Schlüssiger IT-Sicherheitsplan von A bis Z
Acht Grundregeln für Sicherheit beim Managed Hosting
Wer klar strukturierte Sicherheitsprozesse implementiert, erreicht bei der Auslagerung von Applikationen ein höheres Maß an Security
(03.12.09) - Der Trend ist klar: In Krisenzeiten wollen Unternehmen mehr IT-Aufgaben auslagern. Doch Kosteneinsparungen sind nicht alles. Erfolgreiche Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass Auftraggeber und Managed-Hosting-Provider Grundregeln zur IT-Sicherheit einhalten. In der aktuellen Wirtschaftslage stehen die Unternehmen immer öfter vor der Frage, ob alle IT-Aufgaben intern erledigt werden müssen oder ob es nicht effektiver ist, bestimmte Funktionen an einen Managed-Hosting-Provider auszulagern - etwa den Betrieb des E-Mail-Systems, einer CRM-Lösung oder ausgewählter betriebswirtschaftlicher Standardanwendungen.
Eine gewichtiges Argument: Statt selbst beträchtliche Investitionen in den Aufbau einer neuen Applikation tätigen zu müssen, können Unternehmen mit den Angeboten eines Managed-Hosting-Providers sofort produktiv arbeiten - und das zu transparenten monatlichen Kosten.
Gab es vor Jahren noch Bedenken von Unternehmen hinsichtlich Verfügbarkeit und Performance einer Outsourcing-Lösung, sind diese mittlerweile ausgeräumt. Über Sicherheitsfragen wird dagegen immer wieder diskutiert. "Richtig ist, dass die Anforderungen an die IT-Sicherheit ständig steigen. Daher muss sich jedes Unternehmen fragen, ob der dafür notwendige Aufwand mit dem engen IT-Budget und dem vorhandenen Personalbestand bewältigt werden kann", sagt Oliver Harmel, Sales und Marketing Direktor Central Europe bei NTT Europe Online in Frankfurt/Main. "Wer klar strukturierte Sicherheitsprozesse implementiert, erreicht bei der Auslagerung von Applikationen ein höheres Maß an Security als dies mit internen Mitteln möglich ist."
Die acht wichtigsten Grundregeln auf einen Blick:
1. Schlüssiger IT-Sicherheitsplan von A bis Z: Sowohl der Auftraggeber als auch der Managed-Hosting-Provider müssen für ihre jeweiligen Bereiche ein IT-Sicherheitskonzept formulieren und umsetzen. Bei dem Unternehmen, das IT-Aufgaben auslagert, muss es klare Sicherheitsvorschriften dafür geben, wer intern welche Daten lesen, sie ändern und nach außen verschicken darf. Komplett wird IT-Security erst durch einen Plan, der die Konzepte von Auftraggeber und Managed-Hosting-Provider zusammenführt.
2. Lückenlose Sicherheit in der Prozesskette: Die gesamte Prozesskette des Datenaustausches vom Kunden bis zum Managed-Hosting-Provider muss klar strukturiert und perfekt organisiert sein, weil auch kleinste Schwachstellen in den komplexen Abläufen zum GAU führen können.
3. Verschlüsselung der Daten: Auf technischer Ebene müssen die Daten auf dem gesamten Weg verschlüsselt sein. Nur der Absender beim Auftraggeber und der berechtigte Empfänger (der Kunde oder Lieferant des Unternehmens) dürfen Daten im Klartext zu Gesicht bekommen.
4. Sicherheit der Prozessorganisation: Es muss sichergestellt sein, dass auch mit den verschlüsselten Daten nur autorisiertes Personal in Kontakt kommt - unabhängig davon, auf welchem Wege der Datentransport erfolgt. Auch innerhalb des Rechenzentrums und auf den Servern des Managed-Hosting-Providers müssen die Daten immer verschlüsselt sein.
5. Zugriffsrechte auf Daten und Systeme: Der Auftraggeber muss festlegen, welche Zugriffsrechte auf die Daten er einem Managed-Hosting-Provider einräumt. Dazu gehört beispielsweise, dass die Mitarbeiter im Rechenzentrum des Managed-Hosting-Providers die Daten auf keinen Fall unbefugt an Dritte weiterleiten können. Um dies zu verhindern, muss der Managed-Hosting-Provider entsprechende Sicherheitsmaßnahmen implementieren.
6. Physische Datensicherheit: Der Managed-Hosting-Provider ist für die physische Sicherheit der Daten seiner Kunden im Rechenzentrum verantwortlich. Er muss leistungsstarke Security- und Versorgungssysteme aufbauen, um die Daten der Kunden gegen physische Einflüsse wie Feuer oder Wasser zu schützen. Erforderlich sind neben einer regelmäßigen Datensicherung auch strenge Zugangskontrollen und diverse Alarmeinrichtungen.
7. Sicherheitszertifikate. Der Managed-Hosting-Provider muss für alle Sicherheitsanforderungen qualifiziert sein und diese auch mit einem Zertifikat wie ISO 27001 für Informationssicherheitsmanagement nachweisen. Werden gar vertrauliche Kreditkartendaten verarbeitet, wird auch die Unterstützung des
Payment-Card-Industry-(PCI-)Sicherheitsstandards zunehmend wichtiger. PCI ist für alle Handelsunternehmen und Dienstleister relevant, die Kreditkarten-Transaktionen übermitteln, abwickeln und speichern. Was Sicherheitszertifikate angeht, muss der Managed-Hosting-Provider ein überprüfbares Qualitäts- und Sicherheitsmanagement eingeführt haben und sich jährlich rezertifizieren lassen.
8. Kontinuierliche Überprüfung der Security-Maßnahmen: Die Erstellung von IT-Sicherheitsanforderungen ist ein iterativer Prozess, dessen Wirksamkeit in regelmäßigen Abständen - mindestens ein bis zwei Mal pro Jahr - überprüft werden muss. Strukturierte Prozesse, klare Verantwortlichkeiten und die Fähigkeit, sich rasch an neue Sicherheitsanforderungen anpassen zu können, sind für Managed-Hosting-Provider ein absolutes Muss. (NTT Europe Online: ra)
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