Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Dem IT-Outsourcing fehlt die Prozessorientierung


Outsourcing-Leistungen können mangels ausreichender Transparenz nicht effizient gesteuert werden
Es fehlt auch an den notwendigen Prozessstrukturen im Zusammenspiel mit den externen Dienstleistern

(24.06.09) - Die Unternehmen wissen beim IT-Outsourcing häufig nicht, was sie für Leistungen erhalten. Denn die Zuständigkeiten für die Steuerung des jeweiligen Providers sind nach einer Erhebung von exagon consulting unter über 200 Outsourcing-Anwendern entweder verschiedenen Fachbereichen zugeordnet oder gar einem Dienstleiter übertragen worden. Eine gesamtheitliche Verantwortung für die Schnittstellen zwischen externen und internen IT-Prozessen ist eine Ausnahme und findet sich nur in jedem zehnten Fall. Auch eine Koordination der verschiedenen Fachverantwortlichen gehört zu den Ausnahmen (13 Prozent).

"Die unklare Situation bei den Verantwortlichkeiten birgt erhebliche Risiken in sich, da die Outsourcing-Leistungen mangels ausreichender Transparenz nicht effizient gesteuert und auch nicht widerspruchsfrei in die internen IT-Prozesse übernommen werden können", urteilt exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer. "Durch die geringe Transparenz können außerdem große wirtschaftliche Nachteile entstehen, weil dem Unternehmen nicht klar ist, welche Outsourcing-Leistungen in welchem Umfang es überhaupt bezieht und ob zusätzlich berechnete Leistungen nicht Bestandteil des generellen Vertrages sind."

Aber es fehlt nach der exagon-Studie auch an definierten Prozessen für die Schnittstellen zu externen IT-Partnern. Lediglich in 11 Prozent der befragten Unternehmen sind sie differenziert beschrieben, in drei Viertel der Fälle sind sie nur allgemein oder uneinheitlich definiert. Jeder siebte Anwender hat bisher sogar ganz darauf verzichtet, sich den Abläufen von außen nach innen zu widmen. "Ein effizientes Provider-Management verlangt, die externen Leistungszugänge in standardisierten und aufeinander abgestimmten Prozessen abzubilden", betont Fremmer. "Nur dann ist eine zielgerichtete Leistungssteuerung der Partner möglich und werden vermeidbare Kosten sichtbar." Auch Provider-Wechsel könnten sich nur bei transparenten Bedingungen und standardisierten Prozessen störungsfrei realisieren lassen.

Problematisch sind nach der exagon-Studie auch die Serviceverträge selbst, weil in den Leistungsvereinbarungen meist keine Serviceprozesse definiert sind. Stattdessen beschränken sich die Outsourcing-Verträge typischerweise auf die Spezifizierung technischer Leistungsangaben und die Mengenbeschreibung von Services. "Was aber im Regelfall gänzlich oder zumindest teilweise fehlt, sind konkrete Vereinbarungen zu den IT-Prozessen", kritisiert Fremmer.

Dabei sei es heutzutage unbestritten, dass die Leistungsqualität immer weniger von den technischen Systemen und stattdessen vor allem von den Prozessen geprägt werde. "Aber eine Prozessorientierung findet sich in den Outsourcing-Verträgen nicht, also fehlt es auch an den notwendigen Prozessstrukturen im Zusammenspiel mit den externen Dienstleistern", weist der exagon-Geschäftsführer auf einen eklatanten Mangel hin. "Hier müssen die Unternehmen schnellst möglich nachbessern, wenn Outsourcing tatsächlich den gewünschten wirtschaftlichen Nutzen bringen soll", empfiehlt Fremmer.

Bestehen bei Ihnen klare Verantwortlichkeiten für die Schnittstellen zwischen den internen und externen IT-Prozessen?
• durchgängig einheitliche Verantwortung: 9%
• koordiniert durch verschiedene Fachverantwortliche: 13%
• eigenständig durch verschiedene Fachverantwortliche: 41%
• wird durch die Dienstleister geregelt: 32%
• keine Einschätzung: 5%
(n = 203 Unternehmen über 50 Mio. € mit IT-Outsourcing; Quelle: exagon; 2009)

Bestehen definierte Prozesse für die Schnittstellen zu externen IT-Partnern?
• ja, differenzierte Beschreibung: 11%
• allgemein und/oder uneinheitlich definiert: 73%
• nein: 16%

Sind in den Serviceverträgen zusätzlich zu den Leistungsvereinbarungen auch die Serviceprozesse definiert?
• in allen Servicevereinbarungen: 13%
• teilweise: 29%
• nein oder nur geringfügig: 58%
(exagon: ra)

exagon consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen