Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Herausfinden, was migriert werden muss


Die drei größten Herausforderungen bei der Migration auf Microservices
Um sicherzustellen, dass die Anwendung nach der Migration auf Microservices flüssig läuft, müssen IT-Verantwortliche in der Lage sein, aktuelle Performance-Metriken mit historischen Daten zu vergleichen, die aus der Zeit vor dem Umstieg stammen


Mehr als 70 Prozent aller Unternehmen beschäftigen sich aktuell mit Microservices. Viele haben sie bereits im Einsatz, andere bereiten gerade die Migration vor – und das mit gutem Grund. Sie versprechen sich davon eine schnellere Weiterentwicklung ihrer Anwendungen, mehr Flexibilität, mehr Leistungsfähigkeit und eine bessere Skalierbarkeit. Wer den Umstieg jedoch unbedacht angeht, schafft mehr Probleme als er löst. Gregor Keller, Sales Engineering Manager bei AppDynamics, nennt als Application-Performance-Expertin die drei größten Herausforderungen, die ihnen tagtäglich begegnen.

Herausforderung 1: Herausfinden, was migriert werden muss
Ehe eine Anwendung in individuelle Microservices aufgeteilt werden kann, müssen Umfang und Architektur vollständig erfasst werden. Was in der Theorie nach einem Kinderspiel klingt, ist in der Praxis oft kompliziert. Gerade bei organisch gewachsenen Anwendungen ist die Dokumentation in der Regel unzureichend und auch die verbreiteten Monitoring-Tools liefern keine Klarheit, sofern sie nur einen Teil der Applikation und nicht das Gesamtbild erfassen. Und sogar wenn die Anwendung in ihrer Gesamtheit irgendwo abgebildet ist, besteht oft keine absolute Sicherheit darüber, ob die Abbildung nicht vielleicht doch unvollständig oder veraltet ist.

Unternehmen benötigen deshalb eine Lösung, die jede einzelne Komponente, jede einzelne Abhängigkeit und jeden einzelnen Aufruf von Drittanbieter-Ressourcen aufdeckt. Sie muss genau aufzeigen, wie diese Bausteine miteinander in Beziehung stehen und welche Auswirkungen sie jeweils auf das Verhalten der Anwendung und die Nutzererfahrung haben. Auf Grundlage dieser Informationen lässt sich sehr genau sagen, was migriert werden muss und wie die Architektur der Microservices aussehen sollte.

Herausforderung 2: Performance-Einbußen vermeiden
Um sicherzustellen, dass die Anwendung nach der Migration auf Microservices flüssig läuft, müssen IT-Verantwortliche in der Lage sein, aktuelle Performance-Metriken mit historischen Daten zu vergleichen, die aus der Zeit vor dem Umstieg stammen. Auch das klingt wieder in der Theorie ganz einfach, in der Praxis jedoch besteht die Schwierigkeit darin, dass die Architektur der Anwendung und die Anwendungsumgebung sich im Rahmen der Migration drastisch verändern. Die Monitoring-Tools der Hosting Provider sind keine große Hilfe, denn sie bilden die Architektur wieder nur bruchstückhaft ab.

Genau der Blick auf das große Ganze ist aber entscheidend. Denn auch wenn sich die Architektur ändert, bleiben die abgewickelten Geschäftstransaktionen doch die gleichen. Wer Performance auf dieser Ebene erfasst, kann somit einen exakten Vorher-Nachher-Vergleich anstellen. So lässt sich gewährleisten, dass die Nutzererfahrung unter der Migration nicht leidet.

Herausforderung 3: Die neue Microservices-Umgebung überwachen
Große, monolithische Anwendungen ließen sich früher mit zwei oder drei Monitoring-Tools problemlos überwachen. Microservices sorgen für wesentlich mehr Komplexität: Zumindest potenziell ruht dann jeder Service auf einem eigenen Technology-Stack, nutzt eine eigene Datenbank und einen eigenen Hosting Provider. Es kommt somit vor, dass ein einzelner Microservice mehr Tools benötigt als früher der gesamte Monolith. Darüber hinaus birgt das Monitoring von Microservices ganz neue Herausforderungen, etwa die Kurzlebigkeit vieler Services, was den langfristigen Abgleich von Metriken erschwert. Und auch die neuen Anforderungen der Entwicklerteams dürfen nicht vergessen werden: Während diese sich bislang nicht für Infrastruktur-Monitoring interessierten, sind sie nun durch den Umstieg auf DevOps und die Abhängigkeit von nativen Cloud Computing-Technologien auf ein entsprechendes Tool geradezu angewiesen.

Alles in allem kommt es also auf ein robustes Monitoring an, das sowohl eine hohe Detailtiefe bietet als auch gesamte Geschäftstransaktionen zuverlässig erfasst. Die Implementierung einer entsprechenden Lösung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass die Migration auf Microservices gelingt.
(AppDynamics: ra)

eingetragen: 15.09.18
Newsletterlauf: 27.09.18

AppDynamics: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Mythos der maßgeschneiderten Entwicklung

    Der gezielte und flexible Einsatz von Technologie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Digitalisierung ist für viele Unternehmen weiterhin eine Priorität, der sie eine substantielle Menge an Ausgaben einräumen: Einem Bericht des IDC zufolge, werden die weltweiten Investitionen in IT-Transformationsinitiativen voraussichtlich 4 Billionen US-Dollar bis 2027 übersteigen. Jedoch erreichen weniger als die Hälfte (48?Prozent) aller Digitalisierungsprojekte die angestrebten Ziele. Laut McKinsey scheitern sogar sieben von zehn Unternehmenstransformationen.

  • Migration in lokale Cloud-Rechenzentren

    Digitale Souveränität in und mit der Cloud - dafür sind Unternehmen gefordert, die entscheidenden Weichen zu stellen. Aus der Projekterfahrung von Yorizon, Vorreiterin für Open Source Edge-Cloud-Services, sind es fünf entscheidende Faktoren, die eine unabhängige und zukunftsfähige Cloud-Strategie sicherstellen.

  • Agentische KI im Retail-Bereich

    KI revolutioniert wie wir Ideen und Produkte entwickeln, Handel treiben und Informationen sammeln. Die menschliche Genialität bekommt dabei einen Kompagnon: die KI. Doch obwohl die generative KI häufig den größten Hype erzeugt, wird es die agentische KI sein, die Händlern den größten Nutzen bringt.

  • IT-Resilienz als Überlebensfaktor

    Angesichts der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als "besorgniserregend" eingestuften Cybersicherheitslage gewinnen automatisierte Ansätze für die Stärkung der IT-Resilienz zunehmend an Bedeutung, wie aktuelle Implementierungen zeigen.

  • Backup-Lücke von Microsoft 365

    Unternehmen nutzen Microsoft 365 als Grundlage für ihre Produktivität. Doch neben den Vorteilen solcher Produktivitätsplattformen wird immer wieder eine Lücke in der Datenschutzstrategie übersehen: das Prinzip der geteilten Verantwortung. Diese Nachlässigkeit setzt wichtige Geschäftsinformationen erheblichen Risiken aus, die sich in Ausfallzeiten und wirtschaftlichen Verlusten niederschlagen können.

  • KI und digitale Souveränität

    Die europaweite Debatte rund um digitale Souveränität fokussiert sich in den vergangenen Wochen überwiegend auf das Thema "KI" (AI-Gigafactory etc.). Dabei gerät ein anderer Aspekt gerade etwas in den Hintergrund: Cyberresilienz und die Kontrolle über kritische Daten innerhalb Europas.

  • DMS und digitale Souveränität

    Die Welt ordnet sich neu und Europa steht unter wachsendem Druck, seine digitale Unabhängigkeit zu stärken. Laut einer Bitkom-Studie (2025) fordern 84 Prozent der Unternehmen, dass die neue Bundesregierung der digitalen Souveränität höchste Priorität einräumt. Gerade im Umgang mit vertraulichen Dokumenten und geschäftskritischen Informationen zeigt sich, wie entscheidend die Kontrolle über digitale Prozesse ist. Die easy software AG beleuchtet, welche Rolle das Dokumentenmanagement dabei spielt - und worauf es jetzt ankommt.

  • MDR - meist mehr Schein als Sein

    Managed Detection and Response (MDR) ist der neue Hype der IT-Sicherheitsbranche. Kaum ein Systemhaus, das nicht plötzlich MDR im Portfolio hat. Was sich hinter diesem Label verbirgt, ist oft enttäuschend: vollautomatisierte EDR- oder XDR-Lösungen mit dem Etikett "Managed", das in Wahrheit kaum mehr bedeutet, als dass ein Dienstleister Herstellerlösungen lizenziert - nicht aber selbst Verantwortung übernimmt.

  • Einblicke in die Sichtweise der Kunden

    Online-Händler erhalten täglich eine unzählige Menge an Anfragen. Ein Großteil davon wird mit KI-Agenten gelöst, da sie immer wieder ähnliche Themen wie Lieferzeiten, Rücksendungen oder Produktspezifikationen betreffen. Zum einen sind KI-Agenten damit eine Arbeitserleichterung bei wiederkehrenden Anfragen, besonders wenn diese Lösungen einfach zu bedienen sind, und den Unternehmen schnellen Mehrwert bieten. Doch hinter diesen Wiederholungen verbirgt sich zum anderen auch eine bislang oft ungenutzte Quelle strategischer Erkenntnisse: die Daten, die bei jeder einzelnen Interaktion entstehen.

  • Modernisierung birgt auch ein Risiko

    Der Trend zur Cloud-Migration setzt Vermögensverwalter zunehmend unter Druck, ihre digitale Transformation voranzutreiben. Einer der strategischen Pfeiler einer Cloud-Strategie ist dabei der Wechsel von On-Premise- zu SaaS-Lösungen. Für größere, traditionelle Institutionen stellt sich jedoch die Frage: Sollten sie direkt auf SaaS umsteigen oder lieber einen mehrstufigen Ansatz über PaaS wählen? Alberto Cuccu, COO von Objectway, erklärt, warum ein schrittweiser Migrationsprozess für bestimmte Geschäftsfälle eine sinnvolle Option sein kann, welche Rolle DORA dabei spielt und welche typischen Fehler Banken bei ihrer IT-Transformation machen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen