OpenStack öffnet den Weg in die Cloud


So transformiert sich die interne IT-Abteilung hin zu einem Cloud Computing-Anbieter
Für den Aufbau einer eigenen Cloud-Infrastruktur liefert die Open Source-Plattform OpenStack eine Vielzahl an Einzelbausteinen und offenen Schnittstellen

(09.12.15) - OpenStack besteht aus einer Vielzahl an quelloffenen Software-Komponenten. Unternehmen sind damit in der Lage, mit überschaubarem Entwicklungsaufwand eine eigene leistungsfähige Cloud Computing-Umgebung aufzubauen. Den Schwerpunkt bilden Komponenten für Infrastructure-as-a-Service (IaaS), um damit Server und Storage möglichst standardisiert im Rechenzentrum zu betreiben und somit die Grundlagen für die Cloud Computing-Infrastruktur zu legen. Eine der Besonderheiten von OpenStack ist die Skalierbarkeit, da sich mit diesem Framework kleine Clouds mit wenigen Servern ebenso effizient betreiben lassen wie größte Umgebungen auf dem Niveau der bekannten US-Anbieter. OpenStack ist als kostenfrei verfügbar und wird von einigen der großen IT-Konzerne aus dem Datacenter-Umfeld unterstützt. Michael Ziegler, Berater für IT-Infrastruktur und Spezialist für Virtualisierung, Mobile Computing, VMware und Open Source-Software, bei Materna äußert sich zur OpenStack-Technologie.

"IT-Ressourcen aus der Cloud sind heute ein wichtiger Bestandteil in Rechenzentren. Im Idealfall kann die Fachabteilung die benötigten Leistungen einfach und schnell per Mausklick bestellen – Sofern diese von der internen IT überhaupt angeboten werden.

Setzen die Fachbereiche ohne Wissen der IT-Abteilung auf extern zugekaufte Cloud-Services, entsteht eine gefährliche Schatten-IT. Festgelegte Richtlinien, Sicherheitsanforderungen und Service Levels werden so außer Kraft gesetzt und der dadurch entstandene Wildwuchs an IT-Lösungen schafft inakzeptable Sicherheitslöcher

CIOs sollten die Anforderungen nach schnell lieferbaren und standardisiert erbrachten IT-Leistungen der Fachbereiche erfüllen, um eine Schatten-IT zu verhindern. Für den Aufbau einer eigenen Cloud-Infrastruktur liefert die Open Source-Plattform OpenStack eine Vielzahl an Einzelbausteinen und offenen Schnittstellen.

Die Virtualisierung von Servern und Storage bringt nicht ausreichend Effizienzgewinn, um dem Anwender einen echten Mehrwert zu liefern. Erst mit OpenStack kommen ausreichend offene Schnittstellen zur Integration virtualisierter und kompatibler Fremdressourcen ins Spiel, um eine noch stärkere Automatisierung zu erreichen.

Das Telemetrie-Modul von OpenStack liefert Daten zum Ressourcen-Verbrauch, sodass die IT-Abteilung individuelle Abrechnungsverfahren entwickeln kann. Ein OpenStack-Rechenzentrum hebt sich dadurch tatsächlich von einem virtualisierten Rechenzentrum ab, denn es ermöglicht eine bedarfsorientierte Abrechnung von Leistungen auf Basis diverser Nutzungsdaten.

Für verteilte Ressourcen bietet OpenStack mit dem Identity-Modul ein föderiertes Benutzer-Management. Das Dashboard liefert einheitliche und herstellerunabhängige Management-Sichten über die unterschiedlichen Ressourcentypen sowie eine einheitliche Orchestrierungskomponente.

OpenStack ist zwar eine innovative Cloud-Plattform, doch dies allein genügt nicht, um die IT zum internen Cloud-Provider zu transformieren. Erst die automatisierte IT-Fabrik mit Services, die wie vom Fließband ausgeliefert werden, ebnet den Weg der IT-Abteilung hin zum Cloud-Provider. Hierzu gehört es auch, dass die Anwender die entstehenden Kosten im Vorfeld kennen, definierte Services und Service Level einkaufen können und diese schnell erhalten.

Vier Dinge sind zum Betrieb einer IT-Fabrik durch einen internen Cloud-Provider notwendig. Passende Software-Stacks, die Strukturierung der angebotenen IT-Services mit Building Blocks, ein IT-Service-Katalog mit Self-Services für die Anwender und schließlich ein hoher Automatisierungsgrad der Leistungserbringung.

OpenStack ist heute als die zentrale Plattform für den Cloud-Betrieb einsetzbar. Das Framework bietet quelloffen die Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern und wird gleichzeitig von vielen Anbietern und Rechenzentrumsbetreibern akzeptiert. Dies sind entscheidende Argumente für das Cloud Computing im eigenen Haus."
(Materna: ra)


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Abhängigkeit von den USA vermeiden

    Der erneute Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat nicht nur politische, sondern auch technologische Implikationen für Deutschland. Besonders drängt die Frage: Wie stark ist Deutschland noch auf US-amerikanische Tech-Giganten angewiesen? leitzcloud by vBoxx, ein DSGVO-konformer Cloud-Anbieter aus Deutschland, appelliert an die Politik, die Nutzung europäischer Alternativen zu fördern, um digitale Souveränität zu sichern.

  • Künstliche Intelligenz muss Chefsache sein

    Länder wie die USA und China gelten als Spitzenreiter in Sachen Künstliche Intelligenz. Und Deutschland? Hier wird KI oft lediglich als Prozessbeschleuniger oder Effizienzoptimierer betrachtet - und auch so eingesetzt.

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen