Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

E-Mails müssen für Empfänger lesbar sein


Fünf Herausforderungen bei der E-Mail-Verschlüsselung in der Cloud
Es wäre zu einseitig, On-Premise als per se sicher und die Cloud als grundsätzlich unsicher zu betrachten


Von Marcel Mock, CTO und Mitbegründer von totemo

Software-as-a-Service (SaaS) erleichtert Unternehmen in vielerlei Hinsicht das Leben: Die Provider stellen nicht nur sicher, dass ausreichend Rechenleistung verfügbar ist. Sie spielen auch Updates und Patches für Anwendungen wie Office oder E-Mail-Dienste ein und schließen Sicherheitslücken so schnell. Besonders nach den kritischen Schwachstellen im Microsoft Exchange Server Anfang März erhöht dieser Aspekt die Attraktivität von Microsoft 365 (M365) als SaaS-Lösung.

Allerdings dürfen sich Unternehmen nicht darauf verlassen, dass sie damit rundum geschützt sind. Bis ein Patch bereitsteht, vergehen mitunter einige Tage, in denen Angreifer auf dem Server gespeicherte E-Mails abgreifen könnten. Sind sie unverschlüsselt, können alle Informationen kopiert und gelesen werden. Das ist aber nicht alles. Folgende fünf Herausforderungen cloud-basierter E-Mail-Infrastrukturen müssen Unternehmen berücksichtigen.

1. Der Datenschutz muss sichergestellt sein
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU schreibt den Schutz personenbezogener Daten vor – auch in E-Mails. Unternehmen sollten diese immer verschlüsselt versenden. So stellen sie die Compliance sicher und schützen persönliche Daten oder Geschäftsgeheimnisse.

Es wäre zu einseitig, On-Premise als per se sicher und die Cloud als grundsätzlich unsicher zu betrachten. Verschlüsselung ist deshalb sowohl bei E-Mails, die in der Cloud liegen, als auch bei On-Premise-Infrastrukturen essenziell. Ist die Cloud alleiniger Speicher aller E-Mails, werden zusätzliche Maßnahmen für den Datenschutz umso wichtiger. Die bestehenden Sicherheitskontrollen für den physisch abgegrenzten Zugriffsbereich des Unternehmens greifen dann nicht mehr.

2. Unternehmen brauchen die Hoheit über ihre Daten
M365 hat eine eigene Verschlüsselungstechnologie integriert. Damit schützen Unternehmen zwar E-Mails und Dokumente zunächst, geben mittel- bis langfristig aber die Hoheit über ihre Daten ab. Das ist so, als würde man jemandem eine verschlossene Geldkassette anvertrauen und den Schlüssel mit Klebestreifen an der Unterseite befestigen.

Microsoft wird für sich selbst diesen Schlüssel vermutlich nicht nutzen. Doch der „Cloud Act“ von 2018 erlaubt US-Behörden Zugriff auf Daten, die auf Servern von US-Unternehmen gespeichert sind – auch im Ausland und rückwirkend. Sicherer ist es darum, wenn die Kontrolle über die Schlüssel im eigenen Unternehmen bleibt.

3. Die Verschlüsselung muss nutzerfreundlich sein
Verschlüsselung ist kein einfaches Thema. Diese zum Beispiel mit S/MIME-Zertifikaten selbst in die Hand zu nehmen, setzt technisch sehr versierte Mitarbeiter voraus und ist oft keine gute Vorgehensweise.

Damit eine Verschlüsselung nicht am Widerstand der Mitarbeiter scheitert, muss sie also nutzerfreundlich sein. Idealerweise läuft die Verschlüsselung automatisiert und im Hintergrund ab. Die Anwender müssen sich dann nicht um die Verwaltung von Schlüsseln und Zertifikaten sowie die Registrierung der Nutzer kümmern – sie können sich ihren eigentlichen Aufgaben widmen.

4. Die E-Mails müssen für den Empfänger lesbar sein
Wenn Unternehmen E-Mails verschlüsseln, müssen Kommunikationspartner einbezogen werden. Es gibt verschiedene Verschlüsselungsstandards wie S/MIME und (Open)PGP, die untereinander nicht kompatibel sind. Viele KMU und die meisten Privatnutzer haben außerdem weder die Technologie noch das Know-how, um Nachrichten zu entschlüsseln.

Unternehmen müssen sich auf die Vielfalt der Verschlüsselungsstandards einstellen und sich flexibel an den Standard der Partner anpassen können. Das bedeutet auch, eine Alternative anzubieten, falls diese keine Verschlüsselung einsetzen, damit verschlüsselte Mails nicht ungelesen bleiben.

5. Was passiert mit alten, unverschlüsselten E-Mails?
Wenn Unternehmen mit ihrer E-Mail-Infrastruktur zu M365 migrieren, gilt die Verschlüsselung nur für neue Nachrichten. Was passiert mit den unverschlüsselten E-Mails, die vom On-Premise-Server in die Cloud umziehen? Sie sollten nicht im Klartext erhalten bleiben, denn damit können sie von Angreifern gelesen werden.

Wie Unternehmen den Herausforderungen begegnen
Unternehmen sollten einerseits mit einer Verschlüsselung ihrer E-Mails für mehr Sicherheit und Datenschutz sorgen. Andererseits möchten sie die Hoheit über ihre Daten behalten, Altlasten schützen und eine nutzerfreundliche Lösung sowohl für Kommunikationspartner als auch für Mitarbeiter bieten.

Unabhängige E-Mail-Verschlüsselungslösungen sind dafür notwendig. Diese automatisieren das Schlüssel- und Zertifikatsmanagement und verschlüsseln bestehende Postfächer vor der Migration. Bei der Auswahl können serviceorientierte Unternehmen darauf achten, dass die Lösung möglichst viele Verschlüsselungsstandards unterstützt und eine alternative Methode für E-Mail-Empfänger ohne passende Ausstattung bietet. Das erst macht Microsoft 365 zum sicheren E-Mail-Speicher in der Cloud. (totemo: ra)

eingetragen: 17.06.21
Newsletterlauf: 06.09.21

totemo: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Für wen lohnt sich Colocation?

    Unternehmen stellen hohe Anforderungen an ihr Rechenzentrum, die sie jedoch oftmals in Eigenregie gar nicht erfüllen können. Denn Planung und Bau eines modernen und energieeffizienten Rechenzentrums sind komplex, nicht viel anders sieht es in puncto Betrieb aus. Colocation, auch Serverhousing genannt, ist eine Alternative. NTT Ltd., ein führendes IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen, beantwortet die wichtigsten Fragen.

  • SaaS-Anwendungsdaten sichern

    Subbiah Sundaram, SVP Product bei HYCU, erklärt, warum Unternehmen dafür sorgen müssen, dass sie Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungsdaten sichern und wiederherstellen können.

  • Einführung von SaaS-Anwendungen

    Cloud-basierte Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote sind schnell und einfach zu beziehen, weshalb einzelne Fachabteilungen dies oftmals tun - ohne die interne IT-Abteilung zu involvieren. Wolfgang Kurz, CTO bei indevis, weiß, welche Cyberrisiken das birgt und gibt drei Tipps, wie Unternehmen die Vorteile von SaaS nutzen können, ohne dabei den Angriffsvektor zu erhöhen.

  • Grenzen der herkömmlichen IT-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • Digitale Technologien in kleinen Unternehmen

    Die Digitalisierung der Wirtschaftsbereiche bietet zwar große Vorteile, bringt aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, insbesondere bezüglich der IT-Sicherheit. Oft wird dann über die großen Unternehmen und Konzerne, vielleicht noch den gehobenen Mittelstand gesprochen.

  • Grundaufgaben einer Cloud-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • KI, Cloud und wie sie DevSecOps vorantreiben

    Cloud Computing ist wie das Thema künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Auch im Kontext der DevSecOps-Methodik spielen beide Technologien eine gewichtige Rolle. Wie sie Teams unterstützen und worauf die Entwickler und Administratoren achten müssen, erklärt IT-Dienstleisterin Consol.

  • Sicher: Hybrid-Cloud mit Netzwerksichtbarkeit

    Helmut Scheruebl, Senior Sales Engineer bei Gigamon weiß: Die Vorteile einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur haben ihren Preis und der heißt Komplexität. Eine solche IT-Landschaft ist die perfekte Möglichkeit für cyberkriminelle Hinterhalte. Dagegen gibt es eine Lösung: vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Datenverkehr. 82 Prozent der IT-Entscheider haben laut einer globalen Umfrage von Cisco in ihrem Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Umgebung aufgebaut.

  • Vorbehalte keine Seltenheit

    ERP-Systeme sind der Booster für effiziente Geschäftsprozesse und die Produktivität von Unternehmen. Mit den steigenden Anforderungen an Produktivität, Effizienz und Budgetkalkulation sind ERP-Systeme auf dem wettbewerbsintensiven Markt allerdings auch auf Innovationen angewiesen.

  • Sicherheit und Compliance gewährleisten

    Die voranschreitende Digitalisierung hat eine neue Ära für Unternehmen und Institutionen in den verschiedensten Bereichen eingeläutet, in der die nahtlose Integration von hybriden Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen