
Digitale Lösungen für die Modeindustrie
Wie Transformationsprojekte die Branche zukunftsfähig aufstellen
In der Modebranche sind komplexe IT-Landschaften geläufig
Gestörte Lieferketten während der Corona-Pandemie, steigende Rohstoffpreise und die Inflation belasten die Modebranche schon seit einigen Jahren. In den vergangenen Monaten haben sich die Herausforderungen für die Branche noch weiter verschärft: Aufgrund globaler politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit kommt es weiterhin zu Lieferkettenunterbrechungen, Cyberbedrohungen nehmen zu und die Nachfrage nach Modeprodukten ist rückläufig, da viele Konsumentinnen und Konsumenten noch preissensibler geworden sind.
Vor allem Anbieter im mittleren und unteren Preissegment sind betroffen, weil Factory-to-Customer-Plattformen wie Temu durch eine riesige Produktauswahl und aggressive Preispolitik klassische Anbieter unter Druck setzen. Die Unsicherheiten auf den internationalen Märkten, etwa durch Handelskonflikte zwischen der EU, den USA und China, verschärfen die Situation zusätzlich. Sie wirken sich sowohl auf die Beschaffungs- als auch auf die Absatzseite aus. Gleichzeitig haben viele Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Lagerbestände stark aufgebaut und stehen nun vor der Aufgabe, diese Überbestände abzubauen.
"Nicht nur um einen vollständigen Überblick über die eigenen Lagerbestände zu erhalten, sondern auch um die heutigen Anforderungen an Flexibilität, Transparenz und Geschwindigkeit zu erfüllen sowie die Herausforderungen des Omnichannel-Handels zu meistern, müssen Unternehmen der Branche in digitale Lösungen und integrierte Software wie SAP investieren", sagt Gerald Reiser, Partner und Co-Leiter der Business Unit Fashion und Bekleidung bei retailsolutions.
Komplexe IT-Strukturen noch oft verankert
In der Modebranche sind komplexe IT-Landschaften geläufig. Viele Unternehmen verfügen noch immer über Eigenentwicklungen oder arbeiten in verschiedenen Ländern und Unternehmenseinheiten beziehungsweise -abteilungen mit unterschiedlichen Systemen. "Das führt dazu, dass Prozesse oft unnötig kompliziert und wichtige Informationen nicht zentral verfügbar sind. Es fehlt an Transparenz, doch Modeunternehmen benötigen jederzeit den Überblick über Bestände, Bedarfe und Angebote. Fehlen die Informationen, gehören hohe Lagerbestände, lange Beschaffungszyklen und eine nur schwer steuerbare Supply Chain zu den Folgen", berichtet Reiser.
Branchenspezifische Funktionen von SAP
Integrierte ERP-Systeme bieten seit Jahren eine solide Basis, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Unternehmen schöpfen das Potenzial der vorhandenen Technologien aber oft nicht aus. "SAP bietet mit S/4HANA for Fashion and Vertical Business eine auf die spezifischen Bedürfnisse der Modeindustrie angepasste Lösung. Für große und mittlere Unternehmen ist sie als On-Premise- und Private-Cloud-System verfügbar.
Als Public-Cloud-Variante wird sie derzeit auch für kleinere und mittelständische Unternehmen weiterentwickelt, um ihnen den einfachen Zugang zu branchenspezifischen Funktionen zu ermöglichen, ohne dass aufwendige und teure Individualentwicklungen notwendig sind", erklärt Reiser. "Zentrales Element ist die Echtzeit-Bestandsverwaltung, die den Warenfluss effizient steuert, Bestände optimiert und die Verfügbarkeit für die Kundschaft verbessert. Integrierte Technologien wie RFID können die Genauigkeit der Bestandserfassung erhöhen oder manuelle Eingriffe minimieren. So lassen sich nicht nur Kosten senken, sondern auch die Fehlerquoten reduzieren und die Effizienz steigern." Analysetools unterstützen ebenfalls bei Bestandsanalysen und Nachfrageprognosen, damit die richtige Menge an Produkten immer verfügbar ist. Optimale Lagerbestände und Nachbestellzeitpunkte werden vom System vorgeschlagen, um Überbestände zu vermeiden und gleichzeitig kein Risiko von Engpässen einzugehen.
Integrierte, flexible Systeme für steigende Anforderungen
Die Einführung solcher integrierten Systeme gilt es jedoch durchdacht zu planen. Denn in den letzten Jahren waren viele SAP-Projekte beispielsweise zu groß angelegt und zu komplex. Häufig fehlte auch das notwendige Spezialwissen im Team. Erfolgreiche Integrationsprojekte zeichnen sich jedoch durch eine klare Fokussierung auf die Standardisierung der Kernprozesse aus. Bevor Optimierungen und innovative Zusatzfunktionen erfolgen, gilt es also zunächst die grundlegenden ERP-Funktionen zu implementieren. "Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen können so durch die kommende Public-Cloud-Lösung von SAP mit dem hohen Standardisierungsgrad und minimalem Customizing profitieren", sagt Reiser und ergänzt: "Wer also in integrierte, flexible und zukunftssichere Systeme investiert und die Komplexität von Einführungsprojekten aktiv steuert, wird zukünftig den steigenden Anforderungen der Konsumenten sowie den rasanten Veränderungen der Märkte gewachsen sein." (retailsolutions: ra)
eingetragen: 25.07.25
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