Sicher und datenschutzkonform in die Cloud
"CloudCycle" auf der CeBIT: Gemeinschaftsprojekt bietet automatisierte Kontrolle von Cloud-Anbietern
Datenschutz-Anforderungen automatisiert und zuverlässig prüfen lassen
(02.04.13) - Cloud Computing bietet öffentlichen Einrichtungen und mittelständischen Unternehmen flexible und kosteneffiziente Chancen für vernetzte Zusammenarbeit. Doch Unsicherheiten bezüglich Datenschutz und IT-Sicherheit halten diese potenziellen Anwender oft davon ab, Cloud-Dienste zu nutzen. Selbst ein Datenschutz-Audit beim Cloud Computing-Anbieter durchzuführen und die Einhaltung der Sicherheits- und Datenschutzvorgaben regelmäßig zu kontrollieren, stellt für Behörden und KMU ein massives Problem dar. Auf der CeBIT zeigte das Team des Gemeinschaftsprojekts "CloudCycle" in Halle 9 am Stand E24 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ein Lösungskonzept, mit dem sich Datenschutz-Anforderungen automatisiert und zuverlässig prüfen lassen.
Wenn Behörden und Unternehmen für die Verarbeitung personenbezogener Daten Cloud-Dienste nutzen, liegt meist eine Auftragsdatenverarbeitung nach §11 BDSG vor. Das bedeutet, dass sie für die Sicherheit und den Schutz ihrer Daten verantwortlich bleiben. Cloud Computing-Anwender sind dadurch gesetzlich verpflichtet, vor Auftragserteilung und währenddessen regelmäßig zu kontrollieren, ob der Cloud-Anbieter alle Datenschutzanforderungen erfüllt. Ein Anwender kann eine Kontrolle vor Ort selbst praktisch nicht leisten – Daten und Anwendungen sind in einer komplexen Cloud Computing-Umgebung meist über mehrere geographische Standorte und auf verschiedene Cloud Computing-Betreiber verteilt. Hinzu kommt, dass größere Cloud-Anbieter bei der Vielzahl von Kunden durch ständige Vor-Ort-Kontrollen nicht nur extrem belastet würden, sondern dies auch die Datensicherheit gefährden könnte.
Im Rahmen des Projekts CloudCycle wurde zur Unterstützung von Auditoren ein Lösungskonzept für automatisierte Kontrollen beim Cloud-Anbieter entwickelt. Durch das automatisierte Testat ist es möglich, Sicherheits- und Compliance-Vorgaben im gesamten Lebenszyklus eines Cloud-Dienstes kontinuierlich und kundenspezifisch zu überwachen.
Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)
Die automatisierten Überprüfungen werden über die in "TOSCA" (Topology and Orchestration Specification for Cloud Applications, eine Standardisierungsgruppe von OASIS) beschriebene Policy, die die Prüfkriterien einer Dienstinstanz enthält, gesteuert und auf Basis von manipulationssicheren Log-Daten durchgeführt.
Eine Policy definiert eine nicht-funktionale Anforderung an einen Cloud Computing-Service. Durch sie werden Sicherheitsanforderungen definiert, die erfüllt sein müssen, um einen Cloud-Dienst sicher zu betreiben. Diese Anforderungen werden während der automatisierten Installation und während des Betriebs durch die TOSCA-Laufzeitumgebung sichergestellt. Das Ziel von TOSCA ist es dabei, die Sicherheitsanforderungen herstellerneutral zu definieren und Anwender in die Lage zu versetzen, mit ihren Anwendungen von einem Cloud-Anbieter zu einem anderen problemlos zu wechseln. Im Rahmen des CloudCycle Projekts wurden erste Sicherheits-Policies definiert und ein Policy-Framework prototypisch umgesetzt, welches deren Umsetzung in den verschiedenen Phasen des Lebenszyklus des Cloud Computing-Dienstes ermöglicht.
Das Projekt CloudCycle wird vom BMWi gefördert und gemeinsam von den Projektpartnern regio IT, der Universität Stuttgart, IBM, dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie und der kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken durchgeführt. (Fraunhofer SIT: ra)
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