Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Die wichtigsten Fragen zu IPv6


IPv6: Die wichtigsten Informationen zu Technik und Datenschutz
Das neue Internet-Adressierungsverfahren wird in wenigen Jahren weltweiter Standard werden


(10.06.11) - Am 8. Juni war IPv6-Tag. An diesem Tag testen viele wichtige, viel benutzte Websites wie Facebook, Google und Yahoo das neue Internet-Adressierungsverfahren, das in wenigen Jahren weltweiter Standard werden wird. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco informiert, was dies für Internetnutzer und Unternehmen bedeutet, und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Fragen zu IPv6 allgemein:

1. Was ist eine IP-Adresse?
Internetseiten und ans Internet angeschlossene Geräte haben eine sogenannte IP-Adresse – das ist eine Zahl, die eindeutig ausweist, welches Gerät oder welche Seite angesprochen werden soll. Wenn man eine Internetadresse (z.B. über www) in die Adresszeile des Browsers eingibt, fragt dieser bei einem sogenannten Nameserver nach, welche IP-Adresse dazugehört. Mit dieser Information kann er dann die Seite aufrufen.

2. Warum ein neues Format?
Bisher haben diese Adressen das IPv4-Format (IP = Internet Protocol). IPv4 wurde 1981 entwickelt, also vor dreißig Jahren, als noch niemand ahnte, wie erfolgreich das Internet einmal werden würde. Dieses Format ermöglicht insgesamt etwa 4 Milliarden verschiedene Adressen. Das reicht heute nicht mehr, denn allein die Website, Desktop-Computer, Laptops, Smartphones, Tablets und mehr in den Industriestaaten reichen aus, um das IPv4-Kontingent völlig auszuschöpfen. Zukünftig werden noch viel mehr technische Geräte als bisher direkt über Internet miteinander kommunizieren und benötigen dafür ausreichend Adressen – und dies nicht nur in den Industriestaaten, sondern bald weltweit. Damit es für alle ans Internet angeschlossen Geräte genug Adressen gibt, wurde ein neues Format definiert: IPv6.

3. Wie viele IPv6-Adressen wird es geben?
Das neue Format stellt 340 Sextillionen Adressen bereit – das sind 600 Billiarden Adressen auf jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche.

4. Was genau passierte beim IPv6-Tag?
Viele große, wichtige Internetseiten boten für 24 Stunden ihre Inhalte gleichzeitig über IPv4 und IPv6 an. Die Name-Server lieferten auf die Anfrage dann eine IPv4- und eine IPv6-Adresse zurück. Private Internetnutzer sollten davon eigentlich gar nichts mitbekommen – ihre Computer müssten automatisch herausfinden, welches Protokoll für sie das richtige ist, und die Daten auf diesem Weg herunterladen. Am IPv6-Tag wurde getestet, ob das auch in der Praxis funktioniert oder ob es Fehler in der Technik gibt.

IPv6 für Privatkunden:

1. Wie erfahre ich, ob ich IPv6 nutzen kann?
Auf der Seite http://test-ipv6.com kann man in wenigen Sekunden und kostenlos testen, ob man eine IPv6-Verbindung hat. Das wird bei den allermeisten Privatkunden nicht der Fall sein. Das ist aber kein Grund zur Sorge, weil das bisherige IPv4-Verfahren parallel weiter funktioniert.

2. Was mache ich, wenn ich beim IPv6-Tag Verbindungsprobleme habe?
Die allermeisten Nutzer werden keine Schwierigkeiten haben. Experten rechnen lediglich bei 0,05 Prozent aller Internetnutzer mit Problemen. Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie auf http://server3.test-ipv6.com/ipv6day.html Hilfe finden. Wenn die teilweise komplizierten technischen Anweisungen für Sie nicht umsetzbar sind, informieren Sie am besten den Kundendienst Ihres Providers darüber, welche Probleme aufgetreten sind.

3. Verträgt sich IPv6 mit dem Datenschutz?
Weil die IPv4-Adressen schon eine ganze Weile sehr knapp waren, verwenden die Internet-Zugangs-Provider Adressen mehrfach: Man bekam eine Adresse, wenn man sich eingewählt hat. Sobald man die Verbindung beendete, wurde die Adresse wieder frei und der nächste Nutzer bekam sie beim Einwählen zugeteilt. Das ist bei IPv6 nicht mehr nötig. Jeder Nutzer kann Millionen eigener Adressen erhalten, die nur ihm allein gehören.

Der wichtigste Vorteil dieses Verfahrens liegt in den vielen völlig neuen technische Anwendungen, die erst über solche festen Adressen möglich werden – nur eines von vielen Beispielen: Zukünftig kann man auf dem Heimweg über Smartphone schon die Heizung zuhause in jedem Zimmer richtig einstellen, weil jeder Heizkörper seine eigene feste Adresse hat.

Der Wunsch vieler Internetnutzer nach Anonymität beim Surfen wurde bei IPv6 berücksichtigt. Um den Datenschutz zu wahren, bietet das Protokoll sogenannte Privacy Extensions. Damit wird die zweite Hälfte der Adresse verschlüsselt, so dass nach kurzer Zeit nicht mehr feststellbar ist, von welchem Rechner die Anfrage kam. Bei Windows ab Version Vista sind die Privacy Extensions ohnehin aktiviert, Linux- und Max OS X-Nutzer müssen dies selbständig tun. Eine Anleitung dazu findet sich unter http://www.heise.de/ct/hotline/IPv6-anonym-1100728.html

Lesen Sie zum Thema "Datenschutz" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Die erste Hälfte der Adresse bleibt allerdings unverschlüsselt. Damit ist es unter Umständen immer noch möglich, den Benutzer zu identifizieren. Allerdings planen die meisten Internet-Zugangsprovider, weiterhin eine dynamische Adressvergabe anzubieten, so dass man bei jedem Anwählen eine komplett neue Adresse erhält. Wichtig ist aus Sicht der Internet-Industrie, dass die Kunden die Wahl zwischen wechselnden und festen Adressen haben, denn viele spannende Anwendungsentwicklungen und Geschäftsmodelle der Zukunft benötigen die festen Adressen, um zu funktionieren.

4. Worauf muss ich beim Technikkauf achten?
Sie werden Ihre bestehende Technik noch mehrere Jahre ohne Probleme weiter benutzen können. Die Computer selbst beherrschen ohnehin beide Methoden. Wenn allerdings Neuanschaffungen bei der Netzwerktechnik anstehen (bspw. Router, DSL-Modems oder andere Geräte), sollten Sie darauf achten, dass diese neuen Geräte für IPv6 geeignet sind.

IPv6 für Unternehmer:

1. Muss die Unternehmenstechnik auf IPv6 umgestellt werden?
Anders als Privatnutzer sollten Unternehmen möglichst bald das neue Verfahren einführen. Denn immer mehr Kunden werden IPv4-Inhalte gar nicht abrufen können: So werden im asiatischen Raum gar keine IPv4-Adressen mehr vergeben, weil das Kontingent einfach erschöpft ist. Inhalte, die nicht über IPv6 angeboten werden, erreichen dort ihre möglichen Leser nicht.

Ähnliches steht auch in Deutschland bevor: Die Zahl der Internet-Endgeräte wächst ständig, jeden Tag kommen neue Smartphones, Tablets und Laptops hinzu. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hierzulande Unternehmen ihre Kunden mit IPv6-Adressen ausstatten, weil sie keine freien IPv4-Adressen mehr haben. Wer diese Kundschaft erreichen und am großen Trend zum Mobile Marketing teilhaben möchte, sollte seine Angebote deshalb im geeigneten Format übermitteln.

2. Wie funktioniert die Umstellung auf IPv6?
Die Einführung von IPv6 ist ein langfristiges Projekt, das Unternehmen frühzeitig angehen sollten. Wichtig ist zunächst eine Einkaufsrichtlinie, so dass nur noch IPv6-fähige Technik erworben wird, um unnötige Abschreibungen zu vermeiden.

Bei der Einführung selbst sollte ausreichend Zeit und Budget für Tests und Training eingerechnet werden. Bei der Projektplanung sollten die Unternehmen auf das Know-how ihres Providers zurückgreifen. Referenzbeispiele für erfolgreiche IPv6-Einführungen können Interessierte bei eco erfragen.
(eco: ra)

eco: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Optimierung von Java-Workloads in der Cloud

    Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenvorteile. Doch um Engpässe zu vermeiden, überprovisionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Kapazitäten - und bezahlen so oftmals für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Wie lässt sich das ändern? Ein zentraler Hebel ist die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud. Cloud-Infrastrukturen bringen viele Vorteile, aber auch neue Komplexität und oft unerwartet hohe Kosten mit sich. Bei vielen Unternehmen nehmen Java-Umgebungen und -Anwendungen große Volumina in gebuchten Cloud-Kapazitäten ein, denn Java gehört noch immer zu den beliebtesten Programmiersprachen: Laut dem aktuellen State of Java Survey and Report 2025 von Azul geben 68 Prozent der Befragten an, dass über 50 Prozent ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer JVM (Java Virtual Machine) laufen.

  • Wer Cloud sagt, muss Datensouveränität denken

    Die Cloud hat sich längst zu einem neuen IT-Standard entwickelt. Ihr Einsatz bringt allerdings neue Herausforderungen mit sich - insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Gefahr einseitiger Abhängigkeiten. Klar ist: Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen eine kompromisslose Datensouveränität. Materna Virtual Solution zeigt, welche zentralen Komponenten dabei entscheidend sind.

  • Fünf Mythen über Managed Services

    Managed Services sind ein Erfolgsmodell. Trotzdem existieren nach wie vor einige Vorbehalte gegenüber externen IT-Services. Die IT-Dienstleisterin CGI beschreibt die fünf hartnäckigsten Mythen und erklärt, warum diese längst überholt sind.

  • KI-Herausforderung: Mehr Daten, mehr Risiko

    Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert weiterhin die Geschäftswelt und hilft Unternehmen, Aufgaben zu automatisieren, Erkenntnisse zu gewinnen und Innovationen in großem Umfang voranzutreiben. Doch es bleiben Fragen offen, vor allem wenn es um die Art und Weise geht, wie KI-Lösungen Daten sicher verarbeiten und bewegen. Einem Bericht von McKinsey zufolge gehören Ungenauigkeiten in der KI sowie KI-Cybersecurity-Risiken zu den größten Sorgen von Mitarbeitern und Führungskräften.

  • Sichere Daten in der Sovereign Cloud

    Technologie steht im Mittelpunkt strategischer Ambitionen auf der ganzen Welt, aber ihr Erfolg hängt von mehr als nur ihren Fähigkeiten ab. Damit Dienste effektiv funktionieren, braucht es eine Vertrauensbasis, die den Erfolg dieser Technologie untermauert und eine verantwortungsvolle Speicherung der Daten, Anwendungen und Dienste gewährleistet.

  • Integration von Cloud-Infrastrukturen

    Cloud-Technologien werden zum Schlüsselfaktor für Wachstum und verbesserte Skalierbarkeit über das Kerngeschäft hinaus - auch bei Telekommunikationsanbietern (Telcos). Auch hier ist der Wandel zur Nutzung von Produkten und Dienstleistungen "On-Demand" im vollen Gange, sodass Telcos ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und zunehmend als Managed-Service-Provider (MSPs) und Cloud-Service-Provider (CSPs) auftreten.

  • Acht Einsatzszenarien für Industrial AI

    Artificial Intelligence (AI) entwickelt sich zunehmend zur Schlüsselressource für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Doch wie weit ist die Branche wirklich? Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung setzen bereits 42?Prozent der Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland AI in ihrer Produktion ein - ein weiteres Drittel (35?Prozent) plant entsprechende Projekte.

  • Ausfallkosten nur Spitze des Eisbergs

    Ungeplante Ausfälle in Rechenzentren sind seltener geworden, doch wenn sie eintreten, können sie verheerende Folgen haben. Laut der Uptime Institute Studie 2023 meldeten 55 Prozent der Betreiber in den vorangegangenen drei Jahren mindestens einen Ausfall - jeder zehnte davon war schwerwiegend oder kritisch. Zu den Ursachen gehören unter anderem Wartungsmängel, die sich mit einer strukturierten Instandhaltungsstrategie vermeiden lassen.

  • GenAI mächtig, aber nicht immer notwendig

    Jetzt auf den Hype rund um KI-Agenten aufzuspringen, klingt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen verlockend. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Viele Unternehmen investieren gerade in smarte Assistenten, Chatbots und Voicebots - allerdings scheitern einige dieser Projekte, ehe sie richtig begonnen haben: Schlecht umgesetzte KI-Agenten sorgen eher für Frust als für Effizienz, sowohl bei Kunden als auch bei den eigenen Mitarbeitern. Dabei werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Besonders die folgenden drei sind leicht zu vermeiden.

  • Konsequent auf die Cloud setzen

    In der sich stetig wandelnden digitalen Welt reicht es nicht aus, mit den neuesten Technologien nur Schritt zu halten - Unternehmen müssen proaktiv handeln, um Innovationsführer zu werden. Entsprechend der neuen Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" von SoftwareOne können Unternehmen, die gezielt ihre IT-Kosten optimieren, deutlich besser Innovationen vorantreiben und ihre Rentabilität sowie Markteinführungsgeschwindigkeit verbessern.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen