Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

SLA-Fallen bei Cloud Computing-Diensten


Hochgradig standardisierte Cloud Computing-Lösungen schränken individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bei den Service Levels deutlich ein
Durch den wachsenden Einsatz von Cloud-Providern wird das Handling des SLA-Managements komplexer und unübersichtlicher

(14.10.13) - Mit der zunehmenden Verbreitung von Cloud-Diensten werden die IT-Organisationen vor die Herausforderung gestellt, die verschiedenen Leistungen einer steigenden Zahl externer Anbieter über Service Level Agreements anforderungsgerecht zu steuern und miteinander zu koordinieren. Den Gestaltungsmöglichkeiten eines SLA-Managements sind jedoch Grenzen gesetzt, weil viele Cloud-Provider aufgrund ihrer Ausrichtung auf einen Massenmarkt die SLAs als fixen Vertragsbestandteil ihrer Angebote definieren statt mit ihren Kunden darüber zu diskutieren.

Nach Ansicht von Frank Zielke, Vorstand der ITSM Consulting AG, müssen sich IT-Organisationen deshalb Gedanken über ein SLA-Management machen, das die Besonderheiten von Cloud-Lösungen berücksichtigt. "Zunächst einmal gilt es zu beachten, dass das Cloud Computing nicht mit dem herkömmlichen Outsourcing gleichgesetzt werden kann", so der Berater und nennt auch gleich seine Begründung: "Cloud Computing-Dienste sind für den schnellen Einsatz ohne Vor-Ort-Implementierung hochgradig standardisiert, und dieser Grundgedanke reicht bis in die SLA-Vereinbarungen hinein. Bestenfalls können Anwender zwischen verschiedenen und unterschiedlich bepreisten Qualitäts-Levels wählen, während sich jedoch die Service-Levels beim klassischen Outsourcing sehr kundenindividuell vereinbaren lassen."

Dies verlangt Zielkes Einschätzungen zufolge ein deutliches Umdenken bei den IT-Verantwortlichen, weil sich die Beschränkungen in den SLA-Vereinbarungen bis in die betreffenden Geschäftsprozesse auswirken können. Besonders wenn es sich um kundennahe Prozesse mit der Notwendigkeit einer Hochverfügbarkeit handele, könnten technische Störungen zu geschäftlichen Risiken führen, wenn Low-Level-SLAs vereinbart würden und sich der Support des Anbieters mit seiner Reaktion und der Problemlösung relativ viel Zeit lassen kann.

"Es sollten deshalb bei der Marktevaluierung nur solche Cloud-Provider in Betracht kommen, die Service Levels auf dem tatsächlich erforderlichen Niveau gewährleisten", betont der ITSM-Berater. Dabei sei auch darauf zu achten, dass auch alle relevanten technischen, prozessbezogenen und weiteren Parameter berücksichtigt würden und ein adäquates SLA-Monitoring möglich ist. "Günstige Angebote werden häufig mit dem Preis einer begrenzten Servicequalität bezahlt", warnt er.

Ein zweites zentrales Problem hat ITSM Consulting in der SLA-Koordination verschiedener Cloud Computing-Services ausgemacht. Sofern sie nicht als Insellösung eingesetzt, sondern in komplexere IT-Strukturen integriert werden, stehen sie in wechselseitigen Beziehungen. Denn je mehr externe Dienste genutzt werden, desto vielfältiger sind nicht nur die zu berücksichtigenden Kennzahlen zu den Service-Levels, sondern sie müssen gegenseitig auch widerspruchsfrei sein. "Sind zur technischen Unterstützung eines Geschäftsprozesses verschiedene Applikationen und Dienste beteiligt, müssen deren SLAs zwangsläufig auch aufeinander abgestimmt sein", betont Zielke. Jetzt schon würden beim Multi-Vendor-Outsourcing, bei dem Unternehmen verschieden spezialisierte Dienstleister einsetzen, häufig deutliche Schwächen im SLA-Management bestehen.

"Durch Cloud Computing-Strategien wächst die Zahl der externen Provider, demzufolge besteht die Gefahr, dass die Übersicht und eine angemessene Leistungssteuerung verloren gehen. Für den Vorstand des Beratungshauses leitet sich daraus die Notwendigkeit für die IT-Organisationen ab, SLA-Cockpits einzusetzen, die alle relevanten Kennzahlen aller externen Dienste samt ihrer gegenseitigen Beziehungsverhältnisse übersichtlich darstellen. "Solchen Tools wird die Zukunft gehören, weil sie auch in komplexen Providerbeziehungen und für die Service-Level-Manager den notwendigen Überblick erzeugen", glaubt er. (ITSM Consulting: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Leitfaden für eine erfolgreiche DRaaS-Auswahl

    Investitionen in DRaaS (Disaster-Recovery-as-a-Service) sind sinnvoll und zukunftsweisend, denn DRaaS hilft den Unternehmen, ihre IT-Systeme und Daten im Fall eines Datenverlusts schnell wiederherzustellen. Allerdings sollte man im Vorfeld eine gründliche Marktanalyse durchführen und sich über die Funktionsweise und Kosten der verschiedenen Lösungen informieren.

  • ERP-Software muss ein Teamplayer sein

    So wichtig ERP-Systeme auch sind, bei der Auswahl der richtigen Lösung und Anbieter gibt es für Unternehmen eine Reihe von Aspekten zu beachten - schließlich bringen nur passgenaue und ausgereifte Systeme auch die erwünschten Vorteile. IFS erklärt, worauf es bei der Suche ankommt.

  • Grundlage für zukunftssichere Rechenzentren

    Rechenzentren sind das Rückgrat unserer digitalen Welt. Betreiber dieser Infrastrukturen stehen dabei vor immensen Herausforderungen: Sie müssen nicht nur den ununterbrochenen Betrieb und höchste Sicherheitsstandards sicherstellen, sondern auch strengere Umwelt- und Effizienzkriterien einhalten.

  • Cloud-basierte Tests

    Mit der Digitalisierung steigt das Datenvolumen und der Energieverbrauch. Daher stehen Unternehmen jetzt vor der Herausforderung, ihre IT nachhaltiger zu gestalten. Auch das Qualitätsmanagement kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten, indem es den CO2-Fußabdruck von Software verringert.

  • Was ist der richtige Cloud-Speicher für KMU?

    Verschiedene Arten von Unternehmen haben unterschiedliche IT-Anforderungen. So haben kleine und mittelständische Unternehmen natürlich nicht die gleichen Anforderungen wie große internationale Unternehmen.

  • ITAM on-premises versus Software-as-a-Service

    IT Asset Management (ITAM) schafft die Basis für Cybersecurity, Kostenkontrolle und effizientes IT-Management. Doch vor allem im Mittelstand fehlen häufig Manpower und Expertise, eine ITAM-Lösung inhouse zu betreiben. Software-as-a-Service-Angebote versprechen Abhilfe.

  • Steigende Gefahr aus der Cloud?

    Cloud Computing hat sich in den letzten Jahren als zentrales Element der digitalen Transformation etabliert. Unternehmen jeder Größe nutzen Cloud-Dienste, um ihre IT-Infrastruktur flexibler und effizienter zu gestalten.

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen