PEP-Technologie für die Cloud
Die Verwaltung von Applikationen – unternehmensweit und in der Cloud
PEPs und Monitoring sind für die Cloud Governance von äußerster Wichtigkeit
Von K. Scott Morrison (*)
(09.05.11) - Für Firmen, die ihren IT-Aufwand verringern möchten, stellt Cloud Computing eine attraktive Möglichkeit dar, die jedoch auch viele Herausforderungen birgt. Einige Führungskräfte befürchten, dass sie die Kontrolle über hochgeladene Anwendungen und Daten verlieren und sehen zudem die Sicherheit der Daten gefährdet. Um diesen Befürchtungen begegnen zu können, ist es daher unabdingbar, dass IT-Verantwortliche die Cloud betreffende Aktivitäten einer strengen Kontrolle und Aufsicht unterziehen. Die "Cloud Governance", eine logische Fortentwicklung von Strategien der SOA-Governance (Service-orientierte Architektur = SOA), bietet ein Mittel, die Kontrolle über interne und externe Anwendungen und Daten zu behalten. Sie bietet zudem eine vereinheitlichte und anwendungsbezogene Sicht der IT im Datenzentrum sowie in der Cloud.
Traditionell ist das Verwalten von Anwendungen eine Herausforderung, wenn sie beispielsweise von der Entwicklungs- in die Testphase übergehen und schließlich zur Produktion freigegeben werden. Das Problem ist meist nicht der Code der Anwendung, sondern ihre Abhängigkeit von anderen Systemen. Verzeichnisse, Firewalls, Identitäts- und Zugriffsverwaltung, Datensenken, zusätzliche Dienstleister – all diese Faktoren können eine wichtige Rolle beim Betreiben moderner, dezentraler Systeme spielen und beim Durchlaufen des Lebenszyklus einer Anwendung schwierig zu koordinieren sein.
Das Abhängigkeitsproblem wird noch verschärft, wenn die Anwendungen zwischen Unternehmen und Cloud wechseln: Der Anspruch, Flexibilität zu unterstützen, mögliche Vorteile eines Anbieterwechsels, sowie unterschiedliche Ansätze der Identitätsüberprüfung tragen allesamt in der Cloud dazu bei, einfache Migrationslösungen zu verkomplizieren.
Moderne Anwendungen operieren selten allein. Meist handelt es sich um Zusammensetzungen von neuen Codes und der bestehenden Infrastruktur. Anwendungen sind von vielen Faktoren abhängig, wie etwa von der Hardware-Architektur, Bibliotheken und Betriebssystemen. Dies alles erhöht die Komplexität bei der Migration zusätzlich.
Um Abhängigkeiten zu verwalten, haben Unternehmen Verbindungsbeschreibungen parametrisiert und anschließend als Eigenschaften in einer Datei oder im zentralen Register zusammengelegt. Diese Scripts werden dann benutzt, um die Migration voranzutreiben. Scripts werden in der Regel für jede Anwendung manuell codiert. Diese Vorgehensweise beizubehalten, ist aufgrund des damit verbundenen hohen Zeitaufwandes schwierig.
Als Unternehmen begannen, sich SOA-Architekturen zu bedienen, erkannte man, dass viele Abhängigkeiten einer Anwendung mithilfe externer Policy Enforcement Points (PEPs) isoliert werden können. Die PEPs übernehmen die Rolle von Security Gateways und somit die Verantwortung über externe Service-Abhängigkeiten. Abhängigkeiten werden so im gewissen Sinne von einer Einheit zur nächsten weiterdelegiert. Dennoch sind PEPs dafür geschaffen, diese Abhängigkeiten als anwendungsverbundene Elemente zu parametrisieren.
Diese Strategie, die Sicherheit und die Verwaltung auf externe PEPs zu verlagern, hat sich bei lokaler SOA bewährt. Dennoch ist ein lokales SOA-Umfeld zuträglicher, wenn es unter strenger und zentralisierter Kontrolle steht und von Mitarbeitern unterhalten wird, die in Gruppen mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen aufgeteilt sind. In einem solchen Umfeld sind PEPs extrem wirkungsvoll, da sie Verwaltung und Sicherheit von Anwendungen isolieren und beziehungsweise voneinander unabhängig machen. Sie bieten eine einfache Migrationsstrategie für Software innerhalb eines Unternehmens.
Neue Grenzziehung: Die Cloud offenbart neue Herausforderungen
Aufgrund ihrer Flexibilität und Offenheit schafft die Cloud neue Herausforderungen. Auf Infrastrukturen, die zuvor lokal frei zugänglich waren, können Anwendungen in der Cloud eventuell nicht zugreifen. Die Flexibilität kann ebenfalls zum Problem werden, wenn in der Ausführung herkömmlicher Anwendungen auf externe Dienste zugegriffen werden muss.
Die PEP-Technologie ist der erste Schritt, um Anwendungen sicher in die Cloud zu transferieren. In der Umgebung der Cloud ist die PEP-Technologie ein größeres und wichtigeres Thema als Asset-Management. Verwaltungssysteme für die PEPs müssen verfügbar sein, um Fehlerfreiheit zu gewährleisten. Diese Systeme verwalten unternehmenskritische Anwendungen: Verwaltungskomponenten sollten deshalb von jedem einzelnen PEP zugänglich sein, für den Fall dass ein lokales Netzwerk segmentiert, oder ein Cloud-Anbieter nicht erreichbar sein sollte. Zudem sollten PEPs aufgrund von Latenz- und Zuverlässigkeitsproblemen nicht eng an zentrale Repositorien gebunden sein.
PEPs und Monitoring sind für die Cloud Governance von äußerster Wichtigkeit. Mithilfe der PEP-Technologie für die Cloud kann sichere und überwachte Kommunikation zwischen den Vorgängerversionen der Anwendungen in den Unternehmen sowie den neuen Anwendungen in der Cloud gewährleistet werden. PEP ist jedoch nicht nur eine Art der Artikulierung und Durchführung von Sicherheitsvorschriften: Es ist der Zusammenhalt von Systemen. Eine umfassende Policy-Sprache befriedigt gleichermaßen die Ansprüche von Unternehmen und IT, da so Verträge und Abrechnungen auf hoher Ebene zustande kommen, ebenso wie Details auf niedrigerer Ebene, wie beispielsweise dynamisches Routing, die Ausfallsicherung und die Datentransformation.
Das Einsetzen von virtuellen PEPs für Cloud Computing-Anwendungen ermöglicht es Unternehmen, ihre Dienste zu schützen und zu verwalten. PEPs auf Anwendungsebene bieten sichere Zugriffskontrolle und ein tiefgründiges Verständnis über die Benutzung von Strukturen tatsächlicher Services anstelle von virtuellen Maschinen. Dies trägt nicht nur zur Datensicherheit und dem Schutz vor unerlaubten Zugriffen auf Anwendungen bei, sondern stellt gleichzeitig sicher, dass die Verteilung von Anfragen auf virtuelle Anwendungen richtig verwaltet wird.
Obwohl sich aus der Cloud Computing-Herausforderungen entwickeln, bringt sie jedoch auch sichtliche Vorteile – darunter niedrigere Kosten und erhöhte Flexibilität. Bevor Unternehmen Cloud Computing für sich erschließen, sollte jedoch sichergestellt werden, dass Richtlinien für die Regelung und Migration der Anwendungen vorhanden sind. Die SOA lehrt uns, dass der Einsatz von Technologien – wie zum Beispiel die Zusammenlegung von Anwendungen und Abhängigkeiten – der erste Schritt in die Cloud ist. (Layer 7 Technologies: ra)
(*) K. Scott Morrison, Vice President und Chief Architect bei Layer 7 Technologies kann umfangreiche technische und wissenschaftliche Erfahrungen in verschiedenen Branchen und Universitäten vorweisen, darunter etwa eine Position als Senior Architect bei IBM.
Layer 7 Technologies: Kontakt und Steckbrief
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