Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Neuer Cloud Computing-Server-Chip


Forschungsvorhaben: 3D-Mikrochip soll Stromverbrauch von Servern in Cloud Computing-Rechenzentren drastisch senken
Ohne Innovationen wie den EuroCloud-Chip und -Server würden die Stromversorgung und Kühlung dieser Rechenzentren für europäische Unternehmen daher unerschwinglich werden


(01.10.12) - Ein spezieller 3D-Mikrochip, der derzeit in einem EU-geförderten Forschungsvorhaben entwickelt wird, dürfte die Elektrizitäts- und Installationskosten von Servern in Cloud Computing-Rechenzentren drastisch verringern und die Stellung Europas als Vorreiter in der umweltfreundlichen Computertechnik weiter untermauern.

Rechenzentren für das Cloud Computing – die oftmals Tausende Server an einem Ort umfassen – können die Größe eines Fußballfelds und den Stromverbrauch von 40 0000 Haushalten aufweisen. Sie bilden die Grundlage der Cloud Computing-Revolution und sind daher für Verbraucherdienste wie Facebook, Gmail, Spotify und mobile Apps sowie für Unternehmensanwendungen wie Kundendatenbanken unverzichtbar.

Im Rahmen des Projekts "EuroCloud" wurden energieeffiziente Mikroprozessortechnologien aus der Mobilfunktechnik für den Einsatz in viel größerem Maßstab angepasst. Ersten Messungen zufolge können diese Technologien den Energiebedarf gegenüber konventionellen Servern um 90 Prozent senken.

Investitionen in Rechenzentren können so für mehr europäische Unternehmen erschwinglich werden, was das Wachstum dieser Zukunftsbranche ankurbeln könnte. Gleichzeitig könnten die Kunden von Cloud Computing-Rechenzentren Einsparungen in Milliardenhöhe erzielen.

Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, erklärte: "Die heutigen stromhungrigen Cloud Computing-Rechenzentren sind ökologisch langfristig nicht vertretbar. Genau dieses Energieproblem soll der EuroCloud-Chip lösen. Ich hoffe zudem, dass die Weiterentwicklung des EuroCloud-Chips auch die Position europäischer Unternehmen in einer Branche stärkt, die derzeit von Unternehmen aus anderen Teilen der Welt dominiert wird."

An dem EuroCloud-Server-Projekt beteiligen sich Forscherinnen und Forscher aus dem Vereinigten Königreich, Belgien, der Schweiz, Finnland und Zypern. In den letzten drei Jahren (1.1.2010 bis 31.12.2012) wurde es mit EU-Mitteln in Höhe von 3,3 Mio. EUR (63 Prozent von insgesamt 5,4 Mio. EUR) gefördert.

Hintergrund
Bis 2020 wird der digitale Datenverkehr ein Volumen von 35 Zettabyte (1 000 000 000 000 000 MB) erreichen – ein Anstieg um 1 844 Prozent gegenüber dem Jahr 2011 (1,8 Zettabyte). Ohne Innovationen wie den EuroCloud-Chip und -Server würden die Stromversorgung und Kühlung dieser Rechenzentren für europäische Unternehmen daher unerschwinglich werden.

Im Rahmen des Projekts EuroCloud werden Server-Chips entwickelt, die den Anschaffungspreis und den Stromverbrauch im Betrieb gegenüber den modernsten heute verfügbaren Technologien um das Zehnfache senken. So können Hunderte von Mikroprozessorkernen in einen einzigen Server eingebaut und Rechenzentren mit einer Million Mikroprozessorkernen eingerichtet werden. Die Entwicklung der 3D-Chip-Server ermöglicht es, in Europa äußerst effiziente, umweltverträgliche und kompakte Rechenzentren aufzubauen und damit auch umweltfreundliche Cloud Computing-Services anzubieten. Die Vorreiterrolle bei umweltfreundlichen Rechenzentren stärkt zudem die Führungsposition Europas im Bereich der umweltfreundlichen Computertechnik.

Im Rahmen des Projekts EuroCloud-Server sollen energieeffiziente Prozessorkerne und Speicher in unmittelbarer Nähe zueinander dreidimensional integriert werden. Der Zugriff auf den chipinternen Speicher erfordert erheblich weniger Energie, da die physischen Abstände zwischen den Komponenten geringer sind und die Elektronen auf ihrem Weg vom Speicher zum Prozessor weniger "Kreuzungen" passieren. Zudem wurden im Rahmen des Projekts auch Tools zur Analyse der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) für Rechenzentren erarbeitet. Mit ihnen lassen sich die gesamten Lebensdauerkosten von Rechenzentren schon bei ihrer Planung oder beim Server-Entwurf schnell abschätzen.

Die Arbeitsgebiete des Projekts im Einzelnen:
Spezifikationen für virtuelle Prototypen von 3D-Servern:
Zur Ergänzung der Möglichkeiten konventioneller zweidimensionaler Chips werden dreidimensionale Server-Chips entwickelt, die energieeffiziente Mikroprozessoren und integrierte Speicher nutzen ("gestapelte 3D-Server-Chips").

Merkmale von Cloud Computing-Anwendungen: In Cloud-Rechenzentren betriebene Software hat neue Eigenschaften und erfordert daher auch besondere, optimierte Server-Plattformen. Im Rahmen des Projekts wird das Verhalten von Cloud Computing-Applikationen – als Grundlage für die Entwicklung des Server-Chips – gemessen und analysiert.

Spezifikationen für eine skalierbare 3D-Architektur und Energiemanagement: Server-Chips für das Cloud Computing müssen sowohl zukunftsfähig als auch energieeffizient sein. Im Rahmen des Projekts wird daran gearbeitet, diese beiden Ziele zu erreichen.

Hierarchien und Verbindungen zwischen den Elementen auf dem Chip: Ein dreidimensionaler Server-Chip bietet einen viel größeren integrierten Speicherplatz. Im Rahmen des Projekts werden neue Methoden für die Organisation und den Zugriff auf den größeren chipinternen Speicher entwickelt.

Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Fehlertoleranz: Zudem sollen Mechanismen zur Bewältigung der zentralen Herausforderung entwickelt werden, Server in Rechenzentren täglich rund um die Uhr betreiben zu können. (Europäische Kommission: ra


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Wohin zieht die Cloud?

    Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, blickt voraus und betrachtet die anstehenden Entwicklungen rund um die Cloud in 2025: Die Einführung der Cloud hat nicht nur unsere Arbeitsweise, sondern auch unseren Alltag verändert.

  • Generative KI-Inferenz im Fokus

    Die fortschreitende Entwicklung der IT-Landschaft bringt neue Trends mit sich, die 2025 die Technologienutzung in Unternehmen grundlegend verändern werden. Themen wie generative KI und Datensouveränität werden Branchen dazu zwingen, ihre Strategien anzupassen und sich auf neue Realitäten einzustellen. Jeff Wittich, Chief Product Officer bei Ampere Computing, hat vier Prognosen für diese Zukunft formuliert.

  • Bewältigung der KI-Arbeitslasten

    Der Paradigmenwandel der stark digitalisierten Welt von heute stellt Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Infrastrukturen vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Zunehmende Cyberbedrohungen, stärkere Virtualisierung oder Transformation durch künstliche Intelligenz (KI) - Unternehmen sind gezwungen, ihre Datenspeicherstrategien zu überdenken, um widerstandsfähig, flexibel und zukunftssicher zu bleiben.

  • KI verankert sich zunehmend in Prozessen

    Die im Wandel befindliche Weltwirtschaft hat den Unternehmen im zurückliegenden Jahr viele Veränderungen und Anpassungen abverlangt. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung von Patric Dahse, CEO der Natuvion Group, im kommenden Jahr fortsetzen. Konkret sieht Dahse fünf Trends, mit denen sich die Unternehmen im neuen Jahr auseinandersetzen müssen.

  • Compliance bleibt ein Muss

    Der Wechsel auf SAP S/4HANA wird im kommenden Jahr nochmals an Dringlichkeit gewinnen und damit auf die Archivierungsprozesse ausstrahlen. Der Umstieg zwingt die Unternehmen dazu, ihre Daten- und Dokumentenverwaltung, inklusive deren Archivierung, neu zu denken und bestehende Lösungen so anzupassen, dass sie mit den Anforderungen an Flexibilität, Performance und Compliance Schritt halten können.

  • KI-Einsatz und stringentere Sicherheit

    Mit Blick auf 2025 sind Unternehmen gut beraten, der Datensicherheit in der Cloud angesichts des verstärkten KI-Einsatzes höchste Priorität einzuräumen. Im kommenden Jahr werden Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, groß angelegte KI-Initiativen abzusichern und gleichzeitig eine wachsende Zahl von Datenbeständen vor Cyber-Bedrohungen zu schützen.

  • Vom KI-Hype zum Produktivbetrieb

    Ist der KI-Hype noch ungebrochen oder macht sich bereits Ernüchterung breit? Man mag den Eindruck gewinnen, Letzteres träfe zu. Schließlich ist es von der ersten Experimentierphase bis zum effizienten Echteinsatz oft ein weiter, beschwerlicher Weg. Markus Eisele, Developer Strategist bei Red Hat, zeigt, mit welchen Konzepten und Plattformen Unternehmen einen erfolgreichen KI-Einsatz erreichen können.

  • Anwendungsfälle für KI

    Unternehmen erleben heute mit der Künstlichen Intelligenz (KI) einen Déjà-vu-Moment. Ähnlich wie bei früheren Technologiesprüngen - dem Aufkommen des PCs, des Internets oder der Cloud-Technologie - stehen sie an einem Wendepunkt, an dem die breite Einführung von KI die Unternehmenslandschaft transformiert.

  • Vom Kreditinstitut zur Technologie-Oase

    Wir schreiben das Jahr 2035: Sie wachen auf und überprüfen Ihre Finanzen über einen sprachaktivierten digitalen Assistenten, der als Hologramm von Elvis erscheint. Nach der Authentifizierung durch Stimm- und Fingerabdruck-Biometrie liefert Ihnen der verstorbene King of Rock'n'Roll einen Überblick über Ihre Ausgaben, Ersparnisse und Investitionen in einem personalisierten Dashboard, das alle Ihre Konten und Finanzdaten an einem Ort zusammenfasst.

  • Cloud-Drucklösungen spielen eine große Rolle

    Heutzutage lässt sich technischer Fortschritt kaum mehr mit dem bloßen Auge erkennen. Selten vergeht ein Tag ohne eine weitere Innovation, die für mehr Effizienz sorgt. Diese Entwicklung macht auch vor Druckern nicht Halt. Cloud-Lösungen ermöglichen zentrale Administration und Kosteneinsparungen bei lokalen Servern. Doch in diesem Zusammenhang geht die Tendenz eher in Richtung langsamer Wechsel in die Wolke. Warum ist das so? "In vielen Unternehmen - insbesondere aus Branchen, in denen sensible Daten auf der Tagesordnung stehen - herrschen Sicherheits- und Datenschutzbedenken.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen