Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud-basierte Lösungen in EMEA


"ISG Index": Sourcing-Markt in EMEA wächst um 56 Prozent
Im dritten Quartal erreicht das Gesamtvolumen des Sourcing-Markts 3,3 Milliarden Euro - Wachstum des As-a-Service-Segments beschleunigt sich weiter: Marktvolumen expandiert um 56 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro


Der Sourcing-Markt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) ist im dritten Quartal des Jahres 2018 deutlich gewachsen. Sowohl beim traditionellen als auch beim As-a-Service-Sourcing herrschte eine robuste Nachfrage. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index mit den neuesten Zahlen der Branche. Er wird von Information Services Group (ISG) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungshaus im Informationstechnologie-Segment.

Der EMEA ISG Index erfasst Outsourcing-Abschlüsse der Privatwirtschaft mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens vier Millionen Euro. In EMEA belief sich das ACV des Gesamtmarkts im dritten Quartal auf 3,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 56 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs entspricht.

Seit Jahresbeginn wuchsen vor allem die beiden As-a-Service-Bereiche Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) in EMEA stärker als in jeder anderen Region und erreichten ein Marktvolumen von 2,7 Milliarden Euro (IaaS) beziehungsweise 0,9 Milliarden Euro (SaaS).

Weltweit legte das ACV des gesamten Sourcing-Markts im dritten Quartal um 19 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu. Die Nachfrage nach traditionellem Sourcing stagnierte bei einem globalen ACV von 4,8 Milliarden Euro. As-a-Service hingegen erreichte mit einem ACV von 4,6 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert, was einem Plus von 47 Prozent entspricht.

"Es ist ermutigend, dass EMEA zuletzt wesentlich mehr Cloud-basierte Lösungen nachgefragt hat", sagt Friedrich Löer, Partner bei ISG Information Services Group Germany. "Bis vor kurzem noch hinkte die Region dem Rest der Welt hinterher, doch scheint EMEA nun aufzuholen – mit den im letzten Quartal und im Jahresvergleich weltweit höchsten Wachstumsraten für IaaS und SaaS."

Ergebnisse nach Branchen
Die hohen As-a-Service-Vertragsaktivitäten in EMEA führten seit Jahresbeginn zu einem deutlichen Wachstum in allen Branchen.

Das gesamte Sourcing-Marktvolumen hat in EMEAs größter Branche, der Finanzwirtschaft, in den ersten drei Quartalen 2018 im Jahresvergleich um 30 Prozent zugenommen. As-a-Service verzeichnete dabei ein Plus von 61 Prozent, das traditionelle Sourcing von 24 Prozent.

Auch die Fertigungsindustrie meldet ein solides Wachstum. Das Vertragsvolumen des gesamten Sourcing-Marktes der Branche nahm seit Jahresbeginn und im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zu. Dies ging vor allem auf das Konto starker As-a-Service-Aktivitäten, die im Jahresvergleich um 39 Prozent zulegten, während das traditionelle Sourcing um moderate fünf Prozent wuchs.

Das ACV der ersten drei Quartale 2018 stieg bei den Business Services im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent an. Während das As-a-Service-Marktvolumen um 63 Prozent zulegte, schwächelte das traditionelle Sourcing, das im Jahresvergleich um 17 Prozent nachgab.

Der Handel zeigt sich mit einem ACV-Zuwachs von 78 Prozent beim gesamten Sourcing weiterhin stark. Grund sind steigende As-a-Service-Aktivitäten und ein deutlicher Aufschwung beim traditionellen Sourcing.

Ergebnisse nach Ländern
Das Marktvolumen des traditionellen Sourcings im Vereinigten Königreich (UK) betrug im dritten Quartal 581 Millionen Euro. Dies bedeutet ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahrs, das allerdings das schwächste im ganzen letzten Jahrzehnt war. Insgesamt schrumpften die Werte des traditionellen Sourcings in UK seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016. Vor dem Brexit-Votum erreichte das ACV des traditionellen Sourcings in zwei bis drei Quartalen des Jahres jeweils mehr als 800 Millionen Euro. Seit dem Referendum war dies in lediglich einem Quartal der Fall. Zwar stieg zugleich die Zahl der Vertragsabschlüsse stetig an, doch fielen diese jeweils kleiner aus. Ein Teil dieser Rückgänge konnte das As-a-Service-Geschäft ausgleichen, doch UK ist das einzige Land in EMEA, das einen nachhaltigen Rückgang des ACV im traditionellen Sourcing aufweist.

Der Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) verzeichnete ein gutes drittes Quartal. Das Marktvolumen des traditionellen Sourcings erreichte 712 Millionen Euro. Dies sind 160 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahrs, das außergewöhnlich schwach ausfiel. Das starke zweite und dritte Quartal führten zu einer Erholung des Sourcing-Marktes in DACH, der schwach in das Jahr 2018 startete, nun aber mit Blick auf alle drei bisherigen Quartale 2018 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zulegte.

Das Marktvolumen des traditionellen Sourcings gab in Frankreich im dritten Quartal 2018 leicht um acht Prozent nach, allerdings im Vergleich zu einem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal. Auch die Zahl der Vertragsabschlüsse ging um 36 Prozent zurück. Zwar ist die ACV-Performance der ersten drei Quartale 2018 schwächer als der außergewöhnlich starke gleiche Vorjahreszeitraum, doch liegen die Werte im Bereich der Jahre zuvor.

Ausblick
"Der Markt des traditionellen Sourcings in Großbritannien ist wegen der nahenden Brexit-Deadline von deutlicher Vorsicht geprägt", fasst Friedrich Löer zusammen. "Obwohl viel Bewegung im Markt zu verzeichnen ist, fallen die Vertragsabschlüsse kleiner aus. Zugleich nimmt das As-a-Service-Sourcing deutlich zu. Dies zeigt, dass britische wie andere europäische Unternehmen agil bleiben wollen, um sich besser auf unsichere politische und wirtschaftliche Entwicklungen einstellen zu können. Trotz aller Unsicherheiten erwarten wir, dass EMEA zum Wachstum im gesamten Jahr 2018 beiträgt, das wir für die Branche weltweit erwarten. In den Einzelsegmenten gehen wir davon aus, dass das traditionelle Sourcing um vier Prozent, SaaS um 17 Prozent und IaaS um 30 Prozent zulegen werden, wobei allein die Public Cloud-Umsätze um 45 Prozent steigen werden."
(Information Services Group – ISG: ra)

eingetragen: 15.11.18
Newsletterlauf: 05.12.18

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen