Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Cloud-Marktplätze "Made in Germany" gesucht


Internetdienste: Cloud-Marktplätze sind Grundlage für Smart Services
Mit gesetzlich geschützten Cloud-Lösungen "Made in Germany" einen echten Marktvorteil gewinnen, so lange ein gesetzlicher Rahmen in anderen Ländern fehlt

(30.04.14) - IT-Leistungen so einfach bereitstellen wie Wasser und Strom. Das kann Cloud Computing ermöglichen. Cloud Computing bildet zudem die Basis digitalisierter Dienste. acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften spricht sich deshalb dafür aus, sichere Cloud Computing-Lösungen "Made in Germany" zu entwickeln. Im Zeitalter der Industrie 4.0 sei der kostengünstige und einfache Zugang zu Cloud Computing überlebenswichtig.

Cloud Computing ermöglicht den kostengünstigen Zugang zu hochwertigen IT-Diensten. Statt Software, Speicherplatz und Rechenleistung teuer anzukaufen und im Haus einzurichten, können IT-Leistungen flexibel und ortsunabhängig genutzt werden – ein Laptop, Tablet-PC oder Smart Phone und ein schneller Internetzugang reichen aus. Die Grundbedingung ist die Sicherheit. Cloud Computing muss vor Spähangriffen geschützt und Haftungsfragen müssen geklärt werden, damit auch sensible Daten in der Cloud bearbeitet werden können.

"Die NSA-Affäre hat die Vorbehalte in Deutschland noch verstärkt. Doch Cloud Computing wird in Zukunft überlebenswichtig für die Unternehmen in Deutschland", sagte acatech Mitglied Hans-Jürgen Appelrath, Universität Oldenburg. Die von ihm geleitete Projektgruppe empfiehlt der Bundesregierung, einen gesetzlichen Rahmen für Cloud-Dienste zu schaffen.

Jürgen Appelrath mahnte: "Wir dürfen nicht aus Angst um unsere Daten Cloud Computing ignorieren, es ist eine Schlüsseltechnologie. Im Gegenteil können wir mit gesetzlich geschützten Cloud-Lösungen "Made in Germany" einen echten Marktvorteil gewinnen, so lange ein gesetzlicher Rahmen in anderen Ländern fehlt." Ein solcher Rechtsrahmen müsse einen offenen und geregelten globalen Datenverkehr ermöglichen. Dafür müssen Datenschutz- und Haftungsregeln verlässlich festgesetzt sein, ohne den deutschen Markt abzuschotten. Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften empfiehlt der Bundesregierung deshalb, zügig eine Expertengruppe einzusetzen. Diese Expertengruppe könnte eine Roadmap erarbeiten, wie Deutschland einen verlässlichen Schutz der Cloud Computing-Dienste sicherstellen und zu einem führenden Anbieter für Smart Services werden kann.

Lesen zum Thema "Compliance und Datenschutz" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Cloud Computing hat eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung, weil es die Basis neuer Geschäftsmodelle ist. Produkte und Dienste verschmelzen im Zeitalter der Industrie 4.0 zu Smart Services, die auf Internetmarktplätzen angeboten werden. Diese Marktplätze für Cloud Computing-Services ermöglichen Unternehmen auch mit geringem IT-Budget, professionelle IT-Dienste zu nutzen, ohne sich um deren technische Administration und Wartung kümmern zu müssen.

Auf technischer Ebene müssen den Anbietern von Internetdiensten standardisierte Schnittstellen zwischen den Clouds zur Verfügung stehen. Hans-Jürgen Appelrath sagte: "Damit in Deutschland eine attraktive Landschaft von Cloud-Diensten entsteht, müssen Daten sicher und unkompliziert ausgetauscht und frei zu Smart Services kombiniert werden können. Cloud-Dienste müssen attraktiv, intuitiv und vertrauenswürdig sein." Cloud Computing wird laut der von acatech und Offis koordinierten Projektgruppe zudem ein zentrales Thema der Aus- und Weiterbildung. Hochschulen und Berufsakademien müssen vermehrt Cloud-Fachkräfte aus- und weiterbilden. Appelrath erklärte: "Deutschland ist gut in den Bereichen Unternehmenssoftware und IT-Sicherheit. Auf dieses Know-how müssen wir aufbauen. Zugleich müssen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen weiterbilden, hier sind die Möglichkeiten des Cloud Computing noch zu wenig bekannt."

Als Grundlage der acatech-Position haben die Expertinnen und Experten der Projektgruppe in einer bereits veröffentlichten acatech-Studie "Future Business Clouds" den deutschen Markt für Cloud Computing analysiert und den Bedarf von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung untersucht. Ein Ergebnis: Vor allem kleinere Unternehmen sind zu zurückhaltend gegenüber Cloud-Diensten. Zwar sehen sie die Vorteile wie schnelle und bedarfsgerechte Bereitstellung von Anwendungen, doch überwiegen Vorbehalte hinsichtlich der Daten- und Rechtssicherheit. (acatech: a)

acatech: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Innovation strategisch angehen

    Um im Markt dauerhaft erfolgreich zu bestehen, sind Software-Unternehmen gefordert, ihre Innovationskraft fortlaufend unter Beweis zu stellen. Dabei sehen sie sich immer wieder mit der anspruchsvollen Frage konfrontiert, wie sie ihre begrenzten Ressourcen am sinnvollsten einsetzen: Sollen sie bewährte Produkte, Dienstleistungen und Prozesse weiter optimieren - oder neue Ideen zu marktreifen Innovationen entwickeln?

  • Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen

    KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen - unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

  • 2025 zeichnen sich laut Fico fünf KI-Trends ab

    Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Java bewegt die Cloud

    Java mag mittlerweile 30 Jahre alt sein, doch die bewährte Programmiersprache bildet immer noch das Fundament zahlreicher geschäftskritischer Anwendungen. Um aktuellen Entwicklungen und Trends nachzuspüren, hat Azul im Rahmen des "2025 State of Java Survey and Report" mehr als 2.000 Java-Experten auf der ganzen Welt befragt. Die wichtigsten Ergebnisse gibt es hier im Überblick.

  • Nutzung von KI-Tools

    In einer Gartner-Studie¹ aus dem Jahr 2024 gaben zwei Drittel der Befragten an, dass Kunden zögern, wenn es um den Einsatz von KI im Kundenservice geht. Dies stellt Unternehmen vor ein Dilemma, da sie zunehmend auf KI setzen, um Kosten zu senken, Einblicke in Geschäftsprozesse zu gewinnen und mit innovativen Technologien auf dem neuesten Stand zu bleiben, während sie gleichzeitig die Kundenzufriedenheit aufrechterhalten.

  • Cloud-Edge-Infrastruktur in Europa

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. übernimmt das Projektmanagement für das neu gestartete Projekt FACIS im Rahmen der europäischen Infrastrukturinitiative IPCEI-CIS/8ra . FACIS steht für das Konzept der Federation Architecture for Composed Infrastructure Services und wird seit November 2024 für die kommenden zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 6,8 Millionen Euro gefördert.

  • 2025 zeichnen sich fünf KI-Trends ab

    Scott Zoldi, KI-Visionär und Chief Analytics Officer bei Fico, sieht aktuell folgende fünf KI-Trends: Erkenntnis in Unternehmen reift: Nicht jede KI ist eine GenAI. Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor

    Die Entwicklung und Adaption von Künstlicher Intelligenz in Deutschland geht einigen viel zu langsam. Ist das wirklich so? Tatsächlich haben wir die KI weder verschlafen noch mutwillig ein- und ausgebremst. Aber es gibt eine Reihe von Besonderheiten, die der Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor nicht förderlich sind.

  • Erste Warnungen in Europa vor US-Clouds

    Norwegen und Dänemark warnen vor US-Cloud-Anbietern. Werden Deutschland und weitere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Wann werden Regeln zum Datenschutz verschärft und wie können Unternehmen diese Hürde meistern?

  • Weg zu mehr Nachhaltigkeit

    Die sich zunehmend verschärfende Energieknappheit stellt Industrie, Haushalte und Politik vor enorme Herausforderungen. In einigen Branchen führt dies bereits dazu, dass Produktionskapazitäten gedrosselt werden. Vor diesem Hintergrund geraten auch Rechenzentren ins Blickfeld, die als digitale Infrastrukturen der modernen Gesellschaft zwar eine zentrale Rolle spielen, aber auch als besonders energieintensiv gelten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen