Nutzung von Cloud-Lösungen in Unternehmen
Darum ist die Nutzung von Cloud Computing wirklich sinnvoll
Interview mit Alexander Vogel zu den Themen generelle Vorteile von Cloud-Lösungen, konkreter Nutzen von Cloud Computing, Hindernisse in der alltäglichen Praxis und die Zukunft von Cloud Computing
Die Nutzung von Anwendungen im Bereich Cloud Computing nimmt weiter zu. Doch welche Vorteile bietet diese Technologie konkret? Und wie können Hürden überwunden werden? Das und noch mehr verrät Alexander Vogel, Head of Sales Large Enterprises bei SD Worx, in diesem Interview.
Christoph Mers: Laut einer aktuellen Bitkom Umfrage nutzen bereits neun von zehn Unternehmen Cloud-Anwendungen. Warum ist grundsätzlich die Nutzung von Cloud-Technologien sinnvoll?
Alexander Vogel: Die Nutzung von Cloud-Technologien bieten Unternehmen deutliche Vorteile. Das ist zum einen der Bereich "Skalierbarkeit". Denn Cloud-Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihre Ressourcen flexibel an den Bedarf anzupassen. Dadurch können sie schnell auf Veränderungen reagieren und ihre Infrastruktur skalieren, sei es bei steigender oder sinkender Nachfrage.
Mers: Und zum anderen?
Vogel: Zum anderen ermöglichen es Cloud-Lösungen Unternehmen, ihre IT-Infrastruktur zu optimieren und Kosten zu senken. Statt teure Hardware und Software zu kaufen und zu warten, zahlen sie nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen und Services.
Mers: Gibt es noch weitere generelle Vorteile?
Vogel: Ja, betreffend Agilität und Innovation. Durch die Nutzung von Cloud-Technologien können Unternehmen neue Anwendungen und Services schneller entwickeln, bereitstellen und aktualisieren. Dies fördert die Innovationskraft und bietet Wettbewerbsvorteile.
Mers: Welche konkreten Vorteile bieten Anwendungen aus der "digitalen Wolke"?
Vogel: Anwendungen aus der Cloud bieten konkrete Vorteile wie beispielsweise ein orts- und geräteunabhängiger Zugang. Cloud-Anwendungen können von verschiedenen Geräten und Standorten ausgenutzt werden. Dies ermöglicht Mitarbeitern eine erhöhte Mobilität und Produktivität. Ein weiterer konkreter Vorteil ist die Datenintegrität und -sicherheit. Cloud-Anbieter investieren in hochmoderne Sicherheitstechnologien und Infrastruktur, um die Daten ihrer Kunden zu schützen. Dadurch können Unternehmen ihre Daten besser vor Verlust oder Diebstahl schützen als in herkömmlichen On-Prem IT-Infrastrukturen.
Mers: Laut der Umfrage ist die größte Hürde bei der Nutzung von Cloud-Anwendungen der Fachkräftemangel. Welche weiteren Hürden gibt es aus deiner Sicht noch in der Praxis?
Vogel: Das sind aus meiner Sicht mehrere Aspekte. Es betrifft auf der einen Seite den Datenschutz. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Nutzung von Cloud-Technologien mit den geltenden Datenschutzbestimmungen und Compliance-Richtlinien konform ist. Dies kann in einigen Branchen und Ländern besonders herausfordernd sein.
Mers: Und zum anderen?
Vogel: Das ist die Integration mit bestehenden Systemen. Denn die Integration von Cloud-Anwendungen in bestehende IT-Systeme kann technische Herausforderungen und Kompatibilitätsprobleme mit sich bringen. Eine reibungslose Integration erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung. Des Weiteren besteht eine gewisse Abhängigkeit vom Internet. Cloud-Anwendungen erfordern eine zuverlässige Internetverbindung. Wenn die Internetverbindung instabil ist oder ausfällt, kann dies die Verfügbarkeit und Leistung der Cloud-Anwendungen beeinträchtigen.
Mers: Welche Entwicklungen sind in den nächsten Jahren im Cloud-Computing zu erwarten?
Vogel: Zum einen die Weiterentwicklung von Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Modellen, um die Flexibilität und Skalierbarkeit weiter zu verbessern. Zum anderen der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen in Cloud-Anwendungen, um komplexe Analysen zu ermöglichen und automatisierte Prozesse bereitzustellen.
Mers: Sehen Sie noch weitere Entwicklungen?
Vogel: Eine stärker werdende internationale Vereinheitlichung von Sicherheits- und Datenschutzvorschriften. Außerdem eine zunehmende Integration von Cloud Computing mit anderen aufstrebenden Technologien wie dem Internet der Dinge (IoT) und Blockchain.
Mers: Wie können sich Unternehmen darauf bestmöglich vorbereiten?
Hier gibt es unterschiedliche Ansätze. Zum einen indem Unternehmen eine umfassende Cloud-Strategie entwickeln, die ihre Geschäftsziele und Anforderungen berücksichtigt. Zum anderen einen Zeitplan aufstellen, wann welche Technologie in die Cloud migriert werden muss.
Mers: Gibt es noch weitere Möglichkeiten?
Vogel: Sich rechtzeitig mit den relevanten rechtlichen und regulatorischen Anforderungen vertraut machen. Außerdem sicherstellen, dass die Nutzung von Cloud-Technologien ebenfalls mit Ihren internen Compliance Anforderungen und Betriebsvereinbarungen konform ist. Des Weiteren gilt es, eine sinnvolle Governance-Struktur für die Nutzung von Cloud-Technologien zu etablieren. Wichtig: Diese muss die Verantwortlichkeiten transparent und eindeutig verteilen.
(SD Worx: ra)
eingetragen: 15.08.20
Newsletterlauf: 25.09.20
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