Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Cloud und Nachhaltigkeit - ein Widerspruch?


Green Data Center: Strom sparen leicht gemacht
Effiziente Rechenzentren dank nachhaltiger IT



Mit der voranschreitenden Digitalisierung steigt laut neuester Untersuchungen auch der Energiebedarf von Rechenzentren. Laut der Studie "Rechenzentren in Deutschland" haben hiesige RZ-Kapazitäten von 2010 bis 2020 nach IT-Leistung um 84 Prozent zugenommen, bis 2025 sollen sogar nochmals rund 30 Prozent dazukommen. Blockchain, Cloud Computing oder Streaming beschreiben nur einige Beispiele für IT-Trends, die hohe Prozessorleistung erfordern.

Gleichzeitig nimmt durch die steigende IT-Last auch die durch Rechenzentren verbrauchte Gesamtmenge an Strom mit der Zeit sukzessiv zu. "Durch effizientere Server-Hardware und den Einsatz moderner Klimatisierungstechnologien tragen Unternehmen dazu bei, den Stromverbrauch in Rechenzentren bezogen auf die Energieeffizienz zu optimieren", erklärt Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo sowie der diva-e Cloud GmbH.

Energiehungrige Digitalfabriken?
Bevor sich jedoch überhaupt eine geeignete Methode ergreifen lässt, um Energie einzusparen, muss zuerst eine Analyse erfolgen, die aufzeigt, welche Geräte die meiste Energie verbrauchen. Denn wer sich mit seiner IT zeitgemäß und Ressourcen schonend aufstellen will, braucht valide und verlässliche Messwerte. "Nur wer die aktuelle Situation kennt, kann die richtigen Schlüsse ziehen und erkennen, an welchen Stellschrauben Verbesserungspotenzial herrscht. So müssen Verantwortliche für eine objektive Darstellung des Energie- und Ressourcenverbrauchs die wichtigen Verbrauchsdaten permanent erfassen und archivieren", führt Evans an. Anhand von so gewonnenen Datenreihen lässt sich dann ableiten, wie der Verbrauch aussieht und wo sich Einparpotenziale verbergen.

Doch reicht es aus, die Energie-Aufnahme der IT zu erfassen? "Leider nicht, denn es existiert auch neben der IT-Gerätschaft ein großer Energiebedarf, vor allem für die Klimatisierung, ein unverzichtbarer Bestandteil für einen hochverfügbaren Betrieb von IT-Infrastrukturen", so Evans. Zudem bestehen üblicherweise Redundanzen, bis hin zur vollständigen Überlastung der Versorgungs-, Verteil- sowie Kühlsysteme. Diese Überkapazitäten – insbesondere bei den USV-Anlagen – laufen im Normalbetrieb weit weg von ihrem optimalen Betriebspunkt im Nennlastbereich.

Klimatechnik als zentraler Energieschlucker
In der Regel liegt die größte Stellschraube für eine bessere Effizienz in der optimierten Klimatisierung der Serverräume. Hier gibt es mehrere Ansatzpunkte: Eine einfache Maßnahme stellt die strikte Trennung von Kalt- und Warmluft und damit eine verbesserte Luftführung im Rechenzentrum dar. Damit lässt sich die Drehzahl der Umluftkühlgeräte minimieren, was Strom spart. Es saugt warme Luft an, kühlt sie und bläst sie mit entsprechender Temperatur in den Kaltgang ein.

"Als ein weiterer Schritt entpuppt sich die Anhebung der Raumtemperatur beziehungsweise Einblastemperatur im Kaltgang des Rechenzentrums. Dieses Vorgehen verkürzt die Zeit für die erzwungene Kühlung und verlängert die Zeit für freie Kühlung über die Umgebungsluft", veranschaulicht Evans. Daher bauen mittlerweile viele Cloud-Anbieter ihre Rechenzentren in nördlichen, eher kühlen Regionen wie den skandinavischen Ländern, da sie hier keine erzwungene Kühlung benötigen. Doch auch in Deutschland lässt das Klima innerhalb der kalten Jahreszeit temporär einen Betrieb ohne Kompressorleistung in den Klimaschränken zu.

Cloud und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch?
Auch die Cloud kann dabei helfen, sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich rentabel zu agieren. "Mit flexiblen und skalierbaren Cloud Computing-Services können Unternehmen schnell auf veränderte Anforderungen reagieren. Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Betriebe stellten in Windeseile auf Cloud-basierte Collaboration-Tools um, damit Mitarbeiter auch aus dem Homeoffice auf Unternehmensanwendungen zugreifen konnten", erläutert der Experte.

Natürlich verbrauchen auch Cloud-Rechenzentren Energie, führende Cloud-Anbieter setzen allerdings auf aktuelle, energiesparende Systeme und IT-Komponenten sowie optimierte Kühlung, während eigenständig betriebene Rechenzentren vieler deutscher Unternehmen mit zum Teil stark veralteter Hardware arbeiten und somit einen hohen PUE-Wert aufweisen. Dieser gibt wiederum an, wie effektiv die zugeführte Energie in einem Rechenzentrum verbraucht wird. Hinzu kommt, dass die Virtualisierungstechnologie hinter den Cloud Computing-Ressourcen eine wesentlich flexiblere Nutzung physischer IT-Ressourcen ermöglicht. Statt einen dedizierten Server pro Kunde vorzuhalten, der die meiste Zeit nicht ausgelastet ist, lassen sich die IT-Ressourcen im Cloud-Rechenzentrum auf verschiedene Kunden verteilen und die Auslastung jeder einzelnen Hardwarekomponente optimieren. Was nicht gebraucht wird, kann somit automatisch abgeschaltet werden. "Ein zentraler Punkt, denn die Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen gehört für viele Unternehmen zu den wichtigsten nachhaltigen Umweltzielen", führt Evans abschließend an. (firstcolo-diva-e-Cloud: ra)

eingetragen: 18.05.22
Newsletterlauf: 30.06.22

Firstcolo: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Wohin zieht die Cloud?

    Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, blickt voraus und betrachtet die anstehenden Entwicklungen rund um die Cloud in 2025: Die Einführung der Cloud hat nicht nur unsere Arbeitsweise, sondern auch unseren Alltag verändert.

  • Generative KI-Inferenz im Fokus

    Die fortschreitende Entwicklung der IT-Landschaft bringt neue Trends mit sich, die 2025 die Technologienutzung in Unternehmen grundlegend verändern werden. Themen wie generative KI und Datensouveränität werden Branchen dazu zwingen, ihre Strategien anzupassen und sich auf neue Realitäten einzustellen. Jeff Wittich, Chief Product Officer bei Ampere Computing, hat vier Prognosen für diese Zukunft formuliert.

  • Bewältigung der KI-Arbeitslasten

    Der Paradigmenwandel der stark digitalisierten Welt von heute stellt Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Infrastrukturen vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Zunehmende Cyberbedrohungen, stärkere Virtualisierung oder Transformation durch künstliche Intelligenz (KI) - Unternehmen sind gezwungen, ihre Datenspeicherstrategien zu überdenken, um widerstandsfähig, flexibel und zukunftssicher zu bleiben.

  • KI verankert sich zunehmend in Prozessen

    Die im Wandel befindliche Weltwirtschaft hat den Unternehmen im zurückliegenden Jahr viele Veränderungen und Anpassungen abverlangt. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung von Patric Dahse, CEO der Natuvion Group, im kommenden Jahr fortsetzen. Konkret sieht Dahse fünf Trends, mit denen sich die Unternehmen im neuen Jahr auseinandersetzen müssen.

  • Compliance bleibt ein Muss

    Der Wechsel auf SAP S/4HANA wird im kommenden Jahr nochmals an Dringlichkeit gewinnen und damit auf die Archivierungsprozesse ausstrahlen. Der Umstieg zwingt die Unternehmen dazu, ihre Daten- und Dokumentenverwaltung, inklusive deren Archivierung, neu zu denken und bestehende Lösungen so anzupassen, dass sie mit den Anforderungen an Flexibilität, Performance und Compliance Schritt halten können.

  • KI-Einsatz und stringentere Sicherheit

    Mit Blick auf 2025 sind Unternehmen gut beraten, der Datensicherheit in der Cloud angesichts des verstärkten KI-Einsatzes höchste Priorität einzuräumen. Im kommenden Jahr werden Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, groß angelegte KI-Initiativen abzusichern und gleichzeitig eine wachsende Zahl von Datenbeständen vor Cyber-Bedrohungen zu schützen.

  • Vom KI-Hype zum Produktivbetrieb

    Ist der KI-Hype noch ungebrochen oder macht sich bereits Ernüchterung breit? Man mag den Eindruck gewinnen, Letzteres träfe zu. Schließlich ist es von der ersten Experimentierphase bis zum effizienten Echteinsatz oft ein weiter, beschwerlicher Weg. Markus Eisele, Developer Strategist bei Red Hat, zeigt, mit welchen Konzepten und Plattformen Unternehmen einen erfolgreichen KI-Einsatz erreichen können.

  • Anwendungsfälle für KI

    Unternehmen erleben heute mit der Künstlichen Intelligenz (KI) einen Déjà-vu-Moment. Ähnlich wie bei früheren Technologiesprüngen - dem Aufkommen des PCs, des Internets oder der Cloud-Technologie - stehen sie an einem Wendepunkt, an dem die breite Einführung von KI die Unternehmenslandschaft transformiert.

  • Vom Kreditinstitut zur Technologie-Oase

    Wir schreiben das Jahr 2035: Sie wachen auf und überprüfen Ihre Finanzen über einen sprachaktivierten digitalen Assistenten, der als Hologramm von Elvis erscheint. Nach der Authentifizierung durch Stimm- und Fingerabdruck-Biometrie liefert Ihnen der verstorbene King of Rock'n'Roll einen Überblick über Ihre Ausgaben, Ersparnisse und Investitionen in einem personalisierten Dashboard, das alle Ihre Konten und Finanzdaten an einem Ort zusammenfasst.

  • Cloud-Drucklösungen spielen eine große Rolle

    Heutzutage lässt sich technischer Fortschritt kaum mehr mit dem bloßen Auge erkennen. Selten vergeht ein Tag ohne eine weitere Innovation, die für mehr Effizienz sorgt. Diese Entwicklung macht auch vor Druckern nicht Halt. Cloud-Lösungen ermöglichen zentrale Administration und Kosteneinsparungen bei lokalen Servern. Doch in diesem Zusammenhang geht die Tendenz eher in Richtung langsamer Wechsel in die Wolke. Warum ist das so? "In vielen Unternehmen - insbesondere aus Branchen, in denen sensible Daten auf der Tagesordnung stehen - herrschen Sicherheits- und Datenschutzbedenken.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen