Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Datenschutzverletzungen & Cloud-Migration


Studie: Mehr als die Hälfte der Unternehmen ist der Meinung, dass die IT-Sicherheit nicht mit der Einführung der Cloud Schritt halten kann
93 Prozent berichten über Probleme bei der Kontrolle von Cloud-Workloads


Unternehmen haben mit der rasanten Expansion der Cloud zu kämpfen. Dies geht aus dem neuen Cloud Security Threat Report (CSTR) von Symantec hervor, einem der weltweit führenden Anbieter für Cybersicherheit. Für den Symantec-Bericht wurden 1.250 Security-Entscheider weltweit befragt. Die Ergebnisse unterstreichen, dass sich die Sicherheitslandschaft in der Cloud wandelt. Eine Erkenntnis: Unternehmen haben einen Wendepunkt erreicht, denn mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller Workloads sind bereits in die Cloud migriert. Gleichzeitig geben 53 Prozent der Organisationen in Deutschland an, dass ihre Cloud-Sicherheit nicht ausgereift genug ist, um mit der rasanten Expansion von Cloud Computing-Anwendungen Schritt zu halten.

"Die Einführung neuer Technologien führte in der Vergangenheit fast immer zu Sicherheitslücken. Wir haben festgestellt, dass die durch Cloud Computing entstandenen Lücken angesichts der Vielzahl geschäftskritischer Daten, die in der Cloud gespeichert werden, ein größeres Risiko darstellen als zuvor angenommen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass 69 Prozent der Unternehmen weltweit (71 Prozent in Deutschland) der Meinung sind, dass ihre Daten bereits im Dark Web zum Verkauf stehen. Sie befürchten auch ein erhöhtes Risiko von Datenschutzverletzungen aufgrund ihrer Cloud-Migration", erklärt Nico Popp, Senior Vice President Cloud & Information Protection, bei Symantec. "Datenschutzverletzungen können das Geschäftsergebnis signifikant beeinträchtigen. Sicherheitsteams bemühen sich daher, dies zu verhindern. Unser CSTR 2019 zeigt, dass es nicht die zugrundeliegende Cloud-Technologie ist, die das Problem der Datenschutzverletzung verschärft – es sind vielmehr unzureichende Sicherheitspraktiken, überlastete IT-Mitarbeiter und das riskante Nutzerverhalten im Zusammenhang mit der Einführung der Cloud."

Sicherheitsmodernisierungen können mit der Cloud nicht Schritt halten
Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Sicherheitsmaßnahmen zeitgleich zur Einführung der Cloud zu modernisieren – 71 Prozent der deutschen Unternehmen erlebten einen Sicherheitsvorfall aufgrund unzureichender Sicherheitsmaßnahmen. Mangelnde Transparenz über Cloud-Workloads ist hier die Hauptursache – die überwältigende Mehrheit der Befragten (93 Prozent) berichte von Problemen bei der Kontrolle der Cloud-Workloads.

So ergab die Symantec Studie, dass deutsche Unternehmen zwar im Durchschnitt 436 Cloud-Apps verwenden, die tatsächliche Zahl liegt jedoch fast viermal höher – und zwar werden insgesamt 1.807 Apps genutzt. Infolge dieser unausgereiften Praktiken, zu denen auch eine schlechte Konfiguration, fehlende Verschlüsselung oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) gehören, sind Unternehmen einem erhöhten Risiko von Insider-Bedrohungen ausgesetzt. Diese stuften die Befragten immerhin als drittgrößte Bedrohung für die Cloud-Infrastruktur ein. Die Ergebnisse des CSTR zeigen, dass 65 Prozent der Firmen MFA in IaaS-Konfigurationen nicht implementieren, 80 Prozent verwenden keinerlei Verschlüsselung.

Komplexität fordert ihren Tribut
Die Einführung der Cloud führt zu einer höheren Komplexität, wie die IT unter anderem in der Public Cloud, Private Cloud, Hybrid oder On-Premise bereitgestellt wird und wo die Daten gespeichert sind. IT-Teams sind damit schlicht überfordert. Es ist daher nicht verwunderlich, dass laut dem CSTR von Symantec 27 Prozent der Cloud-Sicherheitswarnungen in deutschen Firmen keine Beachtung finden. Ein Großteil (64 Prozent) der Security-Vorfälle weltweit tritt auf Cloud-Ebene auf. Mehr als die Hälfte der Befragten gab zu, dass sie mit der Zahl der Vorfälle nicht Schritt halten können. Die Zukunft sieht entsprechend "neblig" aus – 83 Prozent sind überzeugt, dass sie keine Prozesse etabliert haben, um bei Cloud-Sicherheitsvorfällen effektiv zu handeln.

Gefährliche Verhaltensweisen sorgen für Herausforderungen bei IT-Teams
Eine der größten Herausforderungen für Sicherheitsteams ist das wachsende riskante Nutzerverhalten. Die weltweiten Studienteilnehmer geben an, dass fast jeder dritte Mitarbeiter ein riskantes Verhalten in der Cloud aufweist. Gleichzeitig zeigen die Umfrageergebnisse, dass 85 Prozent der Befragten keine optimalen Sicherheitsverfahren anwenden. Infolge dieses risikoreichen Verhaltens werden sensible Daten häufig unsachgemäß in der Cloud gespeichert.

Unternehmen sind damit anfälliger für Datenschutzverletzungen; 93 Prozent der Befragten geben an, dass übermäßiges Teilen von Daten und Inhalten, sogenanntes "Oversharing", ein Problem ist. Sie schätzen, dass ein Drittel der Dateien nicht in der Cloud abgelegt werden sollten. In Deutschland gehen die Befragten davon aus, dass sogar 40 Prozent der Dokumente nicht in die Cloud gehören. Wie auch bereits bei früheren Technologien ist die Cloud nicht immun gegen unsicheres Anwenderverhalten. Zu den gängigen riskanten Verhaltensweisen zählen Nutzer mit schwachen Passwörtern (40 Prozent), schlechter Passwortverwaltung (35 Prozent), unbefugte Nutzung von Cloud-Anwendungen (34 Prozent) und unsichere Verbindungen zu persönlichen Endgeräten (33 Prozent). .

Der künftige Weg
Dank der Cloud sind Unternehmen effizienter als jemals zuvor und verfügen über neue Fähigkeiten. Der Cloud Security Threat Report von Symantec zeigt allerdings deutlich, dass sich viele Firmen nicht mit den Sicherheitsrisiken auseinandersetzen, die die Einführung der Cloud mit sich bringt. Dazu gehört beispielsweise ein höheres Risiko von Datenschutzverletzungen. Investitionen in Cloud-fähige Cyber-Sicherheitsplattformen, die Automatisierungsprozesse und künstliche Intelligenz nutzen haben eine Reihe von Vorteilen. Sie sorgen unter anderem für höhere Transparenz und entlasten damit die Security- und IT-Teams. Sie sind außerdem eine gute Möglichkeit, um die Verteidigung zu automatisieren und Data Governance-Grundsätze durchzusetzen. Da sich Cyber-Security jedoch zunehmend auf den Geschäftserfolg auswirkt, ist es auch an der Zeit, die bisherige Handhabung neu zu kalibrieren und Sicherheits-Best-Practices auch auf Mitarbeiter-Ebene anzuwenden.

Über den Cloud Security Threat Report
Der Cloud Security Threat Report 2019 vergleicht Tatsachen sowie Wahrnehmungen der Cloud-Sicherheit und stellt diese in Relation zueinander. Der Bericht basiert auf Daten einer externen Marktstudie mit 1.250 IT-Entscheidern in 11 Ländern weltweit und verschiedenen Security-Telemetrien die Symantec über Cloud, E-Mail, Web Security Services, Threat Intelligence und andere intern verwaltete Datenquellen durchführte.
(Symantec: ra)

eingetragen: 30.09.19
Newsletterlauf: 23.10.19

Symantec: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen