Deutsche Telekom wird LTE-Dienste anbieten
Deutsche Telekom setzt LTE im Spektrum der digitalen Dividende ein
Nokia Siemens Networks mit sofortigem Aufbau im LTE 800 MHz-Band beauftragt
(09.11.10) - Die Deutsche Telekom AG wird noch in diesem Jahr LTE (Long Term Evolution) in Deutschland einführen und Breitbanddienste auf höchstem Niveau über Mobilfunk auch in ländlichen Regionen anbieten. Der Netzaufbau begann direkt nach der Frequenzversteigerung, die am 20. Mai 2010 beendet wurde. Die Telekom hat Nokia Siemens Networks als einen der Lieferanten für Hardware, Software und Dienstleistungen gewählt, um ein deutschlandweites LTE-Netz zu errichten und zu warten. Außerdem ist Nokia Siemens Networks als einer der künftigen LTE-Lieferanten für ausländische Netze der Telekom ausgewählt worden.
"Bei der Einführung von Technologien der nächsten Generation hat die Deutsche Telekom immer schon eine Vorreiterrolle übernommen und bietet ihren Kunden damit stets erstklassige Dienste an," sagte Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik Telekom Deutschland GmbH. "LTE wird in einem ersten Schritt Breitbandanschlüsse in ländlichen Gebieten ermöglichen, für die es bisher keinen schnellen Internetzugang gab. Nokia Siemens Networks hat seine technologische Kompetenz bei LTE bereits bewiesen."
Die Deutsche Telekom bietet die LTE-Dienste unter anderem über das 800 MHz-Frequenzband an, das früher vom Analogfernsehen verwendet wurde und als digitale Dividende bekannt ist. Durch seine große Reichweite eignet es sich am besten, um möglichst viele Haushalte in ländlichen Regionen mit Breitband-Internet über Mobilfunk zu versorgen.
"Als einer der bevorzugten LTE-Lieferanten werden wir die Deutsche Telekom bei dem Ausbau des neuen LTE 800-Netzwerks in Deutschland bestmöglich unterstützen", so Thomas Jul, der bei Nokia Siemens Networks weltweit für das Kundenteam der Deutschen Telekom verantwortlich ist. "LTE ist eine ultraschnelle mobile Breitbandtechnologie, die Web-Browsing und Downloads ohne Verzögerungen ermöglicht. Wir haben unsere LTE-fähige "Multiradio Flexi"-Basisstation bereits an viele unserer Kunden geliefert, darunter fast alle unserer 3G-Kunden. Wir bieten einen einfachen und kostengünstigen Übergang zu LTE, der lediglich per Software-Upgrade erfolgt. LTE ermöglicht Betreibern wie der Deutschen Telekom einen steigenden Datenverkehr erfolgreich zu bewältigen und ihren Kunden erstklassige Erlebnisse in der Datenkommunikation zu liefern."
Der größte Teil des Auftrags für Deutschland umfasst Dienstleistungen; Nokia Siemens Networks wird das LTE-Netz planen und optimieren, damit die Deutsche Telekom die entsprechende Qualität und Abdeckung erhält, die sie für die Ausweitung ihres Angebotes in ländliche Gebiete benötigt. Dazu gehört auch der gesamte Prozess der Netzimplementierung und Wartung, um einen schnellen und sicheren Aufbau zu realisieren, ohne die bestehenden 2G/3G-Dienste zu stören.
In der ersten Phase hat der Aufbau in ländlichen Regionen - in den so genannten "weißen Flecken" der Breitbandlandkarte begonnen. Nokia Siemens Networks wird ihre Single RAN**-Lösung auf der Basis seiner preisgekrönten, energieeffizienten Flexi Multiradio Basisstationen liefern. Ferner werden Self-Organizing-Network-Funktionen (SON) und die Netzmanagement- und Optimierungssoftware NetAct geliefert sowie die Teilnehmer-Datenverwaltung (Subscriber Data Management) für LTE erweitert. Letzteres ermöglicht es, alle Nutzerdaten einheitlich und in nur einem System zu betrachten.
Für die schnelle Datenübertragung benutzt LTE eine flache, IP-basierte Netzinfrastruktur. Spezielle IP-Sicherheitslösungen und Zertifizierung der Basisstationen mit der so genannten Public-Key-Infrastruktur (PKI) garantieren die Sicherheit des Netzes und die Vertraulichkeit der übertragenen Kundendaten. Die Deutsche Telekom hat Nokia Siemens Networks beauftragt, zusammen mit seinen bewährten Partnern Juniper Networks und Insta DefSec ihr LTE-Netz von Beginn an mit der höchst möglichen Sicherheit auszustatten.
Hintergrund: Long Term Evolution (LTE)
Die Bundesregierung will die Entwicklung des Breitbandnetzes weiter vorantreiben. Sie hat daher die folgenden ehrgeizigen Ziele definiert:
1. Lücken in der Abdeckung sollen eliminiert werden und der Breitbandzugang bis Ende 2010 bundesweit verfügbar gemacht werden.
2. Insgesamt 75 Prozent aller Haushalte sollen bis 2014 einen Internetzugang mit Übertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s haben. Dieser extrem schnelle Breitbandzugang soll so schnell wie möglich bundesweit bereitgestellt werden.
Insbesondere ländliche Regionen werden von Breitbanddiensten und seinen Möglichkeiten profitieren. Da ein Breitbandanschluss für Unternehmen und Privathaushalte bei der Standort- oder Wohnortwahl ein wesentlicher Faktor ist, ist die Breitbandversorgung für die Sicherung von Arbeitsplätzen von zentraler Bedeutung und macht ländliche Regionen attraktiver und finanziell tragbar. Es existieren jedoch noch zahlreiche "weiße Flecken" ohne Breitbandversorgung, viele davon in den östlichen Bundesländern.
Long Term Evolution (LTE) ist die Weiterentwicklung von GSM, WCDMA/HSPA/HSPA+ und CDMA-Netzwerken. LTE bietet höhere Übertragungsraten, geringere Latenz und basiert auf einer skalierbaren, flachen Netzarchitektur, um neue Multimedia- und Rich Call-Anwendungen zu liefern.
Single RAN von Nokia Siemens Networks ermöglicht die Implementierung von GSM-, 3G- und LTE-Technologien in einem einzigen Funkzugangsnetz (Radio Access Network (RAN)) mit exzellentem, durchgehendem Konsumentenservice. Das Single RAN basiert auf Multistandard, GSM/3G/LTE-fähigen Plattformen wie z.B. der Software-definierten Flexi Multiradio Basisstation.
Neben dem bestehenden Funkzugang ermöglichen zusätzliche Funktionen eine effiziente Einführung neuer Technologien. Die umfassende Netzverwaltung basiert auf SON (Self Organizing Networks) und NetAct. Die Nokia Siemens Networks SON Suite ist ein schlüsselfertiges Angebot, wodurch sich das Netz im Zugangs-, Kern- und OSS-Bereich selber konfiguriert. Die LTE-fähige Flexi Multiradio Basisstation wurde seit September 2008 bereits an mehr als 200 Kunden weltweit ausgeliefert. Sie bietet eine zukunftsfähige, unkomplizierte und kosteneffiziente Möglichkeit, über ein Software-Upgrade auf LTE-Technologie umzusteigen.
Im September 2009 baute Nokia Siemens Networks mit standardkonformer Software nach dem 3GPP Release 8 LTE-Standard, März 2009 Ausgabe, die weltweit erste LTE-Verbindung einschließlich Handover mittels Flexi Multiradio Basisstation auf. Seither hat Nokia Siemens Networks LTE-Tests mit über 25 Betreibern weltweit durchgeführt und ist bereits von 17 Betreibern mit dem Bau kommerzieller LTE-Netze beauftragt worden, darunter LTE-Pioniere wie TeliaSonera und Deutsche Telekom, die mit Nokia Siemens Networks die weltweit ersten kommerziellen LTE-Netze in Betrieb nehmen. Eine unabhängige Studie über das Netz von TeliaSonera von der Signals Research Group mit dem Titel "Signals Ahead, 2x20MHz of LTE and the Heisenberg Uncertainty Principle, Volume 6, No 11" ist hier verfügbar: www.signalsresearch.com
Nokia Siemens Networks führte ferner erfolgreiche LTE-Interoperabilitätstests mit vier führenden Endgeräteherstellern und für mehrere Frequenzbänder für unterschiedliche Regionen durch, darunter AWS und 700 MHz. Im November 2009 verkündeten Nokia Siemens Networks und LG die Beendigung der weltweit ersten durchgängigen LTE-Interoperabilitätstests für das 2100 MHz-Frequenzband.
Eine weitere LTE-Premiere durch Nokia Siemens Networks waren die weltweit ersten LTE-Sprachverbindungen unter Benutzung von kommerziellen, 3GPP-standardisierten Endgeräten und Netzeinrichtungen im Dezember 2009. Im Januar 2010 erzielten Nokia Siemens Networks und LG eine LTE-Downlink-Geschwindigkeit von 100 Mbps, der maximalen Rate für ein LTE-Gerät der Klasse 3. (Deutsche Telekom: ra)
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