Open Source und Cloud Computing
Open Cloud-Zertifikat der Open Cloud Business Initiative soll die Offenheit im Cloud Computing-Markt vorantreiben
Die Open Source-Bewegung gründete sich vor allem auf einem völlig neuen Typ von Softwarelizenzen und auf eine neue Art der Softwareentwicklung in einer offenen Community
(15.11.11) - Die Open Source Business Foundation e.V., das europäische Netzwerk der Open Source-Branche, hat eine "Open Cloud Business Initiative" (OCBI) aus der Taufe gehoben. Das Ziel der OCBI ist es, das Prinzip der Offenheit, das für den Erfolg der Open Source Software-Bewegung verantwortlich ist, auch im Bereich der Cloud voranzutreiben.
Von bestehenden und begrüßenswerten Bestrebungen wie dem "Open Cloud Manifesto" und der "Open Cloud Initiative" unterscheidet sich die "Open Cloud Business Initiative" der OSBF mach eigenen Angaben in zwei wichtigen Punkten: die OCBI berücksichtigt nicht nur die relevanten technischen Prinzipien einer Open Cloud, sondern nimmt ebenso ihre sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den Fokus. Die Open Source-Bewegung gründete sich vor allem auf einem völlig neuen Typ von Softwarelizenzen (der rechtliche Aspekt) und auf eine neue Art der Softwareentwicklung in einer offenen Community (der soziale Aspekt). Eine ganz ähnliche Entwicklung ist auch für den Cloud Computing-Markt zu erwarten. In dessen Reifephase wird sich das Prinzip der Offenheit endgültig durchsetzen und Open Cloud wird zur Commodity.
Die "Open Cloud Business Initiative" der OSBF möchte einen Beitrag leisten, diese Market Adoption der Open Cloud so weit wie möglich zu beschleunigen. Zu diesem Zweck ist bereits ein "Open Cloud Zertifikat" der OSBF in Planung, mit der Anbieter von Cloud-Services ihre Konformität erklären können. Ebenfalls geplant ist ein "Open Cloud Award", der anlässlich einer Open Cloud-Konferenz der OCBI im nächsten Jahr an beispielgebende Projekte verliehen werden soll.
Zu den Gründern der "Open Cloud Business Initiative" (OCBI) zählen die folgenden OSBF-Mitglieder: Open-Xchange, Microsoft, Zimory, Talend und Suse Linux.
Die OSBF definiert als Basis ihrer "Open Cloud Business Initiative" folgende sechs Prinzipien für eine Open Cloud:
1. Alle User- und Metadaten eines Service werden in einem offenen Standardformat dargestellt.
2. Die Funktionalität eines Service wird über offene Standard-Schnittstellen exponiert.
3. Jeder Service-Konsument kann den Service ohne jede Diskriminierung nutzen.
4. Eigentums- und Zugriffsrechte sind für alle verarbeiteten Daten durch den Benutzer selbst festlegbar.
5. Der Service-Provider achtet die Rechte an den Daten des Benutzers/Service-Konsumenten, die dieser Benutzer ihm gewährt.
6. Alle Veränderungen und Erweiterungen von Open Cloud-Services werden mittels geeigneter Prozesse und einer geeigneten Infrastruktur durch eine Community abgestimmt.
Auf Basis dieser Prinzipien wird die OSBF in Zukunft auch ein eigenes "Open Cloud Zertifikat" definieren. Anbieter von Cloud-Services, die sich mit diesen Prinzipien in Übereinstimmung sehen, können sich dann entscheiden, das Open Cloud-Zertifikat ohne weitere Prüfung zu führen. Die OSBF behält sich allerdings das Recht vor, bei Verstößen das Zertifikat wieder zu entziehen.
Auch wenn Open Cloud erst in einigen Jahren Marktrelevanz erlangen dürfte, so sind doch schon heute Anfänge dieser Entwicklung zu erkennen. Das Ziel der OSBF und der "Open Cloud Business Initiative" ist es, für alle drei Cloud-Layer - für Software-as-a-Service (SaaS), (Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) - konkrete Rahmenbedingungen einer Open Cloud zu diskutieren und Beispiel-Implementierungen voranzutreiben. Im Bereich Open SaaS sind Rahmenbedingungen bereits in der Diskussion. Für Open IaaS und Open PaaS sucht die "Open Cloud Business Initiative" derzeit OSBF-Mitglieder, die zu einer Mitwirkung bereit sind. (OSBF: ra)
Open Source Business Foundation: Steckbrief
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