Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Online-Zahlungsdienste: Wann ist "sicher" sicher?


Banken und Finanzdienstleister müssen ihre Transaktionsdienste ab September 2019 durch Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung absichern - Doch um sensible Daten zuverlässig zu schützen, sollten Unternehmen mehr tun als das
Eine Alternative zu klassischen Cloud- und Serverinfrastrukturen sind betreibersichere Clouds, die etwa in Form der "Versiegelten Cloud"


Online bezahlen war noch nie so einfach: Die EU-Richtlinie PSD2 ("Payment Services Directive 2") mischt bereits seit Anfang 2018 die Payment-Branche auf. Sie erlaubt Unternehmen, auf Daten von Kreditinstituten zuzugreifen und begünstigt so die Entstehung neuer Finanz- und Zahlungsdienste, zum Beispiel Zahlungsauslöse- und Kontoinformationsdienste. Ab 14. September 2019 sind Banken und Unternehmen EU-weit dazu verpflichtet, diese Dienste durch Zwei-Faktor-Authentifizierung und verschlüsselte Übertragung abzusichern – doch reicht das aus, um dem hohen Schutzbedarf sensibler Kundendaten zu genügen? IT-Sicherheitsexperte Dr. Hubert Jäger von der TÜV SÜD-Tochter Uniscon rät Banken, Finanzdienstleistern und Unternehmen zu zusätzlichen Maßnahmen.

Ein Schritt in die richtige Richtung?
"Starke Kundenauthentifizierung und Verschlüsselung bei der Datenübertragung sind Schritte in die richtige Richtung und helfen, Daten gegen Angriffe von außen abzusichern. Doch sensible Daten müssen auch bei der Verarbeitung zuverlässig geschützt sein – und zwar auch gegen Angriffe von innen", betont Jäger. Dies zu gewährleisten ist nicht einfach: Werden Kundendaten im eigenen Rechenzentrum verarbeitet, muss der Anbieter seine Mitarbeiter durch geeignete Maßnahmen vom Zugriff auf sensible Informationen zuverlässig ausschließen. Bei der Nutzung von Cloud-Diensten wird es noch schwieriger, hinreichenden Datenschutz zu gewährleisten – es ist ein offenes Geheimnis, dass die meisten Cloud-Anbieter technisch die Möglichkeit haben, auf die Daten in ihren Rechenzentren zuzugreifen.

"Viele Infrastrukturen können nicht das hohe Sicherheitsniveau bieten, dass die DSGVO für die Verarbeitung schutzbedürftiger Daten voraussetzt", sagt Jäger und verweist auf Artikel 25 und 32 der Datenschutzgrundverordnung. Gerade die dort aufgeführten Forderungen nach `Datenschutz durch Technikgestaltung‘ – "Privacy by Design" – und Schutzmaßnahmen nach dem `Stand der Technik‘ stellen Unternehmen vor eine echte Herausforderung.

Zero-Trust-Technologie als Chance
Eine Alternative zu klassischen Cloud- und Serverinfrastrukturen sind betreibersichere Clouds, die etwa in Form der "Versiegelten Cloud" der Deutschen Telekom oder Uniscons "Sealed Platform" seit einiger Zeit im kommerziellen Einsatz sind. Jäger: "Viele Cloud-Anbieter setzen auf eine Kombination von organisatorischen und technischen Maßnahmen, um unerwünschte Zugriffe auszuschließen. Gerade organisatorische Schutzmaßnahmen lassen sich aber mit verhältnismäßig geringem Aufwand umgehen – ein nicht zu unterschätzendes Restrisiko bleibt hier also bestehen.

Betreibersichere Infrastrukturen hingegen schließen durch rein technische Maßnahmen jeglichen unbefugten Datenzugriff aus – auch den Betreiber der Infrastruktur selbst." Sogar privilegierter Zugriff im Rechenzentrum oder durch den Admin ist technisch ausgeschlossen – und auch ein Zugriff durch in- oder ausländische Behörden ist so unmöglich. Auf diese Weise können sensible Daten nicht nur sicher übertragen und gespeichert werden, sondern sind auch bei ihrer Verarbeitung in der Cloud geschützt – und zwar sowohl gegen externe als auch interne Angreifer.

Bei der Entwicklung dieser einzigartigen Zero-Trust-Technologie haben die Softwareingenieure grundlegende Datenschutz- und IT-Sicherheitsgrundsätze von Anfang an berücksichtigt. Durch diesen konsequenten Privacy by Design-Ansatz erreichen betreibersichere Infrastrukturen ein höheres Sicherheitsniveau als andere Cloud-Lösungen und bieten so eine ideale Basis für sämtliche digitalen Geschäftsmodelle, bei denen hochsensible Daten erhoben, gespeichert und verarbeitet werden. Das umfasst Finanz- und Payment-Services, aber auch alle anderen Dienste oder Anwendungen, bei denen Compliance höchste Priorität hat.
(Uniscon: ra)

eingetragen: 17.05.19
Newsletterlauf: 05.06.19

Uniscon universal identity control: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Leitfaden für eine erfolgreiche DRaaS-Auswahl

    Investitionen in DRaaS (Disaster-Recovery-as-a-Service) sind sinnvoll und zukunftsweisend, denn DRaaS hilft den Unternehmen, ihre IT-Systeme und Daten im Fall eines Datenverlusts schnell wiederherzustellen. Allerdings sollte man im Vorfeld eine gründliche Marktanalyse durchführen und sich über die Funktionsweise und Kosten der verschiedenen Lösungen informieren.

  • ERP-Software muss ein Teamplayer sein

    So wichtig ERP-Systeme auch sind, bei der Auswahl der richtigen Lösung und Anbieter gibt es für Unternehmen eine Reihe von Aspekten zu beachten - schließlich bringen nur passgenaue und ausgereifte Systeme auch die erwünschten Vorteile. IFS erklärt, worauf es bei der Suche ankommt.

  • Grundlage für zukunftssichere Rechenzentren

    Rechenzentren sind das Rückgrat unserer digitalen Welt. Betreiber dieser Infrastrukturen stehen dabei vor immensen Herausforderungen: Sie müssen nicht nur den ununterbrochenen Betrieb und höchste Sicherheitsstandards sicherstellen, sondern auch strengere Umwelt- und Effizienzkriterien einhalten.

  • Cloud-basierte Tests

    Mit der Digitalisierung steigt das Datenvolumen und der Energieverbrauch. Daher stehen Unternehmen jetzt vor der Herausforderung, ihre IT nachhaltiger zu gestalten. Auch das Qualitätsmanagement kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten, indem es den CO2-Fußabdruck von Software verringert.

  • Was ist der richtige Cloud-Speicher für KMU?

    Verschiedene Arten von Unternehmen haben unterschiedliche IT-Anforderungen. So haben kleine und mittelständische Unternehmen natürlich nicht die gleichen Anforderungen wie große internationale Unternehmen.

  • ITAM on-premises versus Software-as-a-Service

    IT Asset Management (ITAM) schafft die Basis für Cybersecurity, Kostenkontrolle und effizientes IT-Management. Doch vor allem im Mittelstand fehlen häufig Manpower und Expertise, eine ITAM-Lösung inhouse zu betreiben. Software-as-a-Service-Angebote versprechen Abhilfe.

  • Steigende Gefahr aus der Cloud?

    Cloud Computing hat sich in den letzten Jahren als zentrales Element der digitalen Transformation etabliert. Unternehmen jeder Größe nutzen Cloud-Dienste, um ihre IT-Infrastruktur flexibler und effizienter zu gestalten.

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen