Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Cloud Computing ist sicherer, als man denkt


Wim Coekaerts, Senior Vice President, Operating Systems and Virtualization Engineering bei Oracle, sieht in einer "Cloud-Mono-Kultur" ein Sicherheitsrisiko
Die Bedeutung der Cloud und das Bedürfnis nach einem hohen Maß an Sicherheit werden sich in den nächsten Jahren noch steigern


Cloud Computing ist weiter auf dem Vormarsch. Anfängliche Bedenken von hauptsächlich mittelständischen Unternehmen ihre Daten außer Haus zu geben, schwinden. Das Internet der Dinge wird noch einmal für Beschleunigung sorgen. Selbst Regierungen und Militärs setzen inzwischen auf Services und die Datenspeicherung in der Wolke. Damit bekommt das Thema Sicherheit noch einmal eine ganz neue Facette.

Cloud Computing ist nicht gleich Cloud Computing. Während auf Unternehmensebene zumeist über die Unterscheidung zwischen Public und Private Cloud diskutiert wird, geht es auf der Ebene von Regierungen und Militärs um den Unterschied zwischen Single- und Multi-Cloud-Strategien. Eine Diskussion, die sich im privaten Umfeld längst erledigt hat. Hier dominiert die Multi-Cloud. Gerade seitens der Militärs wird allerdings sehr stark der Single-Cloud-Ansatz verfolgt, bei dem alle Services von einem einzigen Anbieter bezogen werden. Auf diese Weise versucht man die Zahl der Angriffsflächen für mögliche Cyber-Bedroher einzuschränken.

Wim Coekaerts, Senior Vice President, Operating Systems and Virtualization Engineering bei Oracle, sieht in einer "Cloud-Mono-Kultur" ein Sicherheitsrisiko. "Der Trend geht klar in Richtung Multi-Cloud, auch weil sich die Cloud in den nächsten Jahren quasi zu einer Art Maschine entwickeln wird, die mit den verschiedensten Dingen kommunizieren muss", so Coekaerts. Außerdem seien Multi-Cloud-Architekturen nicht nur sicherer, sondern auch noch kostengünstiger.

Das Risiko zu kontrollierten Kosten verlagern
Gerade der Kostenfaktor ist einer der wichtigsten Gründe für das rasante Wachstum des Cloud-Computings. Egal, ob Unternehmen oder Regierungsorganisation, wer sich dazu entscheidet sich von seiner On-Premise-IT zu verabschieden, hat dabei zumeist die bessere Skalierbarkeit bei ebenfalls verbesserter Kostenkontrolle im Blick. Experten wie Wim Coekarts verweisen darauf, dass auch der Sicherheitsaspekt grundsätzlich für die Cloud spricht. "Mit dem Umstieg auf Cloud-Computing verlagert sich das Risiko von Cyber-Attacken vom Kunden auf den Zulieferer", erklärt Coekaerts. Der habe dafür Sorge zu tragen, dass Services rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stünden. Genauso müsse er dafür sorgen, dass den Kunden stets aktuelle Lösungen zur Verfügung gestellt würden.

Die Cloud als Rund-Um-Wohlfühlpaket also? Nicht so ganz. Denn Wim Coekarts schränkt ein, dass auch die Anwender von Cloud-Services ihren Teil zur Sicherheit beitragen müssten. Es brauche viel stärkere Aufklärung darüber, wie Anwender ihre Cloud absichern könnten. "Die entsprechende Sicherheitstechnik ist bereits vorhanden", berichtet Coekaerts. Seiner Meinung nach könne durch die Verwendung sogenannter Cloud Access Security Broker(CASB) die Sicherheit signifikant erhöht werden. Dabei würden neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, speziell das Machinelle Lernen (Machine Learning) gute Dienste leisten.

"Im Prinzip kommuniziert so ein CASB verschiedene SaaS-Umgebungen und überwacht dabei die Muster, mit denen auf diese Umgebungen zugegriffen wird", beschreibt Wim Coekarts. "Abweichungen von bekannten Zugriffsmustern lassen sich mittels Machine Learning relativ einfach entdecken."

Mehr lokale Datencenter benötigt
Die Bedeutung der Cloud und das Bedürfnis nach einem hohen Maß an Sicherheit werden sich in den nächsten Jahren noch steigern. Grund dafür ist unter anderem der rasante Anstieg von Sensoren und Geräten, die über das Internet kommunizieren. Das Internet der Dinge (IoT – Internet of Things) ist momentan in aller Munde, ohne dass das ganze Ausmaß der immer stärkeren Vernetzung aktuell schon überblickt werden könnte.

Fakt ist: Je mehr "Dinge" über das Internet kommunizieren, desto mehr Möglichkeiten für empfindliche Störungen durch Cyber-Attacken gibt es. Und wie die aktuelle Situation mit quasi täglichen Berichten über Hacker-Angriffe zeigt, haben sich inzwischen auch erpresserische Banden auf Cyber-Kriminalität spezialisiert.

Ein Szenario, das auch Wim Coekaerts mit Sorge betrachtet. Per Definition werden viele Anwendungen im Internet der Dinge Cloud-basiert sein", ist er überzeugt. "Auf der anderen Seite wird auch das Edge-Computing, also die Verarbeitung der Daten dort, wo sie entstehen, zunehmen." Für die Anbieter von Cloud-Services bedeute das, sie müssten immer mehr lokale Daten-Center betreiben, um ein möglichst flächendeckendes Netzwerk anbieten zu können. Wichtig sei es, das Internet der Dinge zügig auszubauen und gleichzeitig die Sicherheit von Produktionsumgebungen zu gewährleisten. (Oracle: ra)

eingetragen: 07.04.19
Newsletterlauf: 25.04.19

Oracle: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Innovation strategisch angehen

    Um im Markt dauerhaft erfolgreich zu bestehen, sind Software-Unternehmen gefordert, ihre Innovationskraft fortlaufend unter Beweis zu stellen. Dabei sehen sie sich immer wieder mit der anspruchsvollen Frage konfrontiert, wie sie ihre begrenzten Ressourcen am sinnvollsten einsetzen: Sollen sie bewährte Produkte, Dienstleistungen und Prozesse weiter optimieren - oder neue Ideen zu marktreifen Innovationen entwickeln?

  • Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen

    KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen - unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

  • 2025 zeichnen sich laut Fico fünf KI-Trends ab

    Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Java bewegt die Cloud

    Java mag mittlerweile 30 Jahre alt sein, doch die bewährte Programmiersprache bildet immer noch das Fundament zahlreicher geschäftskritischer Anwendungen. Um aktuellen Entwicklungen und Trends nachzuspüren, hat Azul im Rahmen des "2025 State of Java Survey and Report" mehr als 2.000 Java-Experten auf der ganzen Welt befragt. Die wichtigsten Ergebnisse gibt es hier im Überblick.

  • Nutzung von KI-Tools

    In einer Gartner-Studie¹ aus dem Jahr 2024 gaben zwei Drittel der Befragten an, dass Kunden zögern, wenn es um den Einsatz von KI im Kundenservice geht. Dies stellt Unternehmen vor ein Dilemma, da sie zunehmend auf KI setzen, um Kosten zu senken, Einblicke in Geschäftsprozesse zu gewinnen und mit innovativen Technologien auf dem neuesten Stand zu bleiben, während sie gleichzeitig die Kundenzufriedenheit aufrechterhalten.

  • Cloud-Edge-Infrastruktur in Europa

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. übernimmt das Projektmanagement für das neu gestartete Projekt FACIS im Rahmen der europäischen Infrastrukturinitiative IPCEI-CIS/8ra . FACIS steht für das Konzept der Federation Architecture for Composed Infrastructure Services und wird seit November 2024 für die kommenden zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 6,8 Millionen Euro gefördert.

  • 2025 zeichnen sich fünf KI-Trends ab

    Scott Zoldi, KI-Visionär und Chief Analytics Officer bei Fico, sieht aktuell folgende fünf KI-Trends: Erkenntnis in Unternehmen reift: Nicht jede KI ist eine GenAI. Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor

    Die Entwicklung und Adaption von Künstlicher Intelligenz in Deutschland geht einigen viel zu langsam. Ist das wirklich so? Tatsächlich haben wir die KI weder verschlafen noch mutwillig ein- und ausgebremst. Aber es gibt eine Reihe von Besonderheiten, die der Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor nicht förderlich sind.

  • Erste Warnungen in Europa vor US-Clouds

    Norwegen und Dänemark warnen vor US-Cloud-Anbietern. Werden Deutschland und weitere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Wann werden Regeln zum Datenschutz verschärft und wie können Unternehmen diese Hürde meistern?

  • Weg zu mehr Nachhaltigkeit

    Die sich zunehmend verschärfende Energieknappheit stellt Industrie, Haushalte und Politik vor enorme Herausforderungen. In einigen Branchen führt dies bereits dazu, dass Produktionskapazitäten gedrosselt werden. Vor diesem Hintergrund geraten auch Rechenzentren ins Blickfeld, die als digitale Infrastrukturen der modernen Gesellschaft zwar eine zentrale Rolle spielen, aber auch als besonders energieintensiv gelten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen