Multi-Cloud: Nicht für jedes Unternehmen
Vor allem drei Aspekte sind bei der Multi-Cloud von hoher Relevanz
Die Entscheidung für oder gegen eine Multi-Cloud muss immer individuell getroffen werden
Multi-Cloud-Umgebungen stellen für kleine und mittelständische Unternehmen nicht immer die beste Lösung dar. Der IT-Dienstleister Consol zeigt, für wen sich eine Multi-Cloud eignet. Jeder Cloud-Anbieter bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit. Daher zielen immer mehr Unternehmen auf einen Best-of-Breed-Ansatz ab, in dem sie die besten Eigenschaften der einzelnen Cloud Computing-Anbieter in einem Multi-Cloud-Ansatz vereinen. Hierbei laufen die Anwendungen der Unternehmen bei verschiedenen Public-Cloud-Anbietern. "Nach der Einschätzung und den Erfahrungswerten von Consol ist ein Multi-Cloud-Modell aber nicht für jedes Unternehmen die beste Lösung, im Gegenteil. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen kann die bessere Strategie sein, sich auf einen einzigen Anbieter zu konzentrieren", erklärt Lukas Höfer, Senior IT-Consultant bei Consol in München.
Vor allem drei Aspekte sind bei der Multi-Cloud von hoher Relevanz: Erstens kann ein Unternehmen damit einen Best-of-Breed-Ansatz verfolgen; zum Beispiel ist für IoT (Internet of Things)-Anwendungen Microsoft Azure noch besser geeignet als die Google Cloud, die dafür in anderen Bereichen glänzt. Zweitens verringert die Multi-Cloud-Wahl die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter; damit bewahrt ein Unternehmen Flexibilität, falls AGBs eines Services mit negativen Auswirkungen angepasst werden oder ein Service ganz eingestellt wird. Drittens ermöglicht die Multi-Cloud-Nutzung eine Kombination von Compliance und Dynamik; Unternehmen können so für Services mit hohen Compliance-Anforderungen kleine deutsche Provider und für die restlichen Services die flexible Infrastruktur großer Public-Cloud-Anbieter nutzen.
Diese Vorteile einer Multi-Cloud sind zwar grundsätzlich für alle Unternehmen gültig, in der Regel kommen sie aber nur bei Großunternehmen wirklich zum Tragen. Der Grund: die benötigte Lösungsvielfalt. Meistens fokussieren kleinere oder mittlere Firmen aber ein klar abgestecktes Geschäftsfeld. Es ist also mehr als unwahrscheinlich, dass sie gleichzeitig IoT-Lösungen, die Entwickler-freundlichste Machine-Learning-Umgebung und die schnellsten Bare-Metal-Maschinen benötigen.
Die Wahl eines einzigen Cloud Computing-Anbieters ist deshalb die bessere Lösung, wenn ein Unternehmen ein eng umrissenes Kerngeschäftsfeld hat und die benötigten Services durch einen einzigen Anbieter sehr gut abdecken kann; dies kann durchaus auch für ein größeres Unternehmen zutreffend sein.
Durch eine One-Provider-Strategie können nämlich Kosten gespart werden, nicht nur organisatorisch, sondern auch durch die diversen Rabattmodelle der Anbieter. Außerdem werden dadurch die Nachteile vermieden, die mit einer Multi-Cloud-Nutzung unweigerlich verbunden sind, etwa hinsichtlich des höheren administrativen Aufwands, der entstehenden Datensilos oder des nicht ganz kostengünstigen Verschiebens von Daten zwischen Clouds.
"Die Entscheidung für oder gegen eine Multi-Cloud muss immer individuell getroffen werden, denn eine Strategie für Cloud-Services, die zu jedem Unternehmen passt, gibt es nicht", betont Höfer. "Unternehmen brauchen daher einen Partner, der sie individuell berät und ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept erarbeitet." (Consol Consulting & Solutions Software: ra)
eingetragen: 27.08.18
Newsletterlauf: 15.08.18
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