Provider-Wechsel bei .DE-Domains


Provider-Wechselverfahren für .DE-Domains ab 2. Februar 2010 schneller und sicherer
InterNetWire begrüßt Umstellung der DENIC auf AuthInfo


(29.01.10) - Kürzlich gab die DENIC offiziell bekannt, dass .DE-Domains ab Februar 2010 nur noch durch das synchrone Provider-Wechselverfahren umziehen können. Die meisten Provider haben diese Umstellung jedoch noch vor sich: Laut DENIC stieg die Zahl der Provider-Wechsel mit AuthInfo im Dezember auf einen Anteil von gerade einmal 25,2 Prozent, was zeigt, dass viele das neue Verfahren offenbar erst im Januar einführen.

Die Umstellung wird also für manchen Domain-Inhaber überraschend sein. Wenn die DENIC ab dem Nachmittag des 2. Februar das alte Transferverfahren einstellt, können Domain-Inhaber eine .DE-Domain de facto nur noch unter Angabe des AuthInfo-Codes umziehen. Bislang war es möglich, .DE-Domains sowohl nach dem alten Verfahren per unterschriebenem Provider-Wechselschreiben als auch nach dem neuen mit AuthInfo-Code von einem Provider zu einem anderen zu transferieren.

Anders als bei generischen Top-Level-Domains, wie .COM oder .NET, existiert für die Länder-Domain .DE nicht per se ein AuthInfo-Code. Dieser muss vielmehr auf Verlangen des Domain-Inhabers vom Provider bei der DENIC gesetzt und dem Domain-Inhaber mitgeteilt werden. Nur unter Angabe des AuthInfo-Codes kann der neue Provider einen Transfer starten. Der Code ermöglicht eine voll automatisierte Überprüfung der Legitimität des Provider-Wechsels, so dass eine Domain innerhalb von Sekunden von einem Provider zum anderen übertragen wird.

Andreas Schreiner, geschäftsführender Gesellschafter von InterNetWire Communications GmbH, begrüßt den Schritt der DENIC, das alte Verfahren einzustellen und kommentiert:

"Das neue Verfahren mit AuthInfo-Code ist deutlich sicherer als das alte, hat aber durch die eingeschränkte Gültigkeitsdauer des AuthInfo-Codes auch einen kleinen Haken. Zunächst zu den Vorteilen: Bei dem alten Verfahren konnte, technisch gesehen, jeder – also auch Unberechtigte – einen Transfer für eine Domain starten. Wenn dann beim zuständigen Provider nicht richtig auf die Transferanfrage reagiert wurde, konnte es passieren, dass die Domain ohne Zustimmung des Inhabers zu einem neuen Provider wechselte.

Prominente Beispiele sind die Domains ebay.de oder google.de, die – zumindest für Stunden – unter fremder Kontrolle waren, ehe der Rücktransfer abgeschlossen war. Mit dem neuen Verfahren wird es solche Fälle nicht mehr geben, denn ohne gültigen AuthInfo-Code kann ein Transfer gar nicht erst gestartet werden. Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens: Ist der AuthInfo-Code korrekt, wird der Transfer von der DENIC innerhalb von Sekunden durchgeführt, denn eine Zustimmung vom bisherigen Provider ist nicht mehr erforderlich. Nach dem alten Verfahren hat es in der Praxis mehrere Tage gedauert, bis eine .DE-Domain transferiert war. Neuregistrierung in Sekunden, Providerwechsel in Tagen – ein extremer Gegensatz, der nun Vergangenheit ist.

Für InterNetWire als Registrar bietet das neue Verfahren die Möglichkeit, die technischen Prozesse im eigenen Domain-Management-System PartnerGate zu optimieren und die Vorteile an den Domain-Inhaber weiter zu geben. So können Webhoster und Internet-Service-Provider, die das System nutzen, für die Domains ihrer Kunden jederzeit einen AuthInfo-Code setzen und beispielsweise mit der Kündigungsbestätigung an den Kunden senden. Ab diesem Zeitpunkt kann der Kunde seine Domain jederzeit in wenigen Sekunden zu seinem neuen Provider transferieren.

Einen Haken hat die Sache leider: Da die DENIC die Gültigkeitsdauer des Codes auf maximal 30 Tage beschränkt hat, könnte der Provider-Wechsel zum Teil nicht völlig reibungslos ablaufen, wenn der Inhaber die Domain nicht innerhalb dieser 30 Tage umzieht. Dies kommt etwa dann vor, wenn noch Registrierungsrestlaufzeiten bestehen, die nicht verschenkt werden sollen. Wird der neue Provider erst nach Ablauf der Gültigkeitsdauer mit dem Transfer beauftragt, muss sich der Domain-Inhaber erneut an seinen alten Provider wenden, um einen neuen AuthInfo-Code anzufordern. Dies könnte für Verärgerung auf allen Seiten sorgen, und in solch einem Fall tragen weder der bisherige noch der neue Provider Schuld. Aus unserer Sicht wäre eine Gültigkeitsdauer von 1 Jahr ideal, um einen kundenfreundlichen Provider-Wechsel bei .DE-Domains zu ermöglichen. Für unser Domain-Management-System PartnerGate haben wir deshalb eine Lösung implementiert, die bis zum Abzug der Domain einen gültigen AuthInfo-Code gewährleistet."
(InterNetWire Communications: ra)

InterNetWire Communications: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Abhängigkeit von den USA vermeiden

    Der erneute Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat nicht nur politische, sondern auch technologische Implikationen für Deutschland. Besonders drängt die Frage: Wie stark ist Deutschland noch auf US-amerikanische Tech-Giganten angewiesen? leitzcloud by vBoxx, ein DSGVO-konformer Cloud-Anbieter aus Deutschland, appelliert an die Politik, die Nutzung europäischer Alternativen zu fördern, um digitale Souveränität zu sichern.

  • Künstliche Intelligenz muss Chefsache sein

    Länder wie die USA und China gelten als Spitzenreiter in Sachen Künstliche Intelligenz. Und Deutschland? Hier wird KI oft lediglich als Prozessbeschleuniger oder Effizienzoptimierer betrachtet - und auch so eingesetzt.

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen