Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Trend zur Multi- und Hybrid-Cloud hält an


"Flexera 2022 State of the Cloud Report": Microsoft Azure zieht an AWS vorbei / Trend zur Multi- und Hybrid-Cloud hält an
Multi Cloud und Hybrid Cloud etabliert sich als Trend Cloud-Ausgaben: KMU investieren weiterhin stark



Flexera hat den jährlichen "State of the Cloud Report 2022" vorgelegt. Die Umfrage unter mehr als 750 Unternehmen zeigt: Die Cloud-Nutzung legt weiter zu, jedoch weniger stark als erwartet. Einen massiven Zuwachs verzeichnet allein der Mittelstand. Auf Anbieterseite zieht Microsoft Azure erstmals an AWS vorbei.

Im zweiten Pandemie-Jahr trieb COVID-19 die Cloud-Migration zwar weiter voran. Die getätigten Ausgaben lagen aber unter dem von Unternehmen erwarteten Prognosen. Nur 66 Prozent verzeichneten eine höhere Cloud-Nutzung als geplant. Im Vorjahr waren noch 90 Prozent davon ausgegangen, das IT-Budget zu überschreiten.

Eine Ausnahme stellt der Mittelstand dar. Hier ist die Cloud-Nutzung im letzten Jahr massiv gewachsen. 53 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen geben bereits mehr als 1,2 Millionen US-Dollar für ihre Cloud-Instanzen aus. Im Vorjahr waren es lediglich 38 Prozent der KMU. In den nächsten zwölf Monaten sollen insgesamt 63 Prozent der Workloads und 62 Prozent der Daten in KMU in der Public Cloud ausgeführt bzw. gespeichert werden.

"Die Cloud-Nutzung ist in den letzten Jahren in allen Unternehmen stark gewachsen und hat mit der Pandemie einen massiven Schub erhalten. Jetzt machen sich die Unternehmen daran, ihren Cloud-Fußabdruck zu vergrößern und stehen vor neuen Herausforderungen und Trends", erklärt Brian Adler, Senior Director, Cloud Market Strategy bei Flexera. "Die Cloud-Kosten steigen weiter und auch der Anteil an unnötigen Ausgaben bleibt hoch. Die Notwendigkeit von FinOps (Cloud Financial Management) wächst. Gefragt sind Initiativen rund um IT/Ops und Cloud-Kompetenzzentren, um auch langfristig die Cloud-Ausgaben im Griff zu behalten."

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Hybrid & Multi Cloud
Der parallele Einsatz von Public und Private Clouds (Hybrid Cloud) gehört mit 80 Prozent zur Best Practice von Unternehmen. Die häufigste Kombination ist ein Mix aus mehreren Public und Private Clouds. Ganze 89 Prozent der Unternehmen setzen zudem auf eine Multi Cloud-Strategie und greifen beim Cloud Computing auf mehr als einen Anbieter zurück (2021: 92 Prozent).

Workloads & Datenspeicherung
Die Hälfte der Workloads (50 Prozent) und der Daten (48 Prozent) von Unternehmen findet sich in der Public Cloud. Im Laufe der nächsten zwölf Monate soll der Anteil weiter steigen, auf jeweils 56 Prozent bzw. 55 Prozent. Das zunehmende Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Cloud spiegelt sich auch im Umgang mit sensiblen und sicherheitskritischen Daten wider. Hier plant mehr als die Hälfte der Unternehmen, zumindest einen Teil der Kundendaten (59 Prozent) und Finanzdaten (52 Prozent) zukünftig in der Cloud zu speichern.

Top 3 Cloud-Anbieter
Wie in den Vorjahren zählen Microsoft Azure, Amazon Web Service (AWS) und Google Cloud Platform (GCP) zu den drei führenden Cloud-Anbietern. Allerdings gelingt es Azure (77 Prozent) zum ersten Mal an AWS (76 Prozent) vorbeizuziehen. Die Cloud-Computing-Plattform von Microsoft überholt AWS darüber hinaus bei der Anzahl der virtuellen Maschinen (VMs): 71 Prozent betreiben mehr als 51 VMs auf Azure, im Vergleich zu 69 Prozent bei AWS. Auch bei den Cloud-Ausgaben liegt Azure mit Unternehmen, die jährlich mindestens 1,2 Millionen US-Dollar ausgeben, bereits gleichauf mit der Amazon Cloud-Plattform (beide 52 Prozent).

Azure profiziert vor allem von der höheren Akzeptanz bei Unternehmen, die die Cloud in kleinem bzw. moderaten Umfang nutzen. AWS hingegen findet sich eher in Unternehmen mit hoher und langjähriger Cloud-Nutzung. Es scheint, dass der Vorsprung von Amazon als erster großer Cloud-Anbieter langsam zu schmelzen beginnt. Cloud-Anbieter wie GCP (48 Prozent), Oracle (28 Prozent), IBM (24 Prozent) und Alibaba (12 Prozent) bewegten sich auf Vorjahresniveau.

Cloud-Ausgaben steigen
Mehr als die Hälfte der Unternehmen (57 Prozent) gibt pro Jahr mehr als 2,4 Millionen US-Dollar für die Public Cloud aus. Bei 8 Prozent sind es sogar mehr als 60 Millionen. Die Ausgaben sind stark von der Größe der Unternehmen abhängig. So übersteigen bei 37 Prozent der großen Unternehmen die jährlichen Cloud-Kosten die Marke von 12 Millionen US-Dollar. Das Problem unnötiger Cloud-Ausgaben – insgesamt 32 Prozent – verschärft sich weiter. Im Durchschnitt überschreiten die Ausgaben für die Public Cloud die IT-Budgets von Unternehmen um rund 13 Prozent (2021: 24 Prozent).

Herausforderung Cloud-Migration
Die größten Herausforderungen für Unternehmen bleiben mit 85 Prozent das Thema Sicherheit, dicht gefolgt von mangelnden Fachkräften (83 Prozent) und dem Cloud-Ausgabenmanagement (81 Prozent). Zu den Top-Initiativen zählen neben der Optimierung der Cloud-Kosten (59 Prozent) die Migration von Workloads (57 Prozent) und die Umstellung von On-Premise auf Software-as-a-Service (SaaS) (42 Prozent). Bei der Cloud-Migration bereitet insbesondere das Application Dependency Mapping (53 Prozent), die technische Machbarkeitsprüfung (48 Prozent) und der Kostenvergleich von Cloud und On-Premise (41 Prozent) Kopfzerbrechen.

Managed Service Providers (MSP)
Angesichts dieser Herausforderungen investieren Unternehmen verstärkt in Managed Service Provider (MSPs). 57 Prozent der Unternehmen verlassen sich auf einen Partner und lagern mindestens einen Aufgabenbereich aus. Ein Viertel (26 Prozent) überlässt das Management der Public Cloud gänzlich einem Dienstleister.

Cloud-Konfigurations-Tools
Beim Cloud-Management greifen Unternehmen trotz Multi Cloud am häufigsten auf die jeweiligen nativen Cloud-Tools der Anbieter zurück. Dazu gehört AWS CloudFormation-Vorlagen (50 Prozent) und Azure Resource Manager-Vorlagen (48 Prozent). Unabhängige Tools von Drittanbietern hingegen verlieren an Boden. So verzeichneten Terraform, Ansible, Chef, Puppet und Salt/SaltStack einen deutlichen Rückgang.

Container-as-a-Service (CaaS)
Container-Tools von Docker (43 Prozent) und Kubernetes (42 Prozent) etablieren sich zum Mainstream. Auch Container-as-a-Service (CaaS) gewinnt weiter an Zugkraft, mit AWS Elastic Container Service (ECS) und AWS Elastic Kubernetes Service (EKS) (47 Prozent) an der Spitze ab.

Über den Report:
Die Umfrage des Flexera State of the Cloud Reports (ehemals Rightscale State of the Cloud Report) wurde im vierten Quartal 2021 durchgeführt. Für den zum 11. Mal in Folge veröffentlichten Jahresbericht befragte Flexera insgesamt 753 Technologieexperten zu der Einführung von Cloud Computing in ihren Unternehmen. Zu den Teilnehmern zählen technische Führungskräfte, Manager und IT-Fachexperten aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen, darunter Technologieservices, Software, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Bildung, Regierung und Gesundheitswesen.
(Flexera: ra)

eingetragen: 23.03.22
Newsletterlauf: 09.05.22

Flexera Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

  • Softwarenutzungsanalyse

    Daten sind nicht erst seit KI ein begehrtes Gut. Die Umstellung auf digitale Geschäftsmodelle und die Verbesserung des Kundenservices setzen umfassende Einblicke und damit Daten voraus. Doch obwohl eine wachsende Mehrheit der Softwareanbieterin Telemetriedaten erfasst, gelingt es nur wenigen, das Potential vorliegender Daten auch effektiv auszuschöpfen.

  • KI läutet neue Ära im Microsoft-Ökosystem ein

    Die fortschreitende Implementierung von generativer KI (Generative AI, GenAI) verändert das Microsoft-Ökosystem von Grund auf. Es ist davon auszugehen, dass die neue strategische Ausrichtung von Microsoft wesentlich zu Geschäftswachstum und Produktivitätssteigerungen bei Microsoft-Partnern und -Anwendern beiträgt.

  • Report: Der Schlüssel zur ITSM-Effizienz

    SolarWinds hat ihren State of ITSM Report 2024 veröffentlicht. Er liefert praktische handlungsrelevante Empfehlungen auf Basis realer ITSM-Strategien (Information Technology Service Management).

  • Public-Cloud-Markt wächst weiter

    Laut der neuesten Prognose von Gartner werden die weltweiten Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste im Jahr 2025 723,4 Milliarden US-Dollar erreichen. Im Jahr 2024 lagen sie noch bei 595,7 Milliarden US-Dollar.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen