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In zehn Schritten in die Cloud


Die Cloud ist nicht nur eine weitere Kostenstelle für die IT, sondern ein Paradigmenwechsel
Mit dem Schritt in die Cloud beweisen Unternehmen Mut zur Veränderung



Von Markus Eisele, Developer Strategist bei Red Hat

Die Cloud-Nutzung ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Dabei geht es keineswegs nur um technische Fragestellungen. Ebenso wichtig ist ein strategisches und stufenweises Vorgehen auf dem Weg in die Cloud. Markus Eisele, Developer Strategist bei Red Hat, zeigt auf, wie Unternehmen in zehn Schritten die erfolgreiche Cloud-Reise antreten können.

In der IT-Welt und vor allem in Bezug auf die Cloud dreht sich vieles um Container und ihre Orchestrierung. Thematisiert werden Packungsdichten oder Microservices. Aber über den konkreten Weg in diese verheißungsvolle neue Welt wird nur selten gesprochen. Dabei zeigen zehn einfache Überlegungen zur Cloud-Nutzung, worauf zu achten ist.

1. Die Cloud-Reise beginnt im Kopf
Mit dem Schritt in die Cloud beweisen Unternehmen Mut zur Veränderung. Zwangsläufig sind damit auch organisatorische Änderungen verbunden, denn eines muss klar sein: Die Cloud ist nicht nur eine weitere Kostenstelle für die IT, sondern ein Paradigmenwechsel, der mit neuen Anwendungsarchitekturen und Prozessen die Produktionszeiten verkürzt. Vorhandene starre Prozesse müssen dabei beseitigt werden, um Flexibilität und Geschwindigkeit in der gesamten Organisation zu etablieren. Die zugrundeliegende Technik ebnet dafür schließlich nur den Weg.

2. Die richtigen Metriken müssen definiert werden
In der Cloud wird viel gemessen, beispielsweise die Anzahl von Containern oder Microservices, die Durchlaufzeiten oder der Speicherverbrauch. Auch Bedarfsprognosen werden erstellt. Aber sind diese Werte wirklich wichtig? Schließlich geht es um den Erfolg. Richtig ist: Ein Erfolg kann erst belegt werden, wenn er messbar ist. Unternehmen sollten somit frühzeitig festlegen, wie ihr Erfolg aussehen soll und welche Ziele sie erreichen wollen. Auf dieser Basis können sie dann die Metriken festlegen.

3. Entwickler dürfen nicht eingeschränkt werden
Entwickeln ist immer auch eine kreative Kunst. Wie bei jeder Kunst steckt auch in einer Entwicklung bahnbrechendes Potenzial oder großes Chaos. Das eine ohne das andere geht nicht. Folglich dürfen Entwickler in ihrer Tätigkeit und Produktivität auch nicht begrenzt werden.

4. Daten sind die Treiber der Strategie
Keine moderne Anwendung, egal in welcher Architektur, kommt ohne Daten aus. Sie waren, sind und werden auch zukünftig die Währung digitaler Unternehmen bleiben. Ihr digitales Gewicht entscheidet über den Ort ihrer Lagerung. Und dieser Ort bestimmt dann auch die Cloud-Strategie.

5. Selber bauen ist aufwendig
Beim Hausbau heißt es oft: Wer selber baut, wird nie fertig. Alternativen sind Kauf oder Miete. Auch die Cloud-Nutzung kann man damit vergleichen und es gibt verschiedene Angebote. Angesichts der vielfältigen Aufgaben hinsichtlich Plattformfunktionen, Architektur, Kubernetes oder Security ist die Do-it-yourself-Variante selten die beste Wahl. Einfacher ist es, die passende Cloud zur konkreten eigenen Anforderung auszuwählen.

6. Die eigenen Anwendungen muss man kennen
Entwickler begleiten ihre Anwendungen von der Idee bis zum produktiven Leben. Und alle haben unterschiedliche Anforderungen. Manche müssen extrem gut skalieren, andere nur einmal im Jahr arbeiten. Diese Unterschiede sollte ein Unternehmen auf dem Weg in die Cloud kennen und folglich seine Applikationen kategorisieren.

7. Migrationsszenarien sind festzulegen
Nur weil sich die Infrastruktur ändert, müssen Anwendungen nicht automatisch neu entwickelt werden. Manchmal reicht es schon, Bestehendes einfach zu migrieren. Vielleicht kann auch eine moderne Erweiterung helfen. Nur was wirklich veraltet ist und so nicht mehr brauchbar ist, sollte eliminiert oder eben neu entwickelt werden. Prinzipiell muss ein Unternehmen anwendungs- und anforderungsspezifisch immer eine geeignete Migrationsstrategie festlegen, sei es Rehosting, Replatforming oder Refactoring.

8. Das Richtige bauen und betreiben
Einfach so in die Cloud geht nicht. Ohne erprobte Baupläne sollte man nicht starten. Dabei geht es um Aspekte wie Architektur, Produkte, Entwicklung und Betrieb.

9. Der Betrieb ist die hohe Kunst der Cloud
Egal wie schön etwas verpackt ist, der Teufel steckt zumeist im alltäglichen Umgang. Das betrifft auch den Betrieb. Ist alles nach starren Prozessen ausgerichtet, ist auch der Stillstand vorprogrammiert. Auch hier gilt es, die richtigen Metriken für Site Reliability Engineering (SRE) zu finden, das unter anderem auf die Optimierung und Automatisierung von Operations-Aufgaben abzielt.

10. Innovationen starten mit Zusammenarbeit
Unternehmen müssen ihre Teams zusammenbringen. Nur durch Kollaboration kann schließlich etwas Innovatives entstehen. Geniale Ideen sind immer der Weg in die Zukunft. Und mit Open Source ist sie nur einen kleinen Schritt weit entfernt.

Der Weg in die Cloud wird kein leichter sein, könnte man sagen. Ohne richtige Vorbereitung und Strategie ist diese Einschätzung auch zutreffend. Die genannten Schritte in die Cloud können aber eine erste Hilfestellung geben, um die Cloud-Reise gefahrlos und letztlich erfolgreich anzutreten. (Red Hat: ra)

eingetragen: 18.05.22
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