Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Standort der Cloud-Server nicht das Problem


Unzureichender Schutz von sensiblen Daten deutscher Bürger
Eperi fordert: Datenverschlüsselung in der Cloud muss stärker in den Fokus rücken


Etwa 40 Dienststellen des Bundes speichern Daten bei externen Cloud Computing-Anbietern – so Zahlen aus einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestags veröffentlicht auf hr-info. Die Sicherheit der teilweise sensiblen Daten wird vor diesem Hintergrund vermehrt in Frage gestellt. Nachdem Anfang April 2019 bekannt wurde, dass "Bodycam-Daten" der deutschen Bundespolizei in Amazon Web Services (AWS), dem Cloud-Dienst des US-amerikanischen Anbieters Amazon, gespeichert werden, wurden in einer Innenausschusssitzung weitere Fälle offengelegt, in denen Daten deutscher Bürger auf Servern gespeichert werden, deren Rechtsgrundlage zum Datenschutz zumindest umstritten ist.

Europäische Datenschutzrichtlinien wie die EU-DGSVO gelten auch für Cloud-Services außereuropäischer Anbieter wie AWS, die in Europa angeboten werden. Gleichzeitig gilt aber auch beispielsweise der US-amerikanische "Cloud Act", mit dem die US-Behörden Zugriff auf Daten der Kunden dieser Anbieter erhalten wollen, selbst wenn die Daten nicht in den USA gespeichert sind. Auf Servern europäischer Anbieter wäre dies nicht gegeben oder zumindest rechtlich deutlich schwieriger. Konstantin von Notz, Bundestagsabgeordneter der Grünen, fordert deshalb im Podcast mit hr-info, dass die Bundesregierung eine europäische Lösung zur Speicherung von sensiblen Behördendaten erarbeite, die den hiesigen Standards entspreche.

Der Standort der Cloud-Server ist nicht das eigentliche Problem
"Das Problem des unbefugten Zugriffs auf Daten wird in der aktuellen Diskussion nur von einer Seite beleuchtet", mahnt jedoch Elmar Eperiesi-Beck, CEO und Gründer des deutschen Spezialisten für Datenverschlüsselung Eperi. "Selbst wenn die Daten bei einem deutschen Cloud-Anbieter liegen würden, wäre der Datenschutz damit nicht per se gewährleistet. Solange die Daten unverschlüsselt in der Cloud gespeichert werden, können die Cloud-Provider darauf zugreifen."

Das Thema Datenverschlüsselung in der Cloud wird in den Augen von Eperiesi-Beck teilweise stark vernachlässigt: "Niemand kann vollständig verhindern, dass Externe Zugriff auf in der Cloud gespeicherte Daten erhalten. Was Organisationen jedoch sehr wohl aktiv verhindern können, ist dass Unbefugte diese Daten für sich nutzen können – durch Datenverschlüsselung und Pseudonymisierung. Aufgrund der unklaren Rechtslage sollten sich Unternehmen und Behörden dringend mit dem Thema Datenverschlüsselung in der Cloud auseinandersetzen, denn Prävention ist der beste Schutz vor Datenmissbrauch." (Eperi: ra)

eingetragen: 30.07.19
Newsletterlauf: 29.08.19

eperi: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Innovation strategisch angehen

    Um im Markt dauerhaft erfolgreich zu bestehen, sind Software-Unternehmen gefordert, ihre Innovationskraft fortlaufend unter Beweis zu stellen. Dabei sehen sie sich immer wieder mit der anspruchsvollen Frage konfrontiert, wie sie ihre begrenzten Ressourcen am sinnvollsten einsetzen: Sollen sie bewährte Produkte, Dienstleistungen und Prozesse weiter optimieren - oder neue Ideen zu marktreifen Innovationen entwickeln?

  • Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen

    KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen - unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

  • 2025 zeichnen sich laut Fico fünf KI-Trends ab

    Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Java bewegt die Cloud

    Java mag mittlerweile 30 Jahre alt sein, doch die bewährte Programmiersprache bildet immer noch das Fundament zahlreicher geschäftskritischer Anwendungen. Um aktuellen Entwicklungen und Trends nachzuspüren, hat Azul im Rahmen des "2025 State of Java Survey and Report" mehr als 2.000 Java-Experten auf der ganzen Welt befragt. Die wichtigsten Ergebnisse gibt es hier im Überblick.

  • Nutzung von KI-Tools

    In einer Gartner-Studie¹ aus dem Jahr 2024 gaben zwei Drittel der Befragten an, dass Kunden zögern, wenn es um den Einsatz von KI im Kundenservice geht. Dies stellt Unternehmen vor ein Dilemma, da sie zunehmend auf KI setzen, um Kosten zu senken, Einblicke in Geschäftsprozesse zu gewinnen und mit innovativen Technologien auf dem neuesten Stand zu bleiben, während sie gleichzeitig die Kundenzufriedenheit aufrechterhalten.

  • Cloud-Edge-Infrastruktur in Europa

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. übernimmt das Projektmanagement für das neu gestartete Projekt FACIS im Rahmen der europäischen Infrastrukturinitiative IPCEI-CIS/8ra . FACIS steht für das Konzept der Federation Architecture for Composed Infrastructure Services und wird seit November 2024 für die kommenden zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 6,8 Millionen Euro gefördert.

  • 2025 zeichnen sich fünf KI-Trends ab

    Scott Zoldi, KI-Visionär und Chief Analytics Officer bei Fico, sieht aktuell folgende fünf KI-Trends: Erkenntnis in Unternehmen reift: Nicht jede KI ist eine GenAI. Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor

    Die Entwicklung und Adaption von Künstlicher Intelligenz in Deutschland geht einigen viel zu langsam. Ist das wirklich so? Tatsächlich haben wir die KI weder verschlafen noch mutwillig ein- und ausgebremst. Aber es gibt eine Reihe von Besonderheiten, die der Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor nicht förderlich sind.

  • Erste Warnungen in Europa vor US-Clouds

    Norwegen und Dänemark warnen vor US-Cloud-Anbietern. Werden Deutschland und weitere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Wann werden Regeln zum Datenschutz verschärft und wie können Unternehmen diese Hürde meistern?

  • Weg zu mehr Nachhaltigkeit

    Die sich zunehmend verschärfende Energieknappheit stellt Industrie, Haushalte und Politik vor enorme Herausforderungen. In einigen Branchen führt dies bereits dazu, dass Produktionskapazitäten gedrosselt werden. Vor diesem Hintergrund geraten auch Rechenzentren ins Blickfeld, die als digitale Infrastrukturen der modernen Gesellschaft zwar eine zentrale Rolle spielen, aber auch als besonders energieintensiv gelten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen