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In die Cloud mit neuen Lizenzierungsmodellen


Die Herausforderung für SaaS-Anbieter besteht darin, auf den Kundenbedarf zugeschnittene Lizenzmodelle zu entwickeln und gleichzeitig den Entwicklungs- und Betriebsaufwand in Grenzen zu halten
Unternehmen sind es gewohnt, Software mit zuverlässigen Lizenzmodellen zu nutzen - Das erwarten sie auch in der Cloud

Von Ansgar Dodt, Regional Vice President Sales EMEA, Software Rights Management bei SafeNet

(24.07.12) - Der deutsche Cloud Computing-Markt wächst weiter rasant und das Software-as-a-Service (SaaS)-Modell steht weiterhin hoch im Kurs. Lizenzierte On-Premise-Lösungen werden mehr und mehr durch SaaS-Anwendungen ersetzt. Bis 2016 soll Cloud Computing im Unternehmensbereich mehr als zehn Milliarden Euro umfassen – eine Steigerung um das Dreifache im Vergleich zu heute. In diesem Jahr entfällt auf das Segment SaaS bei den Cloud Computing-Services mehr als eine Milliarde Euro.

Für fast alle Unternehmen in Deutschland hat Cloud Computing eine hohe Priorität, rund ein Drittel des IT-Budgets ist dafür eingeplant. Die Übertragung des Speicherortes und damit der Verantwortung auf den Provider spart Wartungskosten für die IT-Architektur. Software-Anbietern eröffnen sich mit SaaS zudem neue Geschäftsoptionen. Sie erreichen mehr Kunden, können eine flexiblere Nutzung der Software bieten und Marketingaktivitäten zuschalten. Beispielsweise erhält der Kunde bei Ablauf einer Lizenz eine Meldung mit dem entsprechenden Vorschlag für ein Upgrade oder bei häufiger Nutzung eines Features den Hinweis auf ein Premium-Feature mit relevanten Vorteilen. Für Endanwender bedeutet SaaS geringere Initialkosten sowie schnellere Verfügbarkeit bei reduzierten Risiken.

Cloud Computing bietet IT-Verantwortlichen mehr Flexibilität. Andererseits stehen sie vor der Herausforderung einer steigenden Komplexität im Umfeld des Lizenzmanagements in der Private Cloud sowie in Hybridlandschaften. Dafür sollten sie eine neue Strategie für die Lizenzierung von Applikationen planen und umsetzen, denn bisherige Lizenzierungsmodelle reichen für die Cloud nicht mehr aus.

Die Herausforderung für SaaS-Anbieter besteht darin, auf den Kundenbedarf zugeschnittene Lizenzmodelle zu entwickeln und gleichzeitig den Entwicklungs- und Betriebsaufwand in Grenzen zu halten. Bezüglich der Lizenzmodelle stellt sich zum einen die Frage, welche physischen Ressourcen die Software in einer virtualisierten Cloud Computing-Umgebung benötigt, zum anderen wie die Anbieter dem Bedarf an verbrauchsbasierten Modellen begegnen, die es den Kunden erlauben, nur für die tatsächliche Nutzung zu zahlen. Die Lizenzierungsstrategien von SaaS-Anbietern sollten mit zunehmendem Wettbewerb und steigenden Kundenanforderungen jedoch differenzierter werden. Viele Softwareanbieter haben noch nicht die notwendigen Voraussetzungen wie Richtlinien, Prozesse oder die technischen Hilfsmittel, die für Cloud-Preismodelle dazu gehören.

Unternehmen sind es gewohnt, Software mit zuverlässigen Lizenzmodellen zu nutzen. Das erwarten sie auch in der Cloud. Früher wurden die SaaS-Applikationen nach Nutzer und pro Monat lizenziert, denn die Anbieter wollten möglichst viele Abonnenten gewinnen, um die monatlichen Einnahmeraten so schnell wie möglich zu steigern. Diese Lizenzierungsform ist jedoch nicht für jede Anwendung ideal. Andere Modelle wie der Rollen basierte Zugriff, Ressourcen basierte Abrechnungsmodelle oder die wertorientierte Preisbildung bieten flexiblere Optionen. Zusätzliche Lizenzmodelle müssen jedoch integriert werden und da die Lizenzierung im Quellcode bei der Erstentwicklung aus Zeitgründen meist fest verdrahtet wird, sind spätere Anpassungen sehr zeitaufwändig.

Für die Integration der Softwarelizenzierung und Berechtigungsverwaltung in bestehende Backoffice-Systeme mussten Software- und Cloud-Service-Anbieter bislang auf komplexe Verfahren zurückgreifen, die einen hohen Kosten- und Zeitaufwand bedeuten und die Markteinführung erheblich verzögern. Daher bietet sich eine flexible Lizenzierungsarchitektur an, die die Anpassung der Abrechnungsmodelle durch Parametrisierung ermöglicht, so dass neue Preisstrukturen schnell auf den Markt gebracht werden können. Mit SaaS-basierter Softwarelizenzierung und der Berechtigungsverwaltung können Softwarehersteller gleichzeitig die Herausforderungen bewältigen, die sich bei der Nutzung von On-Device-Software ergeben. Der Verlust der Kontrolle durch Virtualisierung, ein fehlender Rückkanal für Nutzungsdatenerfassung sowie Plattformabhängigkeit bei unterschiedlichsten mobilen Plattformen sind Problemfelder, die mit dem Einstieg in die Cloud gar nicht erst auftreten.

Neue Lizenzierungsmodelle für die Cloud
Wie bei der herkömmlichen Software-Nutzung ist es auch für den Cloud-Anbieter wichtig, die Einhaltung der Service-Vereinbarung durch den Benutzer zu sichern. Wegen des Online-Modells der Cloud können Nutzungsdaten jedoch nicht nur für die Rechnungsstellung verwendet werden, sondern ermöglichen Business Intelligence, die weit über das hinausgeht, was traditionelle Softwareanbieter im On-Premise Bereich über die tatsächliche Nutzung ihres Produkts beim Endkunden erfahren (können). So kann bis herunter auf die Ebene einzelner Features die Nutzung oder auch die Nicht-Nutzung der Software erhoben und analysiert werden. Diese Informationen liefern wertvolle Entscheidungsgrundlagen für die weitere Entwicklung und Vermarktung. Dadurch können sowohl Entwicklungsressourcen als auch Marketingaktivitäten wesentlich gezielter eingesetzt werden.

Die Anforderungen, die sich aus Budgetplänen, geschäftlichen Zielen und Wünschen der Endkunden zusammensetzen, ändern sich nahezu täglich; daher ist für Cloud Computing-Anbieter die Flexibilität des Service-Katalogs notwendig, sowohl in der Preisgestaltung als auch in der Funktionalität, um neue Geschäftsmöglichkeiten wahrzunehmen und Kundenabwanderung zu verhindern. Die Lizenzierungslösung sollte die Rekonfiguration von Service-Katalogen und Preismodellen ohne Neuinstallierung erlauben und detailliertes Tracking und Reportingfunktionen für die Datenanalyse bieten, um Trends zu erkennen und um auf neue Marktchancen schnell reagieren zu können. Zudem sollten die Backoffice Integration und eine vollständige Prozessautomatisierung einfach möglich sein. Die Automatisierung ermöglicht eine hohe Genauigkeit durch die Vermeidung redundanter manueller Prozesse, reduziert die Betriebskosten und bietet eine skalierbare Lizenzierungslösung. Durch den Anschluss der Backoffice-Systeme über eine Standard Web-Schnittstelle kann der gesamte Lebenszyklus eines Kundenvertrages effizient verwaltet und automatisiert werden.

Die Verwaltung aller Lizenzierungs-Technologien mit einer einzigen Management-Plattform bietet Software-Herstellern eine einheitliche Sicht auf die Kundenverträge und gibt einen Überblick über die Nutzung der Produkte. Die Möglichkeit, komplexe Servicekataloge nicht nur zu entwickeln und problemlos anzupassen, sondern auch den Zugang zu steuern und die Servicenutzung zu ermitteln, ist entscheidend für die Monetisierungsstrategie jedes Cloud-Service-Anbieters. (SafeNet: ra)

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