Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Lösung: ein Remote-Cloud-System


Cloud-Infrastruktur für bionische Prothesen weist kritische IT-Sicherheitsdefizite auf
Kaspersky-Sicherheitsprüfung ermittelt Cybersicherheitsniveau bionischer Geräte im Gesundheitsbereich


Kaspersky Lab hat eine experimentelle Cloud-Infrastruktur für bionische Prothesen des russischen Hightech-Start-Ups Motorica aus Perspektive der IT-Security genauestens unter die Lupe genommen und mehrere bisher unbekannte Sicherheitsprobleme identifiziert. Unbefugte könnten so auf höchstsensible Patientendaten zugreifen und diese manipulieren, stehlen oder löschen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden dem Hersteller umgehend mitgeteilt.

Spricht man vom Internet der Dinge, geht es längst nicht mehr nur um internetfähige intelligente Uhren oder Häuser, sondern um fortschrittliche, komplexe, zunehmend automatisierte Ökosysteme. Dazu gehören unter anderem auch vernetzte Cybertechnologien im Gesundheitswesen. In Zukunft könnten sich bionisch unterstütze Prothesen von reinen Unterstützungsgeräten zu Mainstream-Produkten für Verbraucher entwickeln, mit denen der menschliche Körper mithilfe kybernetischer Erweiterungen optimiert werden kann.

Daher ist es bereits heute elementar, potenzielle Sicherheitsrisiken, die von Angreifern oder Unbefugten ausgenutzt werden könnten, weitestgehend zu minimieren. Denn nur dann können körperlich eingeschränkte Menschen von den technologischen Innovationen profitieren, ohne Sorge um ihre sensiblen Daten haben zu müssen.

Gemeinsam für maximalen Schutz sensibler Daten
Die Forscher des Kaspersky Lab ICS CERT haben gemeinsam mit Motorica im Rahmen eines Cybersecurity-Assessments deren Testsoftwarelösung für eine digitale Handprothese auf ihre IT-Sicherheit überprüft. Die Lösung – ein Remote-Cloud-System – dient als Schnittstelle zur Statusüberwachung registrierter biomechanischer Geräte. Sie bietet auch anderen Entwicklern ein komplettes Instrumentarium zur Analyse des technischen Zustands entsprechender Apparaturen – etwa smarte Rollstühle oder künstlichen Hände und Füße.

Die erste Überprüfung offenbarte bereits mehrere Sicherheitsprobleme. Dazu gehörten unsichere http-Verbindungen, fehlerhafte Kontobewegungen und eine unzureichende Eingabeüberprüfung. Da eine prothetische Hand im Einsatz kontinuierlich Daten an das Cloud Computing erträgt, wären über die ermittelten Sicherheitslücken folgende Szenarien denkbar:

• >> Zugriff auf Informationen, die in der Cloud über alle verbundenen Konten gespeichert sind (einschließlich Anmeldedaten und Passwörter für sämtliche prothetische Geräte und deren Administratoren).
• >> Manipulation, Hinzufügen oder Löschen relevanter Daten.
• >> Hinzufügen oder Löschen privilegierter Nutzer (mit entsprechenden Administratorrechten).

"Motorica ist ein extrem fortschrittliches Unternehmen, das für ein hohes Maß an Vertrauen und sozialer Verantwortung steht und sich ganz der Entwicklung von Technologien zur Verbesserung des Lebens körperlich eingeschränkter Menschen verschrieben hat. Da sich die Firma gerade auf einen weiteren Wachstumsschritt vorbereitet, war es unser besonderes Anliegen, zu prüfen, ob alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen bereits ergriffen und aktiviert wurden", betont Vladimir Dashchenko, Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab ICS CERT. "Die Ergebnisse unserer Überprüfung zeigen, dass der Sicherheitsaspekt bei neuen Technologien von Anfang an höchste Priorität haben sollte. Wir hoffen, dass andere Entwickler zukunftsweisender vernetzter Geräte diesem Beispiel folgen und ebenfalls mit der Sicherheitsindustrie zusammenarbeiten werden, um Geräte- und Systemsicherheit besser zu verstehen. Dies würde ein höheres Bewusstsein angesichts der Lösung anfallender Probleme schaffen und dabei helfen, die Sicherheit von Geräten als integralen und wesentlichen Bestandteil der Entwicklung zu erkennen."

"Mit jeder neuen technologischen Innovation wachsen auch die Möglichkeiten und Funktionalitäten bionischer Geräte. Für die Entwickler ist es deshalb heute von entscheidender Bedeutung, mit Anbietern von Cybersicherheitslösungen zusammenzuarbeiten. Diese Kooperationen ermöglichen es, Angriffe auf den technisch erweiterten menschlichen Körper selbst in der Theorie unmöglich zu machen", ergänzt Ilya Chekh, CEO von Motorica.

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz von Bionik in der Medizin
• >> Nutzung von Bedrohungsmodellen und Schwachstellenklassifizierungen für alle relevanten Web- und IoT-basierten Technologien, die von Branchenexperten wie dem OWASP IoT-Projekt bereitgestellt werden.

• >> Einführung sicherer Softwareentwicklungspraktiken auf Grundlage entsprechender Lebenszyklen. Um bestehende Software-Sicherheitspraktiken zu bewerten, unterstützen diese systematische Ansätze – zum Beispiel OWASP OpenSAMM.

• >> Etablierung eines Verfahrens zur Beschaffung von Informationen über relevante Bedrohungen und Schwachstellen, um eine angemessene und rechtzeitige Reaktion auf potenzielle Gefahren zu gewährleisten.

• >> Regelmäßige Aktualisierung von Betriebssystemen, Anwendungs- und Gerätesoftware sowie Sicherheitslösungen.

• >> Implementierung von Cybersicherheitslösungen zur Analyse des Netzwerkverkehrs, Erkennung und Verhinderung von Netzwerkangriffen – sowohl an der Grenze des Unternehmens als auch des OT-Netzwerks (Operation Technology, Betriebstechnologie).

• >> Verwendung einer Schutzlösung mit MLAD-Technologie (Machine Learning Anomaly Detection), um Abweichungen im Verhalten von IoT-Geräten aufzudecken und Angriffe, Ausfälle oder Schäden am Gerät frühzeitig zu erkennen.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 23.03.19
Newsletterlauf: 05.04.19

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen