplex sie sind - eingehalten werden. Diese Governance-Frameworks legen fest, wie Unternehmen sensible Daten verwalten - von deren Erstellung und aktiven Nutzung bis hin zur Archivierung oder Vernichtung. Heute verlassen sich viele Unternehmen auf SaaS-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce und Google Workspace. Die Verlagerung von Prozessen und Daten in die Cloud hat jedoch eine gefährliche Lücke in die Zuverlässigkeit der Datenaufbewahrung gerissen, denn die standardmäßigen Aufbewahrungsfunktionen der Drittanbieter entsprechen häufig nicht den Compliance-Anforderungen oder Datenschutzzielen.

  • Lücken der SaaS-Plattformen schließen

    Die zunehmende Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce oder Google Workspace verändert die Anforderungen an das Datenmanagement in Unternehmen grundlegend. Während Cloud-Dienste zentrale Geschäftsprozesse unterstützen, sind standardmäßig bereitgestellte Datenaufbewahrungsfunktionen oft eingeschränkt und können die Einhaltung der Compliance gefährden. Arcserve hat jetzt zusammengefasst, worauf es bei der Sicherung der Daten führender SaaS-Anbieter ankommt.

  • Nicht mehr unterstützte Software managen

    Von Windows bis hin zu industriellen Produktionssystemen: Wie veraltete Software Unternehmen angreifbar macht und welche Strategien jetzt nötig sind Veraltete Software ist weit verbreitet - oft auch dort, wo man es nicht sofort vermuten würde. Beispiele für besonders langlebige Anwendungen sind das SABRE-Flugbuchungssystem oder die IRS-Systeme "Individual Master File" und "Business Master File" für Steuerdaten, die seit den frühen 1960er-Jahren im Einsatz sind. Während solche Anwendungen ihren Zweck bis heute erfüllen, existiert daneben eine Vielzahl alter Software, die längst zum Sicherheitsrisiko geworden ist.

  • Wie sich Teamarbeit im KI-Zeitalter verändert

    Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen.

  • Vom Workaround zum Schatten-Account

    Um Aufgaben im Arbeitsalltag schneller und effektiver zu erfüllen, ist die Suche nach Abkürzungen Gang und Gebe. In Kombination mit dem technologischen Fortschritt erreicht die Effizienz menschlicher Arbeit so immer neue Höhen und das bringt Unternehmen unwissentlich in eine Zwickmühle: Die zwischen Sicherheit und Produktivität. Wenn ein Mitarbeiter einen Weg findet, seine Arbeit schneller oder besser zu erledigen, die Bearbeitung von Zugriffsanfragen durch die IT-Abteilung aber zu lange dauert oder zu kompliziert ist, dann finden Mitarbeiter oftmals "kreative" Lösungen, um trotzdem weiterarbeiten zu können. Diese "Workarounds" entstehen selten aus böser Absicht. Allerdings stellen sie gravierende Sicherheitslücken dar, denen sich viele Beschäftigte und Führungskräfte nicht bewusst sind.

  • KI in der Cloud sicher nutzen

    Keine Technologie hat die menschliche Arbeit so schnell und weitreichend verändert wie Künstliche Intelligenz. Dabei gibt es bei der Integration in Unternehmensprozesse derzeit keine Tür, die man KI-basierter Technologie nicht aufhält. Mit einer wachsenden Anzahl von KI-Agenten, LLMs und KI-basierter Software gibt es für jedes Problem einen Anwendungsfall. Die Cloud ist mit ihrer immensen Rechenleistung und Skalierbarkeit ein Motor dieser Veränderung und Grundlage für die KI-Bereitstellung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen