Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Ein Quality-of-Service-Konzept ist gefragt


Praxis-Tipps: So können Sie Quality of Service garantieren
Cloud Service Provider und IT-Abteilungen in größeren Unternehmen kommen am Thema Quality of Service nicht mehr vorbei


Von Georg Mey, Senior Manager Solution Architects EMEA bei NetApp

Wer in einer mandantenfähigen Umgebung viele geschäftskritische Applikationen gleichzeitig betreibt, steht vor einem Problem: Wie lässt sich sicherstellen, dass jede Anwendung genügend Storage-Performance bekommt, damit sie stabil läuft? Ein Quality-of-Service-Konzept ist gefragt. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Der Königsweg ist eine Virtualisierungs-Technologie wie SolidFire, die Kapazität und Performance trennt und garantierte IOPS pro Volume ermöglicht.

Cloud Service Provider und IT-Abteilungen in größeren Unternehmen kommen am Thema Quality of Service nicht mehr vorbei. Sie müssen dafür sorgen, dass geschäftskritische Applikationen schnell und vor allem stabil laufen. Dafür spielt die Speicher-Leistung eine wichtige Rolle. Das Problem: Wenn viele Anwendungen gleichzeitig auf denselben Storage zugreifen, kommt es zum Noisy-Neighbour-Syndrom. Die App, die am lautesten nach Ressourcen schreit, bekommt sie auch. Das bremst andere aus, denn für sie bleibt nur noch der Rest.

Im schlimmsten Fall kann ein Performance-hungriger Nachbar ein ganzes System lahm legen. Während IT-Administratoren in Unternehmen solche Apps auf einen anderen Storage migrieren und ihren Anforderungen nach verteilen können, sind Cloud-Service-Provider im Blindflug. Denn sie können schlichtweg nicht vorhersehen, welche Applikationen ihre Kunden in der Cloud Computing-Infrastruktur betreiben. Welche Möglichkeiten haben sie also, um Performance zu garantieren?

Hardware aufstocken
Bei traditionellen Storage-Lösungen sind Kapazität und Performance untrennbar miteinander verknüpft. IT-Verantwortliche vergrößern daher den Speicher und stocken Hardware auf, wenn sie einzelnen Applikationen mehr IOPS zur Verfügung stellen wollen. In Folge kaufen sie unnötig viel Storage, wobei ein Teil der Ressourcen die meiste Zeit ungenutzt bleibt. Dieser Ansatz ist also nicht sehr kosteneffizient.

IO-Priorisierung: Sonderbehandlung für ausgewählte Volumes
Einige Storage-Hersteller haben eine IO-Priorisierung in ihre Produkte eingebaut, um Quality of Service zu ermöglichen. IT-Administratoren können damit Volumes festlegen, die bei der Performance-Verteilung bevorzugt behandelt werden. Ein solches System funktioniert jedoch nur in Umgebungen, in denen es wenige priorisierte Volumes gibt. Denn sonst machen auch diese sich die Leistung wieder strittig. Außerdem setzt es voraus, dass IT-Verantwortliche wissen, welche und wie viele Volumes sie bevorzugen müssen. Für Cloud-Service-Provider, die keinen Einblick in die Applikationen ihrer Kunden haben, also schwierig.

Rate Limiting: Die maximale Performance einschränken
Andere Hersteller ermöglichen es, harte Performance-Grenzen für ausgewählte Volumes festzulegen. Das verhindert zwar, dass Noisy Neighbours ausscheren können. Gleichzeitig schränkt es aber auch Applikationen ein, die in rechenintensiven Phasen besonders viel Performance benötigen.

Storage Tiering: Dateien schlau umschichten
Ein klassischer Weg, um Performance zu verbessern, ist das Tiering. Dabei bauen IT-Verantwortliche die Storage-Umgebung als Schicht-Modell auf, das aus langsameren Festplatten-Arrays und schnellen SSDs besteht. Intelligente Algorithmen verschieben Apps dann nach Bedarf in den schnelleren oder langsameren Bereich. Dieses ständige Daten-Umschichten belastet jedoch die SSDs. Deshalb müssen Unternehmen für Storage-Tiering die teureren, Single-Level-Cell-Speicherzellen einsetzen.

Das macht allerdings die Kostenersparnis hinfällig, die man sich durch den Einsatz der langsameren HDDs der unteren Schicht versprochen hatte. Außerdem müssen Administratoren dafür sorgen, dass die jeweiligen Speicherschichten immer groß genug sind. Dafür müssen sie die Umgebung laufend überwachen und anpassen. Das verursacht nicht nur hohen Aufwand. Cloud-Service-Provider können gar nicht abschätzen, wie jeder Storage Tier ausgelegt sein muss, da sie nicht wissen, was für Apps ihre Kunden betreiben.

Der Königsweg: Performance virtualisieren
Moderne All-Flash-Systeme bieten einen innovativen Weg, um Quality of Service zu garantieren. Sie sammeln die Performance aller Speicherknoten eines Systems in einem virtuellen Performance-Pool, unabhängig von der Speicherkapazität. Alle Applikationen können dann auf die vereinte Storage-Leistung im Pool zugreifen. IT-Administratoren haben die Möglichkeit, für jedes Volume maximale IOPS, minimale IOPS und Burst-IOPS festzulegen.

Der Minimal-Wert wird nie unterschritten und ist die Performance, die einer Applikation auf diesem Volume immer garantiert zur Verfügung steht. Die maximalen IOPS sind über einen längeren Zeitraum hinweg möglich, die Burst-IOPS in kurzen, besonders rechenintensiven Phasen. Administratoren können Policies definieren, um IOPS-Werte automatisiert zuzuweisen. So lässt sich der Storage künftig auf Knopfdruck provisionieren.

Fazit
Mit einer virtualisierten Quality of Service-Lösung, wie sie NetApp SolidFire bietet, sind Cloud Service Provider in der Lage, ihren Kunden eine stabile Performance zu garantieren. Unabhängig davon, welche Applikationen sich die Storage-Umgebung teilen, bekommt jede die Ressourcen, die sie benötigt. Noisy Neighbours haben keine Chance mehr. Dadurch, dass sich Kapazität und Performance getrennt voneinander managen lassen, können IT-Administratoren das Storage-System so aufbauen, dass es effizient ausgelastet wird. Das spart unnötige Hardwarekosten und steigert die Flexibilität.
(NetApp: ra)

eingetragen: 18.05.17
Home & Newsletterlauf: 31.05.17

NetApp: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Mythos der maßgeschneiderten Entwicklung

    Der gezielte und flexible Einsatz von Technologie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Digitalisierung ist für viele Unternehmen weiterhin eine Priorität, der sie eine substantielle Menge an Ausgaben einräumen: Einem Bericht des IDC zufolge, werden die weltweiten Investitionen in IT-Transformationsinitiativen voraussichtlich 4 Billionen US-Dollar bis 2027 übersteigen. Jedoch erreichen weniger als die Hälfte (48?Prozent) aller Digitalisierungsprojekte die angestrebten Ziele. Laut McKinsey scheitern sogar sieben von zehn Unternehmenstransformationen.

  • Migration in lokale Cloud-Rechenzentren

    Digitale Souveränität in und mit der Cloud - dafür sind Unternehmen gefordert, die entscheidenden Weichen zu stellen. Aus der Projekterfahrung von Yorizon, Vorreiterin für Open Source Edge-Cloud-Services, sind es fünf entscheidende Faktoren, die eine unabhängige und zukunftsfähige Cloud-Strategie sicherstellen.

  • Agentische KI im Retail-Bereich

    KI revolutioniert wie wir Ideen und Produkte entwickeln, Handel treiben und Informationen sammeln. Die menschliche Genialität bekommt dabei einen Kompagnon: die KI. Doch obwohl die generative KI häufig den größten Hype erzeugt, wird es die agentische KI sein, die Händlern den größten Nutzen bringt.

  • IT-Resilienz als Überlebensfaktor

    Angesichts der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als "besorgniserregend" eingestuften Cybersicherheitslage gewinnen automatisierte Ansätze für die Stärkung der IT-Resilienz zunehmend an Bedeutung, wie aktuelle Implementierungen zeigen.

  • Backup-Lücke von Microsoft 365

    Unternehmen nutzen Microsoft 365 als Grundlage für ihre Produktivität. Doch neben den Vorteilen solcher Produktivitätsplattformen wird immer wieder eine Lücke in der Datenschutzstrategie übersehen: das Prinzip der geteilten Verantwortung. Diese Nachlässigkeit setzt wichtige Geschäftsinformationen erheblichen Risiken aus, die sich in Ausfallzeiten und wirtschaftlichen Verlusten niederschlagen können.

  • KI und digitale Souveränität

    Die europaweite Debatte rund um digitale Souveränität fokussiert sich in den vergangenen Wochen überwiegend auf das Thema "KI" (AI-Gigafactory etc.). Dabei gerät ein anderer Aspekt gerade etwas in den Hintergrund: Cyberresilienz und die Kontrolle über kritische Daten innerhalb Europas.

  • DMS und digitale Souveränität

    Die Welt ordnet sich neu und Europa steht unter wachsendem Druck, seine digitale Unabhängigkeit zu stärken. Laut einer Bitkom-Studie (2025) fordern 84 Prozent der Unternehmen, dass die neue Bundesregierung der digitalen Souveränität höchste Priorität einräumt. Gerade im Umgang mit vertraulichen Dokumenten und geschäftskritischen Informationen zeigt sich, wie entscheidend die Kontrolle über digitale Prozesse ist. Die easy software AG beleuchtet, welche Rolle das Dokumentenmanagement dabei spielt - und worauf es jetzt ankommt.

  • MDR - meist mehr Schein als Sein

    Managed Detection and Response (MDR) ist der neue Hype der IT-Sicherheitsbranche. Kaum ein Systemhaus, das nicht plötzlich MDR im Portfolio hat. Was sich hinter diesem Label verbirgt, ist oft enttäuschend: vollautomatisierte EDR- oder XDR-Lösungen mit dem Etikett "Managed", das in Wahrheit kaum mehr bedeutet, als dass ein Dienstleister Herstellerlösungen lizenziert - nicht aber selbst Verantwortung übernimmt.

  • Einblicke in die Sichtweise der Kunden

    Online-Händler erhalten täglich eine unzählige Menge an Anfragen. Ein Großteil davon wird mit KI-Agenten gelöst, da sie immer wieder ähnliche Themen wie Lieferzeiten, Rücksendungen oder Produktspezifikationen betreffen. Zum einen sind KI-Agenten damit eine Arbeitserleichterung bei wiederkehrenden Anfragen, besonders wenn diese Lösungen einfach zu bedienen sind, und den Unternehmen schnellen Mehrwert bieten. Doch hinter diesen Wiederholungen verbirgt sich zum anderen auch eine bislang oft ungenutzte Quelle strategischer Erkenntnisse: die Daten, die bei jeder einzelnen Interaktion entstehen.

  • Modernisierung birgt auch ein Risiko

    Der Trend zur Cloud-Migration setzt Vermögensverwalter zunehmend unter Druck, ihre digitale Transformation voranzutreiben. Einer der strategischen Pfeiler einer Cloud-Strategie ist dabei der Wechsel von On-Premise- zu SaaS-Lösungen. Für größere, traditionelle Institutionen stellt sich jedoch die Frage: Sollten sie direkt auf SaaS umsteigen oder lieber einen mehrstufigen Ansatz über PaaS wählen? Alberto Cuccu, COO von Objectway, erklärt, warum ein schrittweiser Migrationsprozess für bestimmte Geschäftsfälle eine sinnvolle Option sein kann, welche Rolle DORA dabei spielt und welche typischen Fehler Banken bei ihrer IT-Transformation machen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen